Haltlos
Nähe des Bootshauses an diesem wundervollen Strand, der geschützt von üppigen Bäumen einsam und verträumt am See lag. Das Wasser war kühl und klar. Im Gegensatz zu ihren Gedanken, die immer, wenn Cillian auftauchte vollkommen verquer waren. Sie fing an zu stottern, führte sich auf, wie ein kleines Mädchen, was zum ersten Mal verliebt war und nicht wusste, wie sie ihrem großen Schwarm dies offenbaren sollte. Doch bei Cillian war es etwas anderes. Er stellte etwas mit ihrem Körper an. Ihre Nervenenden vibrierten wieder leicht, was sich mit seiner Nähe verstärkte. Klar, dass denken dann nicht mehr möglich war. Sie wollte von ihm berührt werden, sie wollte seine Stimme hören, sie wollte schlicht und einfach in seiner Nähe sein. Er schlenderte langsam den Pfad entlang und sie sog jeden seiner Schritte auf. Sie konnte sich immer noch nicht an ihm satt sehen. Tessa ließ sich zu leicht von seinem Äußeren beeindrucken. Er näherte sich der Decke, auf der Tessa seiner Ankunft entgegenfieberte. „Engelchen“, da war es wieder. Ein Wort, mit dieser tiefen sinnlichen Stimme und Tessas Verstand klinkte sich augenblicklich aus. Cillian ließ sich stattdessen geschmeidig und für seine Größe sehr elegant dicht neben sie auf die Decke gleiten. Tessa starrte ihn an, unfähig zu reden. „Was machen wir heute?“ Wollte er von ihr wissen. Tessa, die ihre Stimme nun doch wiederfand entgegnete ihm, „Cillian, schön dich wieder zu sehen, wo hast du gesteckt?“ Tessa wusste nicht, ob sie sich in der Tat über diese Träume freuen sollte. Anscheinend war ihr Verhältnis mit Männern in der realen Welt so komplett gestört, dass ihr Unterbewusstsein nun die Initiative ergriff und ihr in ihren Träumen den heißesten Mann der Welt schickte, der sich auch noch für sie zu interessieren schien. Während Tessa über ihre letzte Beziehung stolperte begann Cillian leise zu lachen. „Was, ist denn so lustig?“ Er überlegte kurz und beschied „Keine Fragen Engelchen, heute nicht! Du siehst dafür heute zu wunderschön aus.“ Cillian lehnte sich auf die Seite, rutschte noch ein wenig näher an sie heran und strich ihr mit seiner freien Hand eine Strähne ihres braunen Haares aus dem Gesicht. Tessa, der es bei der kurzen Distanz schwer fiel zu atmen musste dennoch feststellen, dass er nie auch nur eine ihrer Fragen beantwortete, er sagte zwar, dass sie bestimme wann und wo sie sich trafen, aber im Endeffekt bestimmte er den Ablauf des Traumes. „So wird es diesmal also laufen? Ich stelle keine Fragen und dafür verbringst du einen Tag am Strand mit mir?“ „Was spricht dagegen, den Tag mit einer wunderschönen Frau am Strand zu verbringen?“ Er lächelte herausfordernd. Und so verbrachten sie den Tag dann auch gemeinsam am Strand. Erst redeten sie über Gott und die Welt, hielten sich jedoch beide an die Vereinbarung dem anderen keine gezielten Fragen zu seiner Person zu stellen. Hier und da berührten sie flüchtig oder vollkommen bewusst den anderen. Sie kreisten wie Planten umeinander, die sich eine Umlaufbahn teilten. Beide genossen die Gegenwart des anderen. Als es zu heiß zwischen ihnen wurde, gingen sie in den See, um ihre aufgeheizten Körper abzukühlen. Sie jagten sich, schwammen um die Wette und tollten wie frisch Verliebte am Ufer herum. Letztendlich landeten sie vollkommen erschöpft wieder auf der Decke. Cillian lag auf dem Rücken und streckte herausfordernd einen Arm aus, um Tessa dazu zu bewegen, sich in seinen Armen niederzulassen. Diese Einladung würde sie sich nicht entgehen lassen. Wie immer schienen kleine elektrische Blitze zwischen ihnen ausgetauscht zu werden, als sich ihre Körper berührten. Tessa liebte dieses Gefühl, sie könnte ewig mit ihm zusammen sein. Warum auch nicht. Er war ihre Schöpfung, er war ihr Traum. Sie lag in seinen Armen und betrachtete ihn eindringlich. Er war vollkommen, er war perfekt. Er war zu toll um wahr zu sein. Aber mal ehrlich, sie musste sich selbst ein wenig loben, sie besaß eine wundervolle Vorstellungskraft. Wieder lachte Cillian vor sich hin. Sie liebte sein Lachen. Sie hielt es nicht länger aus. „Cillian?“ „Mmh.“ „Wo kann ich dich finden? Versteh‘ mich jetzt nicht falsch, ich habe die Regeln für den heutigen Tag verstanden. Keine Fragen, aber soll ich dir mal sagen, was ich denke?“ „Na dann schieß mal los Engelchen, was geht in deinem Kopf vor.“ Tessa richtete sich ein wenig auf um ihn in seine Augen schauen zu können. Mutig
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