Half Moon Bay (German Edition)
geschehen war, war nun einmal geschehen. Das konnte sie nicht wieder ändern.
Als David Junior dann am Abend eingeschlafen war, setzte sich Sarah hin und schrieb einen Brief an ihn. Ein Brief war die Möglichkeit ihm alles zu sagen und auf seine Reaktion zu warten.
Dann musste sie eben abwarten was passieren würde. Schließlich glaubte Sarah nicht, das er es ignorieren könnte, das er nun einen Sohn hat.
Das schlechte Gewissen, das Sarah plagte, könnte dann endlich verschwinden. Und ihre Seele würde vielleicht ein wenig mehr Frieden finden.
Aber so einfach war das alles nicht. Sarah brauchte mehr als zehn Anläufe, um die richtigen Worte zu finden. Und selbst mit dem zehnten Versuch war sie immer noch nicht zufrieden.
Sie war zu müde, um ein elftes Mal anzufangen und faltete den zwei Seiten Brief in einen Umschlag. Jetzt musste sie nur noch eine gute Gelegenheit finden, ihm den Brief zugeben. Vielleicht bei ihrem nächsten Wiedersehen.
Am nächsten Morgen hatte Sarah noch einmal Post bekommen. Überrascht hielt sie einen Brief von David in ihren Händen. Es war kein offizieller Brief. Er schien ihn selbst geschrieben zu haben.
Neugierig öffnete sie ihn und begann zu lesen.
Liebe Sarah,
es tut mir leid, was in dem Haus meiner Mutter passiert ist.
Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist.
Trotzdem glaube ich, dass wir einiges klären sollten.
Da du auch zur Testamentsverkündung eingeladen bist, habe ich mir das Recht rausgenommen und dir ein Hotelzimmer gebucht.
Ich selbst werde dort ein Zimmer haben. Vielleicht ergibt sich dann eine Gelegenheit, ein paar Missverständnisse zu klären. Ich hoffe, du bist nicht mehr böse auf mich und wir können Freunde werden.
David
P.S. Anbei noch das Flugticket nach L.A.
Fast zärtlich strich sie mit ihren Fingern darüber. Ja, vielleicht würde sie eine Möglichkeit finden, ihm in Los Angeles die Wahrheit zu sagen. Und was er dann daraus machen würde, war seine Entscheidung. Natürlich würde sie es nicht zulassen, dass David ihr das Kind wegnehmen würde. Sie würde einfach beten, das es nicht so weit kommen würde.
Sie überlegte, ob es eine gute Idee sein war, ihren Sohn und Tina mitzunehmen. Dann hätte er schon die Möglichkeit, seinen Sohn kennenzulernen.
Darüber musste sie erst nachdenken und vor allem darüber schlafen.
Im Laufe des nächsten Vormittags hatte Sarah sich doch entschieden, allein zu reisen.
Kapitel 16
Im Hotel angekommen, brachte ein Page Sarah in ein Zimmer, das größer war, als das Haus, indem sie lebte, auf eine Fläche gezogen. Überall hingen wertvolle Gemälde und die Einrichtung war edel und sehr teuer. Doch Sarah achtete nicht darauf. Sie hatte nur David im Kopf. Das war jetzt das Wichtigste. Sie dachte noch nicht einmal an das Testament von Helen. Ihre Ängste waren groß, auf ihr Vorhaben gesehen, aber da musste sie jetzt durch.
Ihr Herz schlug schneller, als es an ihrer Tür klopfte. Sie öffnete und tatsächlich hatte ihr Gefühl sie nicht getäuscht. Er stand vor ihr.
"Hallo!" Sein Lächeln war das schönste, was Sarah in den letzten Tagen gesehen hatte, außer natürlich das von ihrem Sohn. Aber sie gestand sich ein, das diese beiden, ihr die liebsten Menschen waren.
"Hallo, komm rein!"
"Wie gefällt dir dein Zimmer?"
"Gut! Danke, aber ein einfaches Zimmer hätte es auch getan!"
David war zu dem kleinen Sofa gelaufen, das mitten im Raum stand. Er setzte sich und kreuzte dabei seine Beine. Einige Momente schwiegen sie sich an. Dann konnte Sarah dieses Schweigen nicht länger ertragen.
"Wann wird das Testament verlesen?"
"Oh, wir haben noch eine Stunde! Mein Fahrer wird dich abholen!" Sarah wusste, das es keinen Sinn hatte, zu widersprechen, er würde es nicht zulassen, dass sie mit dem Taxi fuhr.
"Ich wollte dich fragen, ob du mit mir Essen gehst, heute Abend!" War das vielleicht die Gelegenheit, auf die sie gewartet hatte? Aber ein Restaurant war nicht gerade ein Ort für ein solch pikantes Gespräch. Außerdem würde bald die Presse wieder davon Wind bekommen. Vielleicht wäre ein Raum oder ein Zimmer dafür besser geeignet.
"Ja, wenn du Zeit hast? Aber ich denke, es wäre für uns beide sicherer, wenn wir uns nicht in der Öffentlichkeit zeigen." sagte Sarah und David merkte, dass sie etwas beschäftigte.
"Ja, du hast recht! .... Ich werde es veranlassen. Wir werden allein sein, wenn es dir lieber ist."
"Ja, das ist glaube ich, besser!"
"Wird deine Frau auch zur Testamentseröffnung auch kommen?"
"Ja, da sie meine Frau
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