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Hallo Doktor

Hallo Doktor

Titel: Hallo Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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drüben sind frisch gebackene Kekse. Du kannst einen haben, wenn dein Daddy einverstanden ist.”
    Kelsey schaute zu Nick hoch. „Ja, Daddy?”
    „Klar. Aber lass mir einen übrig.”
    „Mach ich.” Kelsey ging zum Tisch und ließ Nick und Michelle allein.
    „Vielleicht sollte ich meine Pläne ändern”, meinte er nach einem Moment des Schweigens.
    „Dann vertrauen Sie mir nicht.”
    „Das habe ich nicht gesagt. Ich dachte nur, es wäre nett zu dritt. Sie, ich und Kelsey.” Er betonte „ich” und „Sie” besonders.
    „Warum wollen Sie das Geld für den geliehenen Smoking verschwenden?”
    „Der gehört mir.”
    Natürlich. „Oh. Aber ich bin sicher, man wird Ihre Anwesenheit schmerzlich vermissen”, meinte sie, um Nick davon abzubringen, seinen Vorschlag in die Tat umzusetzen. Sie traute sich selbst nicht, wenn sie mit ihm allein war, auch wenn seine Tochter noch dabei war.
    Irgendwann mussten Kinder schließlich ins Bett.
    Er rieb sich das glatt rasierte Kinn und sah nachdenklich und unglaublich lässig-elegant aus. „Ich bin mir nicht sicher, ob mich tatsächlich jemand vermissen wird. Allerdings habe ich einigen Leuten versprochen, dort zu sein.”
    Michelle wollte fragen, welchen Leuten genau. Sie verspürte das starke Bedürfnis, zum Fenster zu gehen, um nachzusehen, ob eine Frau in seinem Wagen wartete. Sie konnte sich nicht erinnern, vorhin jemanden gesehen zu haben. Aber vielleicht musste er sie noch abholen.
    „Bist du so weit, Kempner?”
    Brooke und Jared kamen Hand in Hand auf sie zu und sahen aus wie der Inbegriff häuslichen Glücks. Jared trug ebenfalls einen Smoking, Brooke ein blaues Chiffonkleid, das ihre Schwangerschaft kaum verbarg.
    „Ich bin so weit, wenn ihr es seid.” Nick lächelte Michelle zu. „Viel Spaß mit dem Kind.
    Wahrscheinlich wird sie schon vor
    neun schlafen. Sie mag Zeichentrickfilme.”
    „Gut zu wissen”, erwiderte Michelle. „Aber ich habe Fingerfarben mitgebracht und Bücher.”
    Sein Lächeln wurde breiter. „Wissen Sie was? Ich wollte schon immer mal Fingerfarben ausprobieren.”
    Michelle musste ebenfalls grinsen. „Wenn Farbe übrig bleibt, bewahren wir sie für Sie auf.”

    „Klasse. Dann können wir sie ja vielleicht ausprobieren, wenn ich zurückkomme.”
    Das klang fast wie ein Versprechen. Ein sinnliches Versprechen, an das sie nicht einmal denken sollte, denn sofort stellte sie sich vor, wie sie auf sehr kreative Weise Farbe auf seinem Körper auftrug.
    Jared räusperte sich und holte Michelle in die Realität zurück. „Wenn ihr zwei den Ablauf eures Abends hinreichend besprochen habt, können wir dann gehen, Kempner?”
    Nick ließ sich Zeit, ehe er den Blick von Michelle abwandte. „Ja. Aber ich nehme meinen Wagen, für den Fall, dass ich beschließe, früher nach Hause zu fahren.”
    Oder für den Fall, dass er mit seinem Date an einen einsamen Ort fahren will, dachte Michelle und hatte Mühe, gegen den erneuten Anflug von Eifersucht anzukämpfen. Sie hatte kein Recht, eifersüchtig zu sein. Schließlich hätte auch sie seine Begleiterin sein können.
    Doch das hatte sie ja abgelehnt, und jetzt bedauerte sie ihre Entscheidung fast. Aber nur fast.
    „Wie du willst”, meinte Jared. „Wir müssen trotzdem los.”
    „Ich habe dich gehört, Granger. Ich will nur schnell meinem Mädchen einen Gutenachtkuss geben.”
    Einen kurzen Moment lang dachte Michelle, er meinte sie. Und für einen ganz kurzen Augenblick wünschte sie, es wäre so.
    Stattdessen ging er zu Kelsey und gab ihr einen Kuss auf die schokoladenverschmierte Wange. „Sei artig, Kleines. Daddy ist bald wieder zurück.”
    „Ja, bald”, wiederholte Kelsey und leckte sich die klebrigen Finger ab, bevor sie sie an ihrem hellblauen Overall abwischte.
    Nick machte sich auf den Weg Richtung Tür, blieb jedoch noch einmal bei Michelle stehen. „Brooke hat einen Pyjama für sie im Gästezimmer. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, sie zu baden, kann ich sie nachher abholen und mit nach Hause nehmen, ohne sie noch mal aufwecken zu müssen.”
    „Nein, das macht mir überhaupt nichts aus. Deswegen bin ich ja hier.”
    Er zwinkerte ihr zu. „Seien Sie auch artig, Michelle.” Und damit verschwand er und ließ Michelle mit einem leichten Erschauern als Reaktion auf den sinnlichen Klang ihres Namens aus seinem Mund zurück.
    „Ich habe einen Pieper, falls du uns brauchst”, erklärte Jared.
    Was Michelle im Moment brauchte, war ein Gegenmittel gegen Nick Kempner.

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