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Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall

Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall

Titel: Halsabschneider. Kadir Bülbüls erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Fu , Asmin Deniz
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hat seine Alte die Beiden überrascht, und du weißt selbst, dass die gute
Mathilde ordentlich Haare auf den Zähnen hat. Ein räudiges Katzenfell klebt da
auf ihren Beisserchen, könnte man sagen.«
    »Und
dann ist Frau Matuschke losgelaufen und hat mitten in der Nacht diese
Todesmaschinerie gebastelt, um ihre Nebenbuhlerin zu vernichten? Von der sie
nicht wissen konnte, dass sie morgens ein Ründchen rutschen würde?«
    »Zwei
Möglichkeiten, Herbert, zwei. Entweder die beiden haben sich zum Rutschen
verabredet ... haha ... irgendwie ein schmieriger Gedanke, was, trau ich unserem
Matuschke gar nicht so zu! Also zum Rutschen verabredet und Mrs. Matuschke hat
es mitbekommen, oder sie hatte von Anfang an ihren Mann auf dem Kieker, wollte,
dass er über die Wupper geht.«
    »Nun
gut, wir hätten ein Motiv, wenn auch, ich muss schon sagen, einen etwas
wackeligen Tathergang. Nach meinem Kenntnisstand hat niemand bemerkt, dass Frau
Matuschke ihr Zimmer verlassen hat, niemand hat sie in der Nacht gesehen, schon
gar nicht in der Nähe des Pools. Was natürlich nichts heißt, ich sehe, wie Sie
zweifeln, Herr Dieter, und dies zu Recht. Ich hab mich ein bisschen umgehört.
Bis ca. 23 Uhr haben einige Kinder die Rutsche noch benutzt, dann wurden sie
von ihren säumigen Eltern in die Betten gescheucht. Von da an bis in die frühen
Morgenstunden hätte jeder den Draht spannen können, sicherlich auch Frau
Matuschke, zumal, wenn sie sich Mühe gegeben hätte nicht bemerkt zu werden.«
    Schmalfuß
runzelte angestrengt die Stirn und tat, als überlegte er.
    »Man
muss doch zunächst die Frage stellen: Wer hatte Gelegenheit den Draht zu spannen?
Nehmen wir die Gäste des Hotels. Die meisten wohnen im Haupthaus und hätten auf
dem Weg zum Pool die Halle durchqueren müssen. In der Nacht ist nur eine
einzige Rezeptionistin am Empfang. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass sie
etliche Leute gesehen hat – die Nachtschwärmer auf dem Weg von und zur Disco,
späte Restaurant- und Barbesucher. Einige, so sagt sie, kamen auch aus Richtung
der Gartenanlage durch die Terrasse in die Halle und ...«
    »Wow,
Herbert, ist ja ein Ding, der Spürhund schläft wohl nie in einem Bullen ein,
was?« Dieter boxte Schmalfuß in die Rippen und schlug sich dann lachend auf die
Schenkel. Matuschke kam mit zwei Bier zurück und ließ sich schwerfällig auf den
Gartenstuhl krachen.
    »Hat
jemand meine bessere Hälfte gesehen? Ich kann sie nirgends finden.«
    »Nee,
vielleicht hat man sie schon abgefü...,« Dieter unterbrach sich und rieb sich
das Knie. »Aua, Bulle, alles klar, ich versteh schon. Hör mal zu, Gregor, was
unser Commissario alles über den Mord rausgefunden hat. Woher weißt du, was die
Schnalle an der Rezeption gesehen hat? Hat sie es dir erzählt?«
    »Nein.«
Schmalfuß lächelte pikiert. »Sie ist eine gute Freundin einer guten Freundin
meinerseits. Nun denn, Fakt ist, dass sie sich an niemand Konkretes oder an Ungewöhnliches
erinnern kann. Bedenken Sie die Situation, meine Herren. Sie ist nicht dafür
eingestellt, Buch über jeden Gast zu führen oder jede Bewegung zu registrieren.
Während so einer Nachtschicht hat sie noch zig andere Sachen zu erledigen,
Rechnungen kontrollieren, Telefonate führen, sich darum kümmern, dass ein Arzt
gefunden wird, wenn die Leute zuviel getrunken, das Essen nicht vertragen oder
die Kinder sich übernommen haben, die Leute einchecken, die mit dem letzten Bus
vom Flughafen gebracht werden. Sie ist also ständig abgelenkt und sie sagt,
dass sich ihre Wahrnehmung darauf beschränkt, ob ein Mensch, der durch die
Halle geht, sich nicht wie ein Gast benimmt.«
    »Was
soll das denn heißen?«
    »Nun
denn, wenn sich jemand nicht auskennt, so weiß er nicht, wo die Aufzüge und die
verschiedenen Örtlichkeiten sind. Oft kommen nachts Leute von der Promenade
herein und wollen nur mal schnell die Toilette benutzen, und die erkennt sie
sofort als Nicht-Gäste, weil sie sich suchend umsehen oder zögerlich auf eine Tür
zugehen. Nun, wie gesagt, sie hat nichts dergleichen in jener Nacht bemerkt, es
schienen nach ihrer Aussage nur Leute im Hotel zu sein, die hier auch zu Gast
sind. Kurz und kraus, wie wir in Hamburg zu sagen pflegen: Aus dem Haupthaus
hätte jeder in den Garten gehen können, ohne Gefahr zu laufen, dass sich die
Dame am Empfang sein oder ihr Gesicht merkt. Aus den Bungalowanlagen im Seitenbereich
wäre es noch ungefährlicher für unseren potentiellen Mörder. Gelegenheit in
jener Nacht gab es

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