Hallo?! Holt mich hier raus!: Vom Mann, der sich selbst einmauerte, und andere kuriose Missgeschicke (German Edition)
65-Jährige mächtig stolz. Er stellte das Buch sogar selbst in der örtlichen Buchhandlung in Remagen vor. Ohne Mandat verstarb Sigmund Heller am 29. April 1996 in Remagen. Er nahm die Auszeichnung als erfolglosester Politiker aller Zeiten mit ins Grab.
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Die Figaro-Affäre der FDP
Über die sogenannte Figaro-Affäre stolperte Carola von Braun, die Berliner FDP- und Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus. Sie hatte versucht, insgesamt acht Friseurrechnungen in einem Gesamtwert von damals 1238,00 D-Mark über die Fraktionskasse abzurechnen. Offenbar war die Berliner Spitzenpolitikerin davon ausgegangen, dass auch die Wähler (und Steuerzahler) etwas davon haben, wenn sie hübsch aussieht. Die Rechnungen ihres Friseurs waren bei einer fraktionsinternen Rechnungsprüfung aufgefallen.
Ein «unverzeihlicher Fehler», bekannte sie nach dem Bekanntwerden der «Figaro-Affäre» und meinte damit hoffentlich ihr eigenes Handeln. Dennoch sei die «öffentliche Hinrichtung» nach ihren Besuchen beim Friseur «nicht angemessen». Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Berlin wurde zwar eingestellt. Dennoch legte Carola von Braun in den neunziger Jahren Fraktions- und Landesvorsitz der Berliner FDP nieder und verzichtete auf die weitere Ausübung ihres Abgeordnetenmandats. Neulich wurde sie wieder bei ihrem Friseur gesehen.
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Frauenprämie im Osten
Jede Frau, die sich in Freital in Sachsen niederlässt, bekommt dort im Rathaus eine Prämie von 2000 Euro. Mit diesem eigensinnigen Vorschlag wollte im Oktober 2007 der Oberbürgermeister von Freital, Klaus Mättig (CDU), ein schwerwiegendes Ungleichgewicht in seiner Heimatstadt beenden. Denn die Einwohnerzahlen waren alarmierend: Auf 100 Männer kamen in der sächsischen Kreisstadt wegen der Abwanderung in den Westen nur noch 80 Frauen.
Denn Frauen sind weitaus mobiler und eher bereit, für einen Arbeitsplatz ihren Heimatort zu verlassen, hatten Wissenschaftler herausgefunden. Zurück blieben Männer, die zunehmend keine Lebenspartnerin fanden, die sie heiraten konnten und die ihre Wäsche machte. Nach den Vorstellungen des Oberbürgermeisters sollte den Frauen, die entgegen dem Trend nach Freital zögen, nach dem Eintragen in das Melderegister ein Mietkostenzuschuss in Höhe von 2000 Euro gezahlt werden. Nach Protesten aus dem Westen zog der Bürgermeister aus dem Osten seinen Vorschlag wieder zurück.
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TV-Verbot für Trachten
Die bisher heile Welt der deutschen Volksmusik ist schwer erschüttert. Erst gab es den furchtbaren Verdacht, dass der Trompetenspieler Stefan Mross gar nicht Trompete spielen kann. Und dann legte der Vorsitzende des Trachten-Gauverbandes 1 in Bayern, Peter Eicher, gegen die Kleidung der Musiker bei Fernsehauftritten sein Veto ein. Seine erschütternde Erkenntnis: In vielen Fällen sind die Trachten gar nicht echt. So habe er zu seinem Entsetzen folgende Regelverstöße gegen die von seinem Verband festgelegte Kleiderordnung beobachten müssen: rosa Hemd zur Lederhose – völlig daneben. Bunter Schlips – das überlieferte Brauchtum wird damit völlig missachtet. Unfassbar auch: lange Haare, wilder Bart.
Dieses ungepflegte Aussehen bei Fernsehauftritten von Volksmusikern konnte und wollte Peter Eicher nicht länger ertragen. Deshalb verbot er im November 2003 allen Mitgliedern seines Verbandes, überhaupt im Fernsehen aufzutreten. Damit sie dort in ihrer Eigenschaft als Trachtenträger nicht unter die Räder kommen. Das Auftrittsverbot galt mit sofortiger Wirkung. Wer sich nicht daran hielt, sollte aus dem Trachtenverband ausgeschlossen werden. Der Trachtenverein Isargau München kündigte daraufhin an, dass Trachtenverbot bei Fernsehauftritten wie im «Musikantenstadl» zu übernehmen, falls sie mal eingeladen werden sollten. «Es geht auch um Politik, den Glauben und die Werte der Heimat», bekräftigte der amtierende Gau-Vorsitzende. Da versteht der Gau-Vorsitzende keine Gaudi mehr.
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Porno im Wahlkampf
Bei einer Wahlkampfveranstaltung für den Bürgermeister von Furth im Wald (Bayern) ist versehentlich ein Pornofilm gezeigt worden. Ein Wahlhelfer sollte für Bürgermeister Johannes Müller von der «Christlichen Freien Wählervereinigung» ein Video über Zukunft und Vergangenheit des Ortes einspielen. Dabei verklickte sich der Wahlhelfer aber auf dem Notebook. Auf der Leinwand lief ein Porno. Ganz
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