Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)
in ihnen dargestellten Ideen können das Denken der Menschen verändern. Aber Untaten wurden von Hitlers und Stalins Handlangern verübt, nicht von Mein Kampf oder vom Kommunistischen Manifest . Das Kommunistische Manifest enthält zudem wichtige Gedanken, die noch heute, lange nach Stalins Tod, zutreffend und relevant sind. Man darf nie das Buch mit dem Effekt verwechseln, den es vielleicht auslöst. Diese Unterscheidung ist essenziell, denn wenn man ein Buch und nicht dessen Effekt als schädlich bezeichnet, rechtfertigt man damit Zensur. Verabscheuungswürdige Meinungen darf man nicht einfach verbannen, man muss ihnen andere Werte entgegensetzen.
Hätte die Frage gelautet, welche Bücher schlecht für mich sind, würde meine Antwort anders ausfallen. Ich halte mich für so gefestigt, dass ich Bücher wie Mein Kampf lesen könnte, ohne Schaden zu nehmen. Doch vielleicht gibt es ja Bücher, die mir persönlich schaden. Als Teenager fesselten mich manche Bücher so sehr, dass ich meine Hausaufgaben darüber vergaß, Bücher wie Der Herr der Ringe und, später, Bleak House . In den Ferien arbeitete ich als Straßenfeger und konnte es mir nicht verkneifen, hin und wieder eine Pause zu machen, um das nächste Kapitel von Krieg und Frieden zu lesen. Vermutlich bin ich nur deshalb nicht gefeuert worden, weil meine Kollegen allesamt noch weniger arbeiteten als ich, ganz ohne literarische Ablenkung. Zur falschen Zeit und am falschen Ort könnten also selbst die besten Bücher schlecht für mich sein. Rückblickend bin ich natürlich froh, dass ich diese Bücher gelesen habe, denn sie haben mich bereichert.
Es gab auch Bücher, deren Handlung mich traurig gemacht hat. Andere ließen mich angesichts des ereignisreichen, luxuriösen Lebens ihrer Protagonisten neidisch werden. Bei manchen Büchern langweilte oder deprimierte mich der schlechte Schreibstil. Gelegentlich war ich allein wegen des kommerziellen Erfolgs eines Buchs eifersüchtig auf den Autor. Von all diesen Büchern könnte man also sagen, sie seien schlecht für mich gewesen. Und doch wäre mein Leben ohne sie ärmer gewesen.
Was würde passieren, wenn man einmal quer durch die Erde bohrte und dann in das Loch spränge?
Ingenieurwissenschaften, Cambridge
Die tiefste von Menschen durchgeführte Bohrung fand auf der russischen Halbinsel Kola statt. Das Bohrloch besitzt eine Länge von 12 262 Metern. Die Arbeiten begannen 1970 und dauerten 24 Jahre an, bis das Gestein zu heiß wurde, um die Bohrung fortzusetzen. Das zeigt schon, wie hypothetisch diese Frage ist: Das tiefste von Menschen geschaffene Bohrloch reicht noch nicht einmal ein Tausendstel der Gesamtstrecke in die Erde hinein, und trotzdem zwangen Druck und Hitze die Ingenieure zum Aufgeben.
Das hypothetische Loch aus der Fragestellung müsste also mit magischer Hilfe gebohrt werden und durch ein Wunder dem Einsturz entgehen. Welche Magie brauchen wir noch? Vermutlich ist auch zu vernachlässigen, dass man schon nach kurzer Fallstrecke von der im Erdinneren herrschenden Hitze verkohlt oder vom steigenden Luftdruck zerquetscht würde. Außerdem ist darüber hinwegzusehen, dass man aufgrund der Erdrotation und der Bewegung des Planeten durch das All bald heftig gegen die Wand des Bohrlochs geschleudert würde – es sei denn, es handelt sich um ein sehr, sehr weites Bohrloch oder eines, das genau im richtigen Winkel gebohrt wurde. Mit ein wenig Glück würde man aber durch die Geschwindigkeit des Falls ohnmächtig werden, bevor man auf die eine oder andere Weise stirbt ...
Diese Frage ist übrigens ein beliebtes Rätsel, mit dem sich schon viele Menschen intensiv beschäftigt haben. Da es aber zu viele Wenns und Abers beinhaltet, mach keine Antwort wirklich Sinn. Das Gleiche gilt für meine Spekulationen.
Vergessen Sie einen Moment lang, dass Sie ein Mensch sind, und stellen Sie sich vor, Sie wären unzerstörbar. Wäre das Bohrloch mit Luft gefüllt, würde diese zum Erdkern hin immer dichter werden. Nach dem Abspringen würde man unter der Einwirkung der Schwerkraft erst immer schneller werden und dann die normale Endgeschwindigkeit erreichen, bei der die Bremswirkung des Luftwiderstands die Beschleunigung durch die Schwerkraft aufhebt. Bald würde sich der Fall durch die dichter werdende Luft weiter verlangsamen. Das würde sich in etwa so anfühlen, als tauchte man in ein Schwimmbecken ein. Aufgrund Ihres Schwungs würden Sie noch ein bisschen tiefer fallen und schließlich in der dichten Luft
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