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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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darüber im klaren, daß sie das ihrem Zustand zu verdanken hatte und vermutete, daß Jon von ihr Dankbarkeit erwartete. Aber sie dachte gar nicht daran! Sie hatte von ihm eine bevorzugte Behandlung weder erbeten, noch erwartet, und wäre es nicht zum Wohle ihres ungeborenen Kindes gewesen, hätte sie ihm mit Freuden den vollen Teller vor die Füße geworfen!
    Das Wasser wurde noch strenger rationiert als das Essen. Zum Baden blieb überhaupt kein Wasser übrig. Cathy blieb nichts anderes übrig, als im Meerwasser zu baden, wie die anderen Frauen auch. Das Ergebnis war, daß sie sich nie richtig sauber fühlte. Auch ihre Kleidung wurde durch das Waschen in Salzwasser hart und begann, ihre zarte Haut wund zu scheuern. Es juckte sie, sie schwitzte und betete, diese furchtbare Reise würde endlich zu Ende gehen.
    Eine weitere Auswirkung auf Jons Auszug aus seiner Kabine war, daß einige Männer Cathy auf eine Art anzusehen begannen, die ihr ganz und gar nicht gefiel. »Ist sie zu haben? « fragten sie sich ganz offensichtlich untereinander, und ohne Jon, um sie zu beschützen, Würde es Ärger geben. Früher oder später würde einer von ihnen sein Glück versuchen. Natürlich konnte sie
    jederzeit nach Jon schreien, und sie zweifelte nicht daran, daß er ihr zu Hilfe eilen würde, denn damit konnte er ihr vor Augen führen, wie sehr sie von ihm abhängig war. Aber vermutlich würde ihr nichts anderes übrig bleiben, falls es so weit kam. Aber sie hoffte, es würde nicht so weit kommen...
    Ihre Hoffnung war umsonst. Eines heißen Nachmittags saß Cathy auf dem Hüttendeck, wo sie inzwischen die meiste Zeit verbrachte. Dafür gab es zwei Gründe: zum einen gab es dort wenigstens noch etwas Schatten, und zum anderen befand es sich am entgegengesetzten Ende des Schiffes zum Achterdeck, wo Jon den größten Teil seiner Zeit verbrachte. Sie saß auf einem umgekippten Faß, das sie so nahe wie möglich an die Heckreling geschoben hatte und sah hinaus aufs Meer. Sie wünschte sich sehnlichst Regen herbei. Keinen Sturm, nur einen leichten, kühlenden Regen, wie sie ihn in London so oft verwünscht hatte. Was würde sie nicht dafür geben, in einem kräftigen Regenschauer stehen zu können! Cathy schloß die Augen und stellte es sich bildlich vor. Sie konnte die Tropfen auf ihrer Haut förmlich spüren...
    »Einsam, Mylady? « ertönte eine Stimme dicht an ihrem Ohr. Cathys Augen öffneten sich widerwillig. Verärgert starrte sie den Mann an, der sie einfältig anlächelte. Er hieß Groton, und ein häßlicherer Mann war an Bord nicht zu finden. Er war groß, über und über behaart; seine Arme waren lang wie die eines Affen, trotzdem wurde er von einigen Frauen als anziehend betrachtet. Für Cathy war dieser grobschlächtige Kerl, der die Angewohnheit hatte, Kautabak durch seine Zahnlücke hindurch auszuspucken, abstoßend. Trotzdem war er bisher immer höflich gewesen.
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte sie mit kühler Höf lichkeit und ließ ihren Blick wieder zurück auf das Meer schweifen. »Ich genieße das Alleinsein. «
    Wenn sie glaubte, er hätte den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, hatte sie sich getäuscht. Er grinste und kam noch etwas näher.
    »Ich und die Jungs, wir dachten, daß Ihnen ein bißchen Gesellschaft gefallen würde«, drängte er weiter. »Nachdem sie doch jetzt ganz allein sind. «
    Der Unterton in seiner Stimme war für Cathy unüberhörbar, aber sie entschloß sich, ihn zu ignorieren. Würdevoll erhob sie sich und bedachte Grogan mit einem gleichgültigen Blick.
    »Es ist nett, daß Sie sich um mich Sorgen machen, aber ich ziehe es vor, alleine zu sein«, sagte sie, und ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen, wandte sie sich von ihm ab, um in ihre Kabine zu gehen. Er folgte ihr die Treppe hinunter auf das Hauptdeck, aber sie wollte nicht ihre Schritte beschleunigen und ihre wachsende Unruhe verraten. Männer sind wie Hunde, dachte sie angewidert. Sobald sie merkten, daß man Angst vor ihnen hatte, schlugen sie zu.
    »Warten Sie, Lady«, sagte Grogan hinter ihr und streckte den Arm aus, um sie festzuhalten. Cathy kam zu der Überzeugung, daß Angriff ihre beste Verteidigung war, wirbelte herum und blitzte ihn an.
    »Nehmen Sie bitte Ihre Hand von meinem Arm«, verlangte sie mit eisigem Tonfall. Grogans Augen weiteten sich angesichts der Heftigkeit ihrer Stimme, und dann begann er zu grinsen.
    »Sieh an, sieh an, Sie sind ja gar nicht so kalt«, grinste er, machte aber keine Anstalten,

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