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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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Vinzenz, nachdem er meinen suchenden Blick erspäht hat. »Er lässt sich vielmals entschuldigen, aber er hat unerwartet eine kurzfristige, geschäftliche Verpflichtung einzuhalten und diese wollte er noch rasch erledigt wissen. Er hat mich strikt beauftragt, es Ihnen während der Fahrt an nichts mangeln zu lassen.«
    Ich bin vollkommen perplex von dieser neuen und etwas ungeahnten Entwicklung. Francesco hätte mich ja anrufen und mich vorwarnen können, aber was soll’s! Ich bin trotzdem guter Dinge.
    Oh ... flauschige Amelie trifft auf flauschige Couch. Ich oute mich heute als Lady in Pink . Nikes Skianzug, der mir anfangs etwas zu groß war, ist nun mit Sport-BH, sexy Hipster, langer Skiunterwäsche, dünnem Rolli, dicken V-Pullover und warmer Leggings vollgestopft (ich will mich ja schließlich nicht wieder verkühlen), und flimmert jedermann unwillkürlich entgegen.
    Diese pinke Signal- und Warnfarbe hat gleich zwei Vorzüge:
     
     
    a) Es kann mich kein Pistenraudi ungeachtet überfahren und dann behaupten, mich nicht gesehen zu haben! Dieses Argument ist undenkbar, nicht stichhaltig und bei dieser dargebotenen Leuchtkraft sogar beinahe eine ausnahmslose Unverschämtheit.
    b) Francesco kann mich nicht verlieren. Pink Panther ist nämlich im weißen Firn unübersehbar.
     
     
    Vinzenz hat mir meine Abendgarderobe abgenommen und verstaut sie indessen gewissenhaft im Heck-Kleiderschrank. In der ausladenden Lounge des Raumschiffes erwartet mich bereits ein rammelvolles Tischchen.
    »Bitte bedienen Sie sich«, merkt Vinzenz einladend an. »Ich hoffe, ich habe Ihren Geschmack getroffen. Sollte dennoch etwas fehlen, dann bitte sagen Sie mir umgehend Bescheid!«
    »Bitte machen Sie sich keine Umstände«, pruste ich erfreut hervor. »Das alles sieht fantastisch aus. Vielen Dank, Vinzenz!«
    »Keine Ursache.«
    Auf meinem Frühstücksklapptisch finden sich unter anderem Lachs-, Shrimps-, Roastbeef- und Käsekanapees ein. In der einen Thermoskanne dampft mir das Aroma eines Früchtetees und in der anderen das eines schwarzen Kaffees entgegen. Auf einem weiteren Pappteller sind Nuss- und Schokoladenplunder arrangiert. Im Styroporbecher ist mein frisch gepresster Vitamin-C-Schub verpackt, anbei befindet sich in der Konsole, als kleines Präsent sozusagen, eine Piccoloflasche Champagner und eine Schale mit frischen Erdbeeren.
    Ich muss hierbei gestehen, dass die Heizung im Raumschiff überaus gut arbeitet, denn ich transpiriere bereits, nachdem wir die Stadtmauern hinter uns gelassen haben.
    »Wie lange werden wir in etwa unterwegs sein?«, frage ich Vinzenz, als er bei der Ampel anhält.
    »Heute ist viel Verkehr, ich würde meinen, gute zwei Stunden.«
    Nun gut, dann werde ich mich eben aus dem Wams schälen, aber zuerst noch ein kräftiger, kühler Schluck Orangenjus. Gerade als ich zum Trinken ansetze, schaltet die Ampel auf grün und Vinzenz fährt an. Ich schütte mir folglich ein Drittel des Saftes auf mein pinkes Outfit! O Scheibenkleister! Flüssigkeit kennt keine Gnade und macht auch vor Hose nicht halt. (Ich sollte beim nächsten Einkaufsbummel einen Kleinkindershop besuchen und dort eindringlich nach einem Lätzchen in Körpergröße achtunddreißig suchen!)
    Mein schlagartig eingesetztes Gekreische schreckt Vinzenz sofort auf.
    »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«, fragt er mich zuvorkommend. »Ich bin leider im Moment nicht in der Lage anzuhalten, aber wenn Sie sich noch etwas gedulden, dann ...«
    »Nein, nein, ist schon gut! Pink und gelb vertragen sich zweifellos hervorragend miteinander und wir sind ohnehin lange genug unterwegs. Bis wir in Kitzbühel sind, ist bestimmt alles getrocknet«, erkläre ich ihm unerschütterlich und zucke daneben belanglos die Schultern.
    Um kurz nach neun passieren wir die Kitzbüheler Ortstafel. Mein Anorak und meine Hose sind wieder trocken. Die gelbliche Umrandung fällt dabei erfreulicherweise nur bei genauerer Inspektion auf. Die Fruchtfleischstückchen lassen sich problemlos abrubbeln. Also, alles paletti!
    Meine Droschke fährt gemächlich durch schneegesäumte Alleen, bis sie schließlich vor dem einladenden Aufgang eines edelmütigen Hotels anhält. Vinzenz braucht sich nicht aus seinem Cockpit zu schälen, denn an seiner Stelle taucht ein junger Hotelpage auf und öffnet mir formgewandt die Wagentür. Ich entgleite der schicken Karosserie wie eine wahre Societylady (nun, abgesehen vom skibedingten Outfit. Aber wir sind hier schließlich in einem

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