Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
Vom Netzwerk:
ungläubig.
    »Von wegen«, stieß er aus. Dann wurde sein Gesichtsausdruck noch düsterer und er packte ihre Arme so fest, daß es schmerzte. »Hast du es deshalb zugelassen, daß er mit dir schläft? Hast du gehofft, du könntest dir diesmal einen Lord schnappen, Cathy? Was hast du getan? Hast du die Ehe annullieren lassen? Wenn du das getan hast, bist du eine verlogene, kleine Hure! Die Ehe wurde schon öfter vollzogen, als ich zählen kann. «
    »Natürlich habe ich unsere Ehe nicht annullieren lassen«, erwiderte Cathy gereizt. Ihre Augen funkelten, ob seiner ungerechten Anschuldigung. »Wenn du mir nur einmal zuhören würdest... «
    »Ich höre«, grollte Jon, aber noch bevor Cathy mit ihrer Erklärung beginnen konnte, fing Harold an, wie ein Irrer zu kreischen. Beide drehten sich überrascht zu ihm um. Seine Anwesenheit hatten sie vollkommen vergessen.
    »Hilfe, um Gottes Willen, helft mir! Er hat mich verletzt! Mein Gott, er hat mich verletzt! « Harold schrie, so laut er konnte. Fast augenblicklich tauchten hinter dem Vorhang neugierige Gesichter auf.
    »Hilfe, Hilfe! Ich bin verletzt! « Der Raum füllte sich mit Menschen, die diesen neuerlichen Skandal miterleben wollten. Mit ein paar Schritten war Jon bei Harold und packte ihn erneut am Kragen. Sein Vorhaben, ihn, egal wie, zum Verstummen zu bringen, war offensichtlich. Harold kreischte erneut auf.
    »Um Gottes Willen, so helft mir doch! Holt doch einen Wachmann! Der Mann ist ein entflohener Sträfling, der bereits zum Tod am Galgen verurteilt wurde und wegen Freibeuterei und Mord gesucht wird! «

Kapitel 3
    Das Gefängnis von Newgate war noch ebenso grauenhaft, wie Jon es in Erinnerung behalten hatte. Die Feuchtigkeit lief in dicken Tropfen die grauen Steinmauern herab, die an manchen Stellen bereits von grünem Schimmel überzogen waren. Der Geruch der Feuchtigkeit und der Gestank menschlicher Exkremente bildeten eine Mischung, die man nicht beschreiben konnte. Vielleicht war es ganz gut, daß er während der letzten drei Tage nichts als ein vergammeltes Stück Brot zu essen bekommen hatte, dachte Jon, als er auf dem rauhen Steinboden saß, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen, um sich etwas zu wärmen. Mit vollem Magen hätte er hier für nichts garantieren können.
    Das einzige, was er noch am Leibe trug, war seine inzwischen zerrissene und verdreckte Hose. Alle anderen Kleidungsstücke hatte man konfisziert, während er noch von den Schlägen bewußtlos war, die er hatte einstecken müssen, während er versucht hatte, sich seinen Weg freizukämpfen. Seine nackten Arme, seine Brust, ja sogar seine Füße waren mit einer Gänsehaut überzogen. Gott, war es kalt hier! Beim Bau dieses Gefängnisses hatte der Baumeister wohl auch den Gedanken der Ersparnis berücksichtigt. Vermutlich war er davon ausgegangen, daß eine Lungenentzündung die Krone die Kosten für so manchen Henker ersparen würde.
    Einer der wenigen Vorteile, eines zum Tode Verurteilten, dachte Jon zynisch, war, daß er die kleine Zelle für sich allein hatte. Sie war nicht mehr als ein feuchtes  Loch, fünf Fuß breit und acht Fuß lang, tief unten in den Mauern des Kerkers. Es war stockfinster, und nur die Laterne eines vorbeilaufenden Wachposten warf ab und zu einen Lichtschimmer herein. Nachdem sein Todesurteil schon bald vollstreckt werden sollte und er bereits einmal entkommen war, isolierte man ihn vollkommen. Man wollte ihm keine Gelegenheit geben, noch einmal zu entfliehen.
    Es gab keine Möbel, nichts, was man vielleicht als Bett bezeichnen konnte, und nicht einmal eine Nachtschüssel, wie die Redewendung lautete. Letzteres stimmte sogar. Er war dazu gezwungen, eine Ecke seiner Zelle als Abort zu benutzen. Das war nur eines der entwürdigenden Dinge, an denen sich die Wachen grinsend ergötzten. Er zog es vor, diese Ecke aus seinen Gedanken zu verdrängen. Sie erinnerte ihn zu sehr an die halb wahnsinnige, ausgehungerte und vor Dreck starrende Kreatur, in die ihn dieser Ort bereits einmal verwandelt hatte. Naja, dachte er mit einem weiteren Versuch, den Humor nicht zu verlieren, diesmal würde er dazu nicht lange genug hier sein.
    Gott, war er hungrig! Das Wasser lief ihm im Mund zusammen, als er Bilder der herrlichsten Speisen vor seinem geistigen Auge vorüberziehen ließ... Plötzlich ließ er den Kopf auf die Knie sinken, und ihm wurde übel. Sein leerer Magen begann zu knurren. Unter Aufbietung aller Kraft, versuchte er, von den gefährlichen Gedanken an Essen

Weitere Kostenlose Bücher