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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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nicht halb so schlau wie du«, schnurrte sie zurück und setzte ein gespieltes Lächeln auf. Sie wollte ihm wehtun. »Wie schlau von dir, zu erraten, daß das Kind von Harold ist. Ich hätte wissen sollen, daß es keinen Sinn hat zu lügen... «
    Einen Augenblick lang dachte Cathy schon, sie sei diesmal zu weit gegangen: in seinen Augen loderte das Feuer der Gewalt, und er mußte ganz offensichtlich an sich halten, um sie nicht zu schlagen. Sie sah ihn trotzig an, und nach einem kurzen Moment der Spannung hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    »Ja, das hättest du in der Tat«, erwiderte er, machte auf dem Absatz kehrt und verließ die Kabine. Als die Tür hinter ihm zuknallte, sprang Cathy auf. Ihre Hände fanden den Porzellankrug und sie schleuderte ihn gegen die Tür. Es war wie eine innere Befriedigung, als er daran zerschellte und Hunderte von Scherben zu Boden fielen.
    Jon kehrte weder in dieser, noch in einer der folgenden Nächte zurück. Statt dessen schickte er Perkins, damit dieser seine wenigen Habseligkeiten abholte. Nachdem Perkins ihr stotternd erklärt hatte, weshalb er gekommen war, packte Cathy stumm Jons Rasiermesser, seinen Rasierpinsel und die Seifenschale, sein einziges Hemd zum Wechseln und seine halbvolle Whiskyflasche zusammen und drückte dem Jungen die Sachen wortlos in die Hand. Perkins stammelte immer noch Entschuldigungen vor sich hin, bis Cathy ihm die Türe vor der Nase zuknallte.
    Allein in der Kapitänskajüte zurückgelassen, wuchs Cathys Zorn von Tag zu Tag. Sie weigerte sich, mit Jon zu sprechen, wenn sie sich an Deck sahen, und er schien ihr aus dem Weg zu gehen. Sie war sich nicht sicher, wo er schlief, aber sie war sicher, daß er auf weibliche Gesellschaft nicht verzichten mußte. Saritas Schadenfreude war ihr ins Gesicht geschrieben.
    Die Crew verfolgte die Trennung zwischen ihrem Captain und Cathy mit einer Mischung aus Belustigung, Neugier und Spekulation. Der Grund war zwar keinem bekannt, aber der Streit mußte äußerst heftig gewesen sein. Und das Seltsamste war, daß der Captain ihr seine Kabine überließ, während er selbst sich einen anderen Schlafplatz suchte. Ihrer Ansicht nach wäre es natürlicher gewesen, daß er sie rauswarf, wenn er sich eine neue Geliebte nahm. Irgend etwas war im Busch, aber sie kamen nicht überein, was es war. Cathy hörte sogar einmal, wie sie bezüglich der Ursache Wetten abschlossen. Die Wetten stand zwei zu eins, daß sie im Bett abgekühlt war!
    Währenddessen schleppte sich die Cristobel schwerfällig zum nächstgelegenen Hafen. Der Sturm hatte sie weit vom Kurs abgebracht. Jons Berechnungen nach, befanden sie sich weit östlich von Teneriffa, und angesichts des Zustands, in dem sich das Schiff befand, wäre es Wahnsinn gewesen, etwas anderes zu versuchen, als die nächste Küste zu erreichen. Die Segel waren zerfetzt, der Schiffsrumpf schwer angeschlagen, und es war ein Wunder, daß sie nicht gesunken waren. Sollten sie in einen weiteren Sturm geraten, oder auch nur in schwere See, würden sie wie ein Stein untergehen.
    Das Wetter blieb heiß und feucht. Die Sonne brannte herunter, und selbst wenn noch etwas Segel übriggeblieben wäre, hätte das bißchen Wind nicht ausgereicht, auch nur eine Spielzeug-Windmühle anzutreiben. Anstatt Seemeilen, schien die Cristobel nur Zentimeter zurückzulegen, und Jon konnte nur insgeheim beten, daß sie Land erreichten, bevor ihre Vorräte zur Neige gingen.
    Während die Tage vergingen, wurde die Stimmung an Bord immer schlechter. Jon hatte angeordnet, das Essen zu rationieren und O'Reilly mit dieser Aufgabe betraut. Knurrende Mägen und die Hitze führten bereits vereinzelt zu Streitigkeiten zwischen den Männern und teilweise sogar zwischen den Frauen. Die Anstifter solcher Streitigkeiten wurden einige Stunden tief unter Deck eingesperrt, und die drückende Hitze dort unten sorgte dafür, daß sie sich anschließend zusammennahmen. Andernfalls knallte Jon die Streithähne mit ihren Köpfen zusammen. Seine Laune war so schlecht, daß sogar O'Reilly begann, ihm aus dem Weg zu gehen.
    Auch Cathy ging es nicht viel anders. Mehr als einmal brachte sie Angie mit ihrer spitzen Zunge zum Weinen. Cathy entschuldigte sich zwar immer hinterher, aber ihre Reue war nie stark genug, um sich längere Zeit zu beherrschen.
    Zumindest hatte sie genug zu essen. Jon hatte Anweisung gegeben, daß sie genug zu essen erhielt, erfuhr sie, als sie Clara fragte, weshalb ihr Teller so beladen wurde. Cathy war sich

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