Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)
Dinge zu greifen. Ihre Augen – ihr Sehapparat – haben den Gegenstand, den sie ergreifen möchten, direkt im Blick. Da es den Menschen damit möglich ist, ihre Umgebung sehr exakt zu manipulieren, sind sie anderen Tieren gegenüber im Vorteil. Der Mensch hat sich in vielerlei Hinsicht in einzigartiger Weise entwickelt und dominiert heute das Leben auf der Erde.
Der Mensch hat ein komplexes Gehirn ausgebildet, verfügt mit der Sprache über ein ausgefeiltes Kommunikationssystem und besitzt ein Maß der Eigenwahrnehmung, das das der anderen Tiere übersteigt. Dadurch gelingt es den Menschen, in vielen Bereichen über rein physische Notwendigkeiten hinauszuwachsen. Menschen müssen ihre Grundbedürfnisse nach Nahrung und Wärme stillen, um überleben zu können. Doch für die meisten Menschen bedeutet Leben viel mehr als reines Überleben.
Wir Menschen können abstrakte Gedanken fassen, wir haben Fantasie. Durch Kooperation und Arbeitsteilung können wir eine fantastische Palette von Dingen produzieren, die das Leben einfacher machen: von Häusern zum Bewohnen bis zu Maschinen zur Fortbewegung und zur Bewältigung verschiedenster Aufgaben. Wir können wunderbar kunstvolle Dinge schaffen, zum Beispiel die vielfältigen Klänge der Musik, die einzig unserer Unterhaltung und Erbauung dient. Wir verfügen über grenzenlose Neugier, die es uns ermöglicht hat, Einsicht in das Wesen der Welt zu gewinnen, die uns umgibt, faszinierende Apparate zu bauen, die uns weit über unsere körperliche Beschränktheit hinaus in die winzige Welt subatomarer Partikel und die gewaltige Weite des Universums blicken lassen, und Theorien über diese Welten zu formulieren. Wir können unsagbar grausam zueinander sein oder rührend fürsorglich. Wir haben viel gemeinsam, sind aber alle unterschiedlich, nicht nur körperlich, sondern auch in unseren Gedanken und Bedürfnissen, Hoffnungen und Ängsten. Wir sind einerseits ganz einfache Kreaturen mit materiellen Grundbedürfnissen, andererseits aber auch komplexe Wesen, die sich ständig um ihren Platz auf der Welt sorgen. Wir schlafen, wir essen, wir lieben, wir reden, wir arbeiten, wir denken, wir analysieren, wir schimpfen, wir tanzen, wir blasen Trübsal, wir lachen, wir weinen.
Unsere Leben sind kurz und letztlich recht ähnlich, aber jeder lebt es anders, jeder hat sein persönliches Innenleben, seine Träume, Ängste, Hoffnungen und Enttäuschungen. Tatsächlich schätzen wir unsere Schwächen und nennen sie »nur zu menschlich«, denn wenn sie uns nicht gerade Kopfschmerzen bereiten, verführen sie uns zum Lernen, Erforschen, Anpassen und Kommunizieren … sogar mit imaginären Marsbewohnern.
Was schätzen Sie am Gehirn am meisten?
Medizin, Cambridge
Was für eine Frage! Was ich schätze, ist, dass mir jemand eine Frage wie diese stellen kann und ich versuchen kann, sie zu lösen. Ich schätze nicht das, was das Gehirn ist , sondern das, was es tun kann. Dass es mir ermöglicht, nachzudenken, zu analysieren, aus Erfahrung zu lernen, Ideen zu formulieren und zu wissen, was Genuss ist und was Schmerz. Ich schätze die Tatsache, dass es mir mein Leben ermöglicht.
Rein physisch kann ich dem Gehirn nichts abgewinnen, ich finde seinen Anblick sogar ein wenig eklig. Aber ich schätze die Tatsache, dass ich dank ihm darüber nachdenken kann, dass dieser große, pastetenähnliche Klumpen ein nur mikroskopisch sichtbares Netzwerk von Nervenzellen enthält, das ihn zum faszinierend-komplexesten Ding im ganzen Universum macht. Die Schätzungen gehen weit auseinander, weil natürlich nicht alle nachgezählt worden sind, aber man geht von rund 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn aus – was durch einen seltsamen Zufall etwa der Zahl von Galaxien in unserem Universum entspricht. Aber diese nackte Zahl, so beeindruckend sie auch sein mag, erfasst nicht annähernd die wunderbare Komplexität des Gehirns, in dem jede dieser 100 Milliarden Zellen mit 1000 anderen vernetzt ist. Nervensignale können über unvorstellbar viele alternative Wege durch das Gehirn sausen und uns all die Dinge tun lassen, die uns menschlich machen: aufspringen und hinsetzen, lachen und weinen, lieben und hassen, rufen, fluchen, essen, trinken.
Ich schätze am Gehirn, wie es immer wieder alle Erwartungen übertrifft und ein viel großartigerer Apparat ist, als einige Wissenschaftler uns glauben lassen wollen. Bis in die jüngste Zeit hinein beschrieben Forscher das Gehirn als absterbende Maschine, einen Computer, der
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