Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
haben…« Sie streckte den Arm deutend mitten in die holographische Darstellung hinein. »…uns gegen diese Kampfschiffe und die TIEs zur Wehr zu setzen.«
Han hatte die holographische Projektion lange angestarrt und dabei überlegt, wie echt, bis hin zu den TIE-Jägern, die winzige Flotte anmutete. Schade, dachte er nun, daß wir den Imperialen keine Hologramme vorspiegeln können, um sie glauben zu machen, daß sie unter Beschuß stehen…
Plötzlich fügte sich die Idee in seinem Gehirn zu einem Ganzen. »Das ist es!« rief er. »Das könnte klappen!«
Die Gespräche rings um den Tisch brachen ab, und alle sahen den Corellianer erwartungsvoll an. Han grinste seinen Kameraden aufgekratzt zu. »He, ich denke, ich kenne da jemanden, der uns eine Flotte für den Frontalangriff zur Verfügung stellen kann. Die können wir dann lange genug als Ablenkung einsetzen, um die schweren Kreuzer loszuwerden!«
Chewbacca war Hans Gedanken offensichtlich gefolgt. Der Wookiee schlug hart mit der Faust auf den Tisch und brüllte sein Einverständnis heraus.
Der Rest der Gruppe starrte Han verständnislos an und tappte anscheinend völlig im dunkeln. »Häh?« machte Lando. »Wer? Was?«
Han schenkte seinem Freund keine Beachtung. Er sprang auf und wedelte hektisch mit den Händen vor Mako herum. »Ich muß dringend mit jemandem reden. Besitzt der Manager hier eine Kom-Einheit?«
Der Manager des ›Chance Castle‹ war überglücklich, Han seine Einheit zur Verfügung stellen zu können. Die großen Kasinos waren sich alle darüber im klaren, daß ein imperialer Großangriff sich sehr schlecht auf die Geschäfte auswirken würde…
12
TRÄUME UND ALPTRÄUME
Bria Tharen stand an der Seite von Sarn Shild auf der Beobachtungsplattform der Raumstation, die um den Planeten Teth kreiste. Die Plattform war fast völlig von Kraftfeldern umgeben, so daß sich nichts Sichtbares zwischen ihnen und dem Vakuum befand. Bria konnte geradeaus schauen, nach links, nach rechts und nach oben, und nichts als leeren Raum oder das riesige, sich drehende Rund des Planeten erkennen.
Die junge Frau unterdrückte ein Schaudern, als sie an die eisige, luftlose Schwärze dachte, die nur wenige Meter von ihr entfernt war. Doch ungeachtet ihres Unbehagens wich das strahlende, schwärmerische Lächeln keinen Augenblick von ihrem Gesicht. Sie war bereits eine leidlich begabte Schauspielerin gewesen, die fähig war, ihre wahren Gefühle zu unterdrücken, als sie diesen Auftrag angenommen hatte. Aber mittlerweile, dachte sie düster, verdiene ich eine Auszeichnung. Bedauerlich, daß es keinen Preis für die ›Undercover-Agentin des Jahres‹ gibt.
Der Gedanke war so lächerlich, daß er ihrem Lächeln für einen kurzen Augenblick Aufrichtigkeit verlieh. Mufti Shild legte ihr einen Arm um die Schulter, drückte sie und deutete in den Weltraum hinaus. »Schau, meine Liebe! Da kommen sie!« Die kleine Gruppe wichtiger Persönlichkeiten auf der Beobachtungsplattform begann zu applaudieren, als die Einheiten der Imperialen Flotte in Sicht glitten.
Bria lächelte und klatschte in die Hände, während die Kampfschiffe, Aufklärungsschiffe, die großen Kreuzer und Dreadnaughts langsam auf die Plattform zukamen. TIE-Jäger schwirrten rings um die größeren Schiffe wie kleine Insekten.
Shild grinste verzückt, als er seine Verbände erblickte. Erneut drückte er Brias Schulter, und nur eine Willensanstrengung hielt sie davon ab, vor ihm zurückzuweichen.
»Der heutige Tag markiert den Beginn einer neuen Ära von Recht und Ordnung im Äußeren Rand, meine Liebe!« verkündete er mit seiner ›politischen‹ Stimme. Dann fügte er mit einem konspirativen Flüstern hinzu: »Und den Beginn eines neuen Lebens für uns, Bria.«
Bria blickte den Mufti forschend an. »Wirklich, Sarn? Wie das?«
Seine Stimme blieb gesenkt, trotzdem klang sie eindringlich und machtvoll. »Sobald meine Flotte Nar Shaddaa vernichtet und die Hutts… nun, an die Leine gelegt hat, wird meine Macht in diesem Sektor unanfechtbar sein. Und wenn ich erst die Geldquellen der Hutts – zumindest die der geringeren Clans und der Desilijic – angezapft habe, werde ich dazu in der Lage sein, meine militärische Macht weiter auszubauen, um es zukünftig mit weitaus stärkeren Feinden aufnehmen zu können als nur mit einer Bande räuberischer Schmuggler.«
Warum klingt er immer so, als würde er eine Brandrede halten? fragte sich Bria. Laut sagte sie: »Der Desilijic? Warum auch nicht
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