Half Moon Bay (German Edition)
berühmt wäre. Dann maskiere ich mich und laufe einfach durch die Straßen und genieße die Freiheit."
"Sie maskieren sich?", fragte Sarah belustigt.
"Ja, ich ziehe eine Perücke an oder einen großen Hut und eine Sonnenbrille und schon bin ich ein anderer Mensch. Niemand erkennt mich und ich kann ganz normal in Geschäfte gehen und mir ein Buch kaufen. Bis jetzt hat es immer geklappt." lachte David und wieder einmal war Sarah von seinem Lächeln fasziniert.
"Was passiert, wenn man Sie erkennt?"
"Entweder mach ich mich schnell aus dem Staub, oder ich bleibe. Das kommt immer ganz auf die Situation darauf an."
"Seltsam ich dachte immer, dass Stars so wie Sie, erst gar nicht einkaufen gehen, sondern es lieber anderen auftragen."
"Sehen Sie mich so? Nein, ich liebe die Einfachheit und die Natur. Wenn ich die Möglichkeit habe, gehe ich gern selbst. Ich mag es nicht, wenn man mir alles abnimmt. Nur manchmal bleibt mir nichts anderes übrig."
"Sie überraschen mich", sagte Sarah halblaut. Sie wollte es nicht laut sagen, es war ihr mehr herausgerutscht.
"Wieso? Weil ich nicht gerne mit Geld um mich, werfe und mein Leben mit teuren Autos und Frauen schmücke? Das habe ich noch nie getan und das ist auch nicht meine Art. Natürlich könnte ich meinen Urlaub in den besten Hotels verbringen, mit Champagner und allem, was dazugehört. Es gibt so vieles in diesen Luxushotels. Aber der wahre Luxus empfinde ich hier.
Niemand weiß wo ich bin. Selbst mein Manager weiß es nicht und das ist auch gut so. Ich habe im Jahr zwei bis drei Mal die Möglichkeit ein paar freie Tage zu haben und die möchte ich fern ab von dieser Star-Welt genießen. Das soll nicht heißen, das ich den Luxus nicht zu schätzen oder zu würdigen weiß. Es gibt schon viel zu viele Dinge, die künstlich sind, wie zum Beispiel Frauen oder der Ruhm, den man erlangt. Selbst die Geschäftsleute, mit denen man täglich zu tun hat. Man hat viel Geld und die Menschen um einen herum meinen es ehrlich, doch das ist nur so lange, wie man erfolgreich ist. Sobald die Verkaufszahlen nicht mehr stimmen und man nicht mehr gefragt ist, verlassen einem auch die Freunde, die Angebote und die Menschen, denen man vertraut hat. "
"Entschuldigung, so habe ich es nicht gemeint! Ich wollte Ihnen nicht zu Nahe treten, David. Sie sind nur so ..... anders, wie man sich ein Star vorstellt. Und das überrascht mich eben." Sarah versuchte ihn anzulächeln und hoffte er würde ihr nicht böse sein.
Endlich grinste er zurück und sie fühlte sich erleichtert.
Sie ging in die Küche und nahm sich aus dem Kühlschrank etwas zu trinken, dann zog sie sich in ihr Zimmer zurück.
"Sarah, ich mache uns etwas zu essen! Haben Sie auch Hunger?" David stand vor ihrer Tür.
"Ja, ich komme gleich! Ich springe nur schnell unter die Dusche!"
Sie hörte, wie sich seine Schritte wieder entfernten.
Seine Worte hatten sie beschäftigt. Er war bestimmt nicht immer glücklich in seinem Job, aber er machte sich nicht wichtiger, als sie erwartet hatte. Von Starallüren keine Spur! Er war im Grunde ein einfacher Mann, der sich nach Einsamkeit und Normalität sehnte. Dies lies sich natürlich nicht mit seinem Status vereinbaren. Müsste man nicht zweierlei Leben führen? Ein normales Bürgerliches und eines für die Öffentlichkeit.
Als Sarah die Küche betrat, war David mit dem Kochen schon fertig.
"Haben Sie schon einmal Maverick´s gesehen", wollte er wissen und schob sich eine Gabel voll Nudeln in den Mund. "Maverick´s? Was ist das?" "Maverick´s sind fast zwanzig Meter hohe Wellen, die hier in Half Moon Bay viele Surfer anlocken. Es ist ein fantastisches Naturschauspiel. Es gibt sogar einen Wettbewerb. Haben Sie Lust, es sich mit mir anzusehen? In den nächsten 24 Stunden werden die ersten Wellen da sein." Sie war kurz überrumpelt.
"Ja, gern. So etwas habe ich noch nie gesehen!"
"Gut, dann werden wir morgen früh aufbrechen!" Während des Abendessens hatten sich öfter ihre Blicke getroffen und jedes Mal hatte Sarah´s Herz angefangen zu rasen. Peinliche Stille war zwischen ihnen. Er strahlte eine Anziehungskraft aus, in der Sarah immer mehr Schwierigkeiten hatte, sich zu entziehen. Auch David musste es gespürt haben. Den auch er hatte ständig ein leicht schiefes Grinsen um seine Mundwinkel. Die Unterhaltung, die sie führten, war angenehm und locker, doch innerlich war es für Sarah nicht leicht, sich auf das Thema zu konzentrieren. Er brachte sie aus dem Konzept. Außerdem hatte Sarah schon zwei Gläser
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