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Hallo Doktor

Hallo Doktor

Titel: Hallo Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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beschloss, Nick etwas zu gestehen, was sie eigentlich niemandem hatte verraten wollen. Doch sie empfand das Bedürfnis, es zu erklären, damit er verstand, weshalb das Zusammensein mit ihm ein so großer Schritt für sie war.
    „Ich hatte erst einen Liebhaber, Nick.”
    Sein Lächeln erstarb. „Wir brauchen darüber nicht zu sprechen, Michelle. Deine Vergangenheit ist mir egal.”
    Aber sie war Michelle nicht egal, deshalb fuhr sie fort. „Er war verheiratet.”
    Nick runzelte die Stirn. „Verheiratet?”
    „Brooke machte uns miteinander bekannt. Weder sie noch ich wussten von seiner Frau.
    Und er selbst war in dieser Hinsicht auch nicht sehr mitteilsam.”
    Nick lehnte den Kopf zurück auf die Sofalehne. „Klingt ja nach einem tollen Kerl.”
    „Dafür hielt ich Brett damals. Er war gerade erst nach San Antonio gezogen, um ein Forschungsstipendium in der Kardiologie am Memorial Hospital anzutreten. Er war sehr attraktiv, charmant und, laut seiner eigenen Aussage, einsam. Ich wollte, dass er sich wie zu Hause fühlte, doch er hatte nur eines im Sinn. Was er schließlich auch bekam.”
    „Wann hast du es herausgefunden?”
    „Erst Monate später. Er vergaß sein Handy bei mir, und ich nahm einen Anruf entgegen, weil ich dachte, er riefe mich an. Wie sich herausstellte, war seine bessere Hälfte dran.
    Unnötig zu erwähnen, dass wir beide vollkommen geschockt waren, voneinander zu erfahren.
    Kurz darauf packte er seine Sachen und zog wieder zurück zu seiner Frau nach Maine, ganz genau so, wie es sein sollte. Seither habe ich nichts mehr vo n ihm gehört, wahrscheinlich weil ich ihm ordentlich die Meinung gesagt habe.”
    „Das muss hart für dich gewesen sein.” Nick rieb zärtlich ihren Arm. Sein Ton war mitfühlend, nicht geringschätzig.

    „Eigentlich nicht”, log sie. „Ich raffte mich wieder auf und machte weiter.” Sie hatte sich verhalten, als hätte es überhaupt nicht wehgetan, getan, als hätte es sie nicht geschmerzt, obwohl es sie in Wahrheit umgeworfen hatte.
    „Es hat dir nicht das Geringste ausgemacht?”
    Michelle wich seinem Blick aus. „Nur unter dem Gesichtspunkt, dass er mir gesagt hatte, ich würde ihm etwas bedeuten. Es war schön, das zu hören, auch wenn er es nicht ernst meinte. Also kann ich es meiner Dummheit zuschreiben.”
    „Du bist nicht dumm”, widersprach er. „Höchstens zu vertrauensselig.”
    „Ich war zu vertrauensselig”, korrigierte sie ihn. „Und er verstand es meisterhaft, einer Frau das Gefühl zu geben, etwas Be sonderes zu sein, mit großzügigen Geschenken und Aufmerksamkeit. Schönen Worten, Lächeln und …”
    „Großartigem Sex?”
    „Mittelmäßigem Sex.” Michelles Lachen war abrupt und humorlos. „Zugegeben, er war mein erster Liebhaber, daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Aber ich glaube wirklich, dass es ihm in erster Linie darum ging, auf seine Kosten zu kommen.”
    Nick umfasste zärtlich ihr Gesicht, damit sie ihn ansah. „Der Kerl war anscheinend ein Idiot.”
    „In vieler Hinsicht war er sehr bewandert. Nur nicht in den richtigen Dingen.”
    „Und seitdem hat es keinen mehr gegeben?”
    „Nichts Erwähnenswertes. Ich kam schließlich zu der Erkennt nis, dass ich wohl nicht dazu geeignet bin, das Beste in einem Mann zum Vorschein zu bringen.”
    Nick küsste sie auf die Stirn. „Du bringst bereits das Beste in mir zum Vorschein.”
    Michelle wollte ihm glauben, denn er klang so aufrichtig. Doch die Enttäuschungen wirkten sich nach wie vor auf ihr Selbstbewusstsein aus. Einerseits wollte sie mit Nick zusammen sein, sich andererseits aber auch vor weiterer Desillusionierung schützen. Genieß Nicks Gesellschaft und erwarte sonst nichts - das war doch einfach genug.
    Aber würde es mit einem Mann wie Nick Kempner so einfach sein? Ja, in gewissen grundsätzlichen Dingen war Nick wie Brett - er sah ebenfalls gut aus, war charmant und sehr überzeugend. Brett hatte diese Eigenschaften benutzt, um sie herumzukriegen. Nick hingegen übte überhaupt keinen Druck aus. Im Gegenteil, er hatte sogar darauf bestanden, dass sie es langsam angingen. Nick schien aufrichtig zu sein und wirklich etwas für sie zu emp finden.
    Oder spielte er ihr nur etwas vor?
    Falls sie sich täuschte, sollte sie sich lieber auf ihr gegenwärtiges Ziel konzentrieren - die Zeit mit Nick zu genießen, solange sie zusammen waren. Solange sie ihr Herz aus dem Spiel ließ, bestand keine Gefahr.
    Um die Stimmung aufzulockern, sagte sie: „Was ist Ihre

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