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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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er mich nicht einfach stehen ließ und sich in Emmas Schlafzimmer blinzelte.
    „Kriegst du keinen Ärger, wenn du jetzt abhaust?“, fragte ich, als ich mich hinters Steuer setzte.
    „Heute Nacht ist eh nicht viel los“, erwiderte er vom Beifahrersitz. „Es dauert noch eineinhalb Stunden, bis der nächste über den Jordan geht, und wenn ich es bis dahin nicht schaffe, muss eben jemand anderes für mich einspringen.“
    „Und wenn du noch so eine Ergänzung bekommst?“
    Todds Mundwinkel sanken nach unten. „Dann ist mein unentschuldigtes Fehlen unser kleinstes Problem“, seufzte er.
    Ich schnallte mich an und setzte rückwärts aus der Parklücke. „Wir brauchen Hilfe, aber mein Dad kommt nicht infrage. Er wäre nur eine zusätzliche Belastung, weil er nicht alleine die Welten wechseln kann.“ Ohne Todd zu Wort kommen zu lassen, sagte ich schnell: „Wir sollten deine Mom fragen.“
    „Nein“, entgegnete er mit versteinerter Miene. „Auf keinen Fall.“
    „Aber sie ist fünfmal so alt wie ich, und sie kann alleine wieder zurückgehen.“ Wir fuhren aus dem Parkhaus und bogen auf die Straße. „Sie kommt als Einzige infrage.“
    „Wir werden meine Mutter ganz sicher nicht in die Unterwelt schleppen. Und wir können ihr auch nicht sagen, was mit Nash los ist, sonst geht sie alleine los und wird getötet!“ Er legte seine überraschend warme Hand auf meine. „Das ist mein voller Ernst, Kaylee. Wenn du deinen Vater oder deinen Onkel dazuholen willst, ist das deine Sache. Aber meine Mutter hältst du da raus. Ich habe schon meinen Vater und Addison verloren, und jetzt vielleicht Nash. Doch meine Mom kommt mir nicht auf die Liste.“
    Ich konnte nur erstaunt nicken. Noch nie hatte Todd mir gegenüber so viel Gefühl gezeigt und mir sein Herz geöffnet. Vielleicht unterschied er sich doch gar nicht so von uns Lebenden …
    „Na gut.“ Wieder nickte ich, diesmal entschlossener. „Keine Eltern.“
    Emma schlief noch, als ich mich zehn nach drei zurück ins Zimmer schlich. Aus dem Schlafzimmer ihrer Mutter drang zum Glück lautes Schnarchen, und ihre Schwestern waren anscheinend noch unterwegs. Das war das Beste an der Uni: Man konnte bis in die Puppen feiern.
    Ich kniete mich neben das Bett, um mich zu vergewissern, dass mit Emma alles in Ordnung war und Alecs Besuch keine bleibenden Schäden hinterlassen hatte. Doch sie schien friedlich zu schlafen. Friedlich und tief. Ich wusste ja aus eigener Erfahrung, dass es ziemlich anstrengend war, als Medium missbraucht zu werden.
    „Sie scheint okay zu sein“, sagte Todd, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Hoffentlich verträgt sie eine weitere Runde. Aber wir sollten diesen Alec an die kurze Leine legen, nur für den Fall.“
    Gähnend rappelte ich mich hoch. Da ich diesen Alec noch nie zu Gesicht bekommen hatte, würde die Leine in etwa so kurz ausfallen wie mein kleiner Finger.
    „Wie viel Zeit haben wir noch?“ Todd beugte sich vor und strich Emma mit dem Finger sanft über die Unterlippe.
    Ich checkte die Uhr auf dem DVD-Player. „Ungefähr fünf Minuten. Fass sie nicht an! Du weckst sie noch auf.“
    Er grinste. „Das glaube ich kaum. Sie sieht so aus, als würde sie sogar einen Bombenangriff verschlafen.“
    „Aber dir ist das nicht zu verdanken.“ Mir fielen langsam die Augen zu. „Ich brauch jetzt eine Cola.“ Was ich wirklich brauchte, war eine Adrenalin-Injektion, und zwar direkt ins Herz, aber Koffein musste fürs Erste reichen. „Mach dich lieber unsichtbar“, sagte ich auf dem Weg zum Flur. „Alec wollte nicht, dass ich Unterstützung mitbringe …“ Was einer der Hauptgründe war, warum ich ihm misstraute. Das und die Tatsache, dass er mich durch den Körper meiner bewusstlosen Freundin kontaktiert hatte. „Deshalb halten wir dich lieber geheim.“
    „Kein Problem“, antwortete Todd amüsiert, und obwohl ich keinen Unterschied sehen konnte, war er körperlich anscheinend nicht mehr anwesend. Sofern er das jemals gewesen war.
    Auf Zehenspitzen schlich ich in die Küche und angelte mir eine Cola aus dem Kühlschrank. Auf dem Weg zurück in Emmas Zimmer hatte ich bereits die Hälfte ausgetrunken. „Willst du …“
    „Pst!“, flüsterte Todd. „Er ist hier.“
    Ich hielt aufgeregt den Atem an und musterte Emma, die immer noch zusammengerollt auf dem Bett lag. Sie hatte sich nicht bewegt, seit ich aus dem Zimmer gegangen war, aber wenn Todd behauptete, Alec sei da – ganze vier Minuten zu früh –, dann glaubte ich

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