Hallo Doktor
trat. Aber das musste ihr ja noch lange nicht gefallen.
Nun, morgen war auch noch ein Tag und eine neue Gelegenheit, Nick Kempner zu zermürben. Und ob es nun klug war oder nicht, sie wollte ihn. Ganz und gar. Den Konsequenzen würde sie sich später stellen. Viel später.
„Na schön, geh duschen”, sagte sie mit ihrer süßesten Stimme. „Ich werde wie ein braves Mädchen schlafen. Ich werde höchstens fünfzehn Minuten brauchen.”
Er rieb sich den Nacken. „Du bist ein böses Mädchen, Michelle Lewis.”
Sie lächelte unschuldig. „Aber ich weiß, wie man gut ist.”
„Ganz bestimmt.” Er drehte sich zum Badezimmer um.
„Ach Nick, eines noch.”
Mit finsterer Miene wandte er sich noch einmal um und seufzte ungeduldig. „Was?”
„Ich hoffe, ich habe beim Duschen nicht das ganze heiße Wasser aufgebraucht.”
Er schaltete das Deckenlicht aus, und bevor er ins Badezimmer ging, sagte er: „Das macht nichts. Ich brauche sowieso keines.”
7. KAPITEL
Die wackelnde Matratze weckte Michelle aus einem wundervollen Traum von Sommerwärme auf ihrem Gesicht und frischem grünem Gras unter ihren nackten Füßen. Und von Nick.
Sie streckte sich, schlug die Augen auf und stellte fest, dass die Sonne ins Zimmer schien.
Sie hob den Kopf und sah, wie Nick auf die Matratze drückte. Verdammt.
Offenbar war es längst Morgen. Dabei hatte sie letzte Nacht so sehr versucht wach zu bleiben, um ihn aus der Dusche kommen zu sehen. Doch kaum hatte ihr Kopf das Kissen berührt, war sie eingeschlafen.
„Wach auf, du Schlafmütze”, sagte er. „Es ist fast Mittag.” Abrupt setzte sie sich auf.
„Wieso hast du mich so lange schlafen lassen?”
„Weil du es brauchtest.”
Michelle stieg aus dem Bett und streckte sich erneut. Nick blieb am Fußende und betrachtete sie von oben bis unten. Plötzlich war sie hellwach und unternehmungslustig.
„Das Boot ist bereit, wenn du es bist”, erklärte er. „Ich habe uns schon Proviant eingepackt. Jetzt brauche ich nur noch dich.”
Bei seinen letzten Worten wirkte er viel zu ernst. Wäre es nicht schön zu glauben, dass sie alles war, was er brauchte? Aber wie albern, auch nur daran zu denken.
„Nick, du hättest mich dir helfen lassen sollen.” „Du bist für ein Wochenende die Königin, also genieße es.” „Na schön, aber langsam komme ich mir wirklich nutzlos vor.” „Das will ich nicht noch einmal von dir hören, verstanden?” Sein zorniger Ton verblüffte sie. Michelle salutierte. „Ja, Käpt’n Kempner. Ich habe verstanden.” Sie hob ihren Bademantel vom Boden auf. „Ich mache mich nur schnell frisch und ziehe mich an.”
Sie beeilte sich im Bad. Sie zog ihren schwarzen Bikini an und betrachtete sich im Spiegel an der Badezimmertür. Das bisschen
Bräune aus diesem Sommer war schon wieder verblasst. Die Prellung an ihrer Seite war inzwischen gelb und hässlich. Vielleicht sollte sie lieber ein Zelt tragen. Unglücklicherweise hatte sie keines mitgebracht.
Nein, sie würde sich mit dem zufrieden geben müssen, was sie dabeihatte - einen hauchdünnen Pareo, passend zum Bikini. Rasch wickelte sie das Tuch um sich und schlüpfte in ihre Sandaletten. Nachdem sie ein Handtuch und Sonnenmilch in ihrer Strandtasche verstaut hatte, lief sie nach unten.
Sie folgte dem Kaffeeduft in die Küche und fand Nick am Tisch sitzend, wo er die Zeitung las. Er sah nicht auf, daher ging Michelle zur Kaffeemaschine, nahm sich einen Becher und schenkte ihn voll. Sie brauchte dringend Kaffee, um wach zu werden.
Während sie Zucker und reic hlich Milch in den Kaffee gab, warf sie einen verstohlenen Blick zu Nick. Sein beinah rabenschwarzes Haar war zerwühlt, und dem Bartschatten auf seinen Wangen nach zu urteilen, hatte er sich noch immer nicht rasiert. Das hellblaue Trägerhemd, das er trug, verbarg kaum die gekräuselten dunklen Haare auf seiner Brust. In seiner Badehose sah er so sexy aus, dass es verboten gehörte. Michelle hatte ohnehin schon genug mit ihren Hormonen zu kämpfen und große Mühe, ihren Blick auf die Region oberhalb seiner Taille zu richten.
„Möchtest du auch welchen?” fragte sie.
Nick schaute auf. „Was?”
Sie hielt den Becher hoch. „Kaffee?”
Nick ließ erneut seinen Blick über ihren Körper wandern, diesmal ein bisschen schneller, ehe er die aufgeschlagene Zeitung auf seinen Schoß fallen ließ. „Nein, ich hatte schon mehrere Tassen, während du noch im Land der Träume warst.”
„Du hättest mich wecken sollen”, meinte
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