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Hamburg - Dänemark

Hamburg - Dänemark

Titel: Hamburg - Dänemark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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    Stattdessen sah ich einen Riesen, der gerade mit einem Kerl sprach. Der Hüne sah auf, erblickte mich und ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Ich schluckte, als ich die angespitzten Eckzähne sah, die vielen Tätowierungen. Himmel, kam der direkt aus der Hölle? Keine Ahnung, jedenfalls schob er den anderen Mann beiseite und kam geradewegs auf mich zu.
    „Na, wen haben wir denn da“, brüllte er über die Musik hinweg, nachdem er mich erreicht hatte.
    Was für ein Spruch. Ich musste grinsen, was wohl die falsche Reaktion war. Der Kerl packte meinen Arm und zog mich durch die Tanzenden. Sein Griff war fest, ich konnte mich nicht befreien, obwohl ich wie verrückt zog. Wir erreichten eine Tür im hinteren Teil des Clubs, die der Hüne aufstieß und mich in den dunklen Raum hineinbugsierte, der dahinter lag. Im Halbdunkel konnte ich ein Paar ausmachen, das sich offensichtlich gerade sexuellen Vergnügungen hingab, wenn man von den Geräuschen, die sie machten, Rückschlüsse ziehen wollte.
    „Was wird das hier?“, wollte ich von dem Riesen wissen.
    Der nestelte bereits an seiner Hose, holte einen dicken Schwanz heraus und warf mir dabei einen erstaunten Blick zu.
    „Wir ficken. Oder – hast du es dir überlegt?“
    Ich starrte auf sein Geschlechtsorgan. Mein lieber Schwan, dieser Typ hatte wirklich einen Hammer. Aber das Merkwürdigste an der ganzen Situation war, dass mich der Anblick erregte.
    „Ich – also, eigentlich – äh, nein. Ich will nicht - bumsen“, stotterte ich.
    „Okay, dann nicht.“ In aller Gemütsruhe verstaute der Kerl den Schwanz wieder in seiner Hose.
    „Vielleicht beim nächsten Mal.“ Er schlug mir auf die Schulter und ließ mich stehen.
    Ich warf einen Blick auf das Paar, das immer noch wie verrückt kopulierte. Der eine hatte sich vorgebeugt, der andere stieß seinen Schwanz in – tja, es musste ja wohl der Hinterausgang sein. Die beiden stöhnten laut, was meine Erektion weiter anschwellen ließ. Wie es wohl sein würde, wenn Robert so vor mir – ich führte den Gedanken nicht zu Ende und verließ den Darkroom.
    Vor der Tür rannte ich fast in meinen Nachbarn hinein, der mit dem Riesen im Schlepptau auf mich zukam. Gerade noch rechtzeitig stoppte ich und starrte Robert ungläubig an. Was hier passieren sollte, war nicht zu übersehen. Roberts Augen weiteten sich, als er mich entdeckte. Von hinten schob ihn der Riese, aber er wehrte ihn ab.
    „Lass mal, Dämon. Ich hab’s mir überlegt, einmal reicht“, hörte ich ihn über den Lärm hinweg rufen.
    Wir starrten uns an. Die Musik geriet zu einem Hintergrundgeräusch, ich wurde angerempelt, aber das nahm ich alles gar nicht wahr. Ich sah nur Robert. Dieser erwachte als erster aus der Erstarrung, griff nach meinem Arm und lief los, mich hinter sich herzerrend.
    Im hinteren Bereich des ‚Gay-dance-total‘, wo die Bar untergebracht war, konnte man sich unterhalten ohne brüllen zu müssen. Robert ließ mich los und bestellte zwei Bier bei dem Barkeeper, der mich mit einem lüsternen Blick musterte, bevor er sich umwandte, um die Bestellung auszuführen.
    „Weiß deine Frau von – dem hier?“ Ich machte eine alles umfassende Handbewegung.
    „Ich bin nicht verheiratet. Das war eine Lüge.“ Robert sah mich nicht an, während er sprach. Sein Blick war fest auf die Tanzenden geheftet.
    „Aber – warum?“
    „Ach, Scheiße, Paul. Ich bin schwul. Irgendwie wollte ich nicht, dass du es weißt.“ Jetzt wandte er sich mir zu und sah mir fest in die Augen. „Niemand weiß es und das soll auch so bleiben.“
    Ich nickte. „Okay.“
    Robert schob mir ein Bier über den Tresen und gab dem Barkeeper Geld. Stumm prosteten wir uns zu. Meine Gedanken überschlugen sich. Wenn Robert auf Männer stand, hatte ich dann bei ihm eine Chance? Und – wollte ich das überhaupt? Heimlich musterte ich ihn. Er sah gut aus mit den blonden Haaren und blauen Augen. Auch seine Figur gefiel mir, etwas breiter als ich und muskulös wie er war.
    „Bist du okay? Oder hat Dämon dich angefasst?“ Roberts Stimme riss mich aus meinen Betrachtungen. Ich brachte ein Grinsen zustande.
    „Nein. Er hat gleich aufgehört, als ich ‚Nein‘ gesagt habe“, antwortete ich nüchtern.
    „Du – warst mit ihm im Darkroom?“
    Bestürzt sah mein Nachbar mich an. Ich grinste noch breiter.
    „Jepp. Er hat mich gleich abgeschleppt, nachdem ich hier reingekommen bin.“
    „Fuck.“
    „Hm.“
    Schweigend tranken wir aus den Flaschen und sahen den

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