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Hallo Doktor

Hallo Doktor

Titel: Hallo Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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murmelte Michelle, als sie durch den Vorhang im Wohnzimmer ihrer Schwester spähte.
    Niemand anderer als Nick Kempner kam nämlich im Smoking und in Begleitung seiner Tochter den Weg zu Brookes und Jareds Haus hinauf. Offenbar war Kelsey diejenige, auf die Michelle aufpassen sollte. Sie liebte dieses Kind und hatte nicht das Geringste dagegen, den Babysitter für das Mädchen zu spielen. Aber sie hatte etwas dagegen, dem Vater des Mädchens zu begegnen, vor allem da er mit seinem weißen Smokinghemd, das die Bräune seines Gesichts hervorhob, aussah wie eine junge Ausgabe von James Bond.
    Kelsey stand neben ihm und zerrte an seinem Arm wie an einem altmodischen Pumpenschwengel. Ohne auf sein ordentlich gekämmtes Haar oder seinen perfekt gebügelten Smoking zu achten, hob er sie auf den Arm und setzte sie sich auf die Schultern. Sie tätschelte seinen Kopf, als wollte sie sagen: braver Junge.
    Michelle wich vom Fenster zurück und ging im Zimmer auf und ab, wobei sie über ihre Schwester fluchte.
    Als es an der Tür klingelte, starrte Michelle bloß zum Eingang. Es klingelte noch einmal, doch ehe sie reagieren konnte, erschien Brooke im Bademantel.
    „Gehst du bitte, Shelly?”
    „Würdest du mir bitte erklären, wieso du mir nichts davon gesagt hast, dass ich auf Nick Kempners Tochter aufpassen soll?”
    Brooke besaß den Nerv, auch noch die Unschuldige zu spielen. „Du hast nicht danach gefragt.”
    „Wo sind die anderen Kinder?”
    Brooke wich ihrem Blick aus. „Na ja, alle anderen haben einen Babysitter. Nick war der Einzige, der in der Klemme saß.”
    Jetzt nicht mehr, dachte Michelle, denn es gab für sie keine Fluchtmöglichkeit mehr. Und sie hatte den starken Verdacht, dass dies ein weiterer Versuch ihrer Schwester war, die Ehestifterin zu spielen.
    Ohne weiteren Kommentar machte Brooke Nick die Tür auf, während Michelle sich im Wohnzimmer verbarg. Sie blieb an einer Stelle, von der aus sie Nick sehen konnte, er aber nicht sie. Was für ein Anblick er war!
    Wen auch immer er heute Abend begleitete, die Frau konnte sich glücklich schätzen.
    Michelle musste gegen einen plötzlichen Anflug von Eifersucht ankämpfen. Natürlich hatte sie kein Recht, so zu empfinden, schließlich hatte sie Nick einen Korb gegeben.
    Kelsey rannte wie ein Wirbelwind herein und umklammerte Brookes Beine.
    „He, du Rabauke!” rief Nick. „Sei vorsichtig mit Tante Brooke. Sie kriegt ein Baby, schon vergessen?”
    Kelsey schaute trotzig zu ihrem Dad auf. „Ich heiße Kelsey, nicht Rabauke.”
    Nick verwuschelte ihr die Haare. „Es ist mir egal, wie du heißt. Du musst trotzdem vorsichtig sein.”
    Mit ehrfürchtiger Miene stellte Kelsey sich auf die Zehenspitzen und streichelte Brookes Bauch. „Hallo, Baby!”
    Lächelnd meinte Brooke: „Das Baby sagt auch Hallo zu dir.”
    „Ich höre das Baby nicht”, verkündete Kelsey mit der Be stimmtheit einer Vierjährigen.
    Nick hob Kelsey wieder auf den Arm. „Nur Mammis können Babys hören, wenn sie noch in ihrem Bauch sind.”
    „Und Daddys auch”, meldete sich Michelle zu Wort, da sie ent schieden hatte, dass sie es ebenso gut hinter sich bringen und zu ihnen stoßen konnte.

    Nick sah erschrocken von Kelsey zu Michelle. „Was machen Sie denn hier?” Langsam stellte er seine Tochter wieder auf die Füße. „Haben Sie Ihre Meinung wegen der Gala geändert?”
    Sie schaute auf ihre ausgefransten, zu Shorts abgeschnittenen Jeans und ihr altes T-Shirt.
    „Klar. Dies ist der letzte Schrei in der Abendmode, der Müll-Look. Gefällt er Ihnen?”
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß und grinste. „Nicht schlecht.”
    Sie hätte ihn besser nicht nach seiner Meinung fragen sollen. „Ehrlich gesagt, ich habe heute Abend ein Date mit Ihrer Tochter.”
    Brooke nutzte die Gelegenheit zu verkünden: „Ich gehe mal nachschauen, ob Jared fertig ist. Und da heißt es immer, Frauen brauchen so lange im Bad.” Damit ve rschwand sie eilig.
    „Sie sind der Babysitter?” Der erschrockene Ausdruck kehrte auf Nicks Gesicht zurück.
    Offenbar hatte man nicht nur Michelle im Unklaren gelassen.
    „Ja, und falls Sie sich deswegen Sorgen machen, kann ich Ihnen Referenzen vorlegen.”
    „Ich brauche keine Referenzen. Ich vertraue Ihnen. Ich dachte nur, Sie mussten arbeiten.”
    „Muss ich auch, aber das kann warten, bis Kelsey im Bett ist -falls Sie sich Sorgen machen, ich könnte Ihre Tochter vernachlässigen.” Sie kniete sich zu Kelsey herunter und zeigte zum Couchtisch. „Dort

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