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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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gegenüber verdrehte die Augen. Bei dem Wort Pyjamaparty hatte er sich auf die gängigen Klischees gefreut und war jetzt natürlich enttäuscht. Was war ein besessener Teenager schon im Vergleich zu zwei halb nackten Mädchen, die sich eine Kissenschlacht lieferten? Auf diese oder eine ähnliche Belohnung hatte er wohl gehofft, als er sich bereit erklärt hatte, die halbe Nacht – allerdings unsichtbar – bei uns Wache zu halten, falls ich einschlafen sollte. Oder Avari wieder auftauchte.
    Dad durfte davon nichts erfahren, weder von Todds Anwesenheit noch von dem Besuch des Hellion. Warum sollte ich ihn unnötig beunruhigen? Selbst mit den edelsten Absichten würde er gefangen in der Unterwelt enden. Und zwar im Optimalfall.
    Todd nickte der Kellnerin dankend zu, als sie ein Glas Orangensaft vor ihn auf den Tisch stellte. Ich hatte ihm gedroht, kein Wort mit ihm zu reden, wenn er sich im Lokal unsichtbar machte.
    Am anderen Ende der Leitung klapperte es, als Dad sich Kaffee in seinen Thermobecher füllte. „Ich muss gleich los, zur Arbeit.“ Er musste arbeiten, wenn wir die Miete fürs Haus zahlen wollten, sogar mitten in einer Banshee-Krise. Und ehrlich gesagt, gab es nur eines, was schlimmer war, als auf der Fahndungsliste eines Hellion zu stehen: obdachlos zu sein und auf der Fahndungsliste eines Hellion zu stehen. „Es gefällt mir nicht, dass du heute allein bist. Du solltest dich ausruhen, und momentan bist du nicht sicher, wenn du allein schläfst.“
    Aus dem Mund meines Vaters klang das irgendwie schräg … Aber ich wusste, was er meinte.
    „Es geht mir gut, Dad. Ich pass schon auf mich auf.“ Wie auch immer ich das anstellen wollte … Im Moment war ich zu müde, um logisch zu denken.
    „Es geht dir nicht gut, Kaylee.“ Ich hörte ihn mit dem Becher hantieren. „Mit so wenig Schlaf ist der Körper nicht leistungsfähig, und du wirst höchstens krank, wenn du dich trotzdem pushst.“
    „Was schlägst du dann vor?“, fragte ich, während die Kellnerin einen Riesenteller mit Schokoladen-Pancakes vor mich auf den Tisch stellte. Zucker würde mich wach halten, oder nicht? Mit dem Messer verrieb ich die Butter quer über den Pancake-Berg.
    Dad seufzte. „Keine Ahnung. Wir arbeiten noch dran. Kannst du bei Nash und Harmony bleiben? Ich traue diesem Kerl zwar nicht so recht über den Weg, aber ich bin mir sicher, dass er dich aufweckt, wenn du anfängst zu schreien.“
    Dummerweise konnte ich mit Nash nur abhängen, wenn ich dafür meine Seele in der Unterwelt verscherbelte. Und zu Harmony konnte ich auch nicht gehen, denn dann müsste ich ihr erklären, warum ihr Sohn nicht bei mir war. Blieb noch Emma, wenn Todd in der Arbeit war …
    „Ja“, sagte ich zwischen zwei wunderbar schokoladigen Bissen. „Keine Sorge, irgendjemand wird mir schon Gesellschaft leisten.“
    „Alles klar, ich muss los.“ Nach einem besorgten Zögern fügte er hinzu: „Ich ruf dich zwischendurch mal an, also geh bitte ran, wenn es klingelt. Und wir sehen uns dann heute Abend.“
    „Verlass dich drauf.“ Hoffentlich würde sich meine Zuversicht nicht noch rächen.
    Ich beendete das Gespräch und steckte das Handy in die Tasche. Todd starrte wie gebannt auf meine Pancakes. „Willst du was abhaben?“, fragte ich. „Müssen Reaper eigentlich Nahrung zu sich nehmen?“ Den Orangensaft hatte er überraschenderweise schon zur Hälfte ausgetrunken, aber ich hatte ihn noch nie mit Bewusstsein essen sehen.
    „Wir müssen nicht essen, genauso wenig wie schlafen, aber das heißt nicht, dass wir es nicht genießen. Mein Geschmackssinn ist jedenfalls noch intakt. Leider bekomme ich für meinen Reaper-Job kein echtes Geld, deshalb bin ich immer ziemlich knapp bei Kasse.“
    Ach so. Jetzt kamen wir der Sache schon näher.
    „Hier, bediene dich. Ich schaffe sowieso nicht alles.“ Ich schob meinen Teller in die Tischmitte und reichte ihm eine Serviette mit Besteck. „Wie soll ich in Ruhe essen, wenn du hier rumsabberst, als wärst du am Verhungern.“
    „Danke.“ Er nahm sich reichlich, und es gefiel mir, dass er seine Lust auf Süßes auch nach dem Tod nicht verloren hatte.
    „Ich bin wohl nicht die Einzige, der es spanisch vorkommt, dass der Weihnachtsmarkt und dieses Übergangsfest auf denselben Tag fallen, oder?“ Vorhin bei Emma hatten wir das Thema nicht besprechen können, auch wenn sie döste.
    Er schluckte eine große Portion Pancakes hinunter und nickte. „Da gibt es auf jeden Fall einen Zusammenhang. Ich

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