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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Neuigkeiten eigentlich bedeuteten und wurde bleich. Sollte das jemals öffentlich bekannt werden, würde man sie als gefallenes Mädchen betrachten, das in den Häusern ihrer Freunde und Bekannten nicht mehr willkommen war. Die Gesellschaft kannte kein Vergeben für Frauen, die >vom Weg abgekommen waren<, wie sie es ausdrückten. Und Cray wäre nicht länger der legitime Sohn seines Vaters, nicht sein rechtmäßiger Erbe, sondern ein Bastard! Cathy wurde plötzlich übel.
    »Fehlt Ihnen etwas, Miß Cathy? « fragte Mason besorgt, als sie schwankte.
    »Mason, hole bitte Martha. Ich glaube, mir ist nicht gut«, brachte Cathy mit gezwungener Stimme heraus. Dann, als Mason losging, um ihrer Bitte nachzukommen, weigerten sich ihre zitternden Knie, sie noch länger zu halten, und sie sank zu Boden.
    Die nächsten paar Tage vergingen, ohne daß Cathy es richtig wahrnahm. Das Gefühl riet ihr, Jon zu schreiben, um ihm mitzuteilen, was geschehen war. Nur die Angst, daß ihn dieser Brief sofort nach England reisen lassen würde, hielt sie davon ab. Sie mußte nach Hause, um alles wieder ins Lot zu bringen, aber sie konnte doch nicht einfach ihren Vater verlassen, dessen Krankheitszustand sich, entgegen der Erwartungen des Arztes, leicht zu verbessern schien. Martha war ebenso durcheinander wie sie, und sie besprachen das Problem immer und immer wieder. Sie waren sich darüber einig, daß Jon, sobald ihm die Neuigkeiten bekannt waren, sie sofort erneut ehelichen und sich daran machen würde, Cray zu legitimieren. Diesbezüglich hatte Cathy keine Zweifel. Aber sie fühlte sich nicht wohl, bevor sie nicht Jons Frau vor dem Gesetz war. Sie war hin- und hergerissen zwischen ihrer Angst um ihren Vater und dem überwältigenden Drang, zu Jon zurück zu fliehen.
    Zu Cathys Verwunderung war ihre Tante Elizabeth unerwartet freundlich zu ihr. Weder bezeichnete sie Cathy als Dirne, noch Cray mit noch etwas Schlimmerem. Vielleicht hatte die Krankheit ihres Bruders sie doch weich gemacht. Vor zwei Jahren wäre sie jedenfalls nicht so verständnisvoll gewesen. Cathy wußte, daß ihre Tante keine besondere Zuneigung zu ihr empfand und konnte sich daher die Toleranz der Frau nicht erklären. Dann, nach einigen Tagen, begann Lady Stanhope Andeutungen zu machen, was ihr im Kopf herumschwebte.
    »Wie ich schon immer sagte, meistens wendet sich alles zum Besten«, sagte ihre Tante mit einem Seufzer, als Cathy eines trüben Nachmittags ihren Tee mit ihr einnahm.
    Ob dieser Bemerkung sah Cathy sie fragend an. Lady Stanhope ging daraufhin noch einen Schritt weiter.
    »Ich vermute, du hattest keine Ahnung davon, mein liebes Mädchen, aber dein Vater und ich hatten immer diesen Traum. Nachdem Harold geboren war, und dann du, hatten wir einen Wunschtraum, daß ihr beide vielleicht eines Tages heiraten würdet. Es war einmal
    Thomas' inbrünstigster Wunsch, und meiner ebenfalls. «
    »Wie du schon sagtest, Tante, ein Wunschtraum«, erwiderte Cathy, plötzlich ganz aufmerksam. Wie kam sie jetzt auf dieses Thema zu sprechen? Hätte Sir Thoma s tatsächlich jemals einen solchen Gedanken gehabt , mußte das schon Jahre zurückliegen. Und sie konnte sich nicht vorstellen, daß es auf ihn zutraf. Im großen und ganzen hatte er nie etwas davon gehalten, daß Cousins und Cousinen einander heirateten.
    »Ganz so abwegig ist der Gedanke nun auch wieder nicht. « Lady Stanhope klang leicht verärgert. »Schließlich könnte man euch beide als ideales Paar ansehen. Er hat für dich genau das richtige Alter - er ist sieben Jahre älter als du-, und ich habe es schon immer befürwortet, daß der Mann um einiges älter ist als die Frau, um sie richtig führen zu können. Ihr kommt beide aus dem gleichen sozialen Umfeld, seid beide attraktive, liebenswerte Menschen... «
    Hier wurde sie von Cathy unterbrochen, die über die Blindheit mütterlicher Liebe nur staunen konnte. Denn nur seine Mutter konnte den wohlgenährten Harold mit seinem häßlichen Gesicht als attraktiv oder liebenswert bezeichnen.
    »Was soll diese unsinnige Diskussion, Tante? Schließlich müssen alle Hoffnungen, die Vater und du gehegt haben könnten, durch meine Heirat mit Jon zunichte gemacht worden sein, wenn nicht schon früher. «
    »Aber darum geht es ja gerade, Cathy! « Lady Stanhope warf jede Vorsicht über Bord und erwiderte: »Du hast diesen Mann ja gar nicht tatsächlich geheiratet! Eure Heirat ist ungültig! Jetzt kannst du diesen schrecklichen Fehler vergessen, zu dem du mehr oder

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