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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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nicht sonderlich beeindruckt. Oh, natürlich ging alles nach Lehrbuch, aber Fei fand den Plan zu wenig flexibel, sein Gelingen schien allzusehr von verschiedenen Annahmen abzuhängen, die er entweder als zu unsicher oder schlicht für falsch erachtete.
    Es begann schon damit, daß Greelanx in den Schmugglern nichts als einen unorganisierten Haufen sah, der unmöglich dazu in der Lage sein würde, einen geordneten Angriff auf die Beine zu stellen. Soontir Fei hatte Patrouillenschiffe der Zollbehörde befehligt (so wie Greelanx übrigens auch), und er wußte mit Sicherheit, daß viele Schmuggler ebenso gute Flieger waren wie jeder imperiale Pilot, der jemals die Akademie absolviert hatte. Sie verfügten über schnelle Reflexe, waren ausgezeichnete Schützen, und ihr Wagemut machte sie im Kampf zu gefährlichen Kontrahenten.
    Sie waren harte, unabhängige Burschen, aber falls die Schmuggler jemanden fanden, der sie auf kluge Weise anführte, würden sie, wie Fei annahm, sehr wohl eine Gegenwehr organisieren können, mit der zu rechnen wäre.
    Da er glaubte, daß die Schmuggler keine ernsthafte Bedrohung für seine Flotte darstellten, sah Greelanx auch keinen Grund dafür, einen Überraschungsangriff zu versuchen. Der Plan des Admirals sah vor, daß ihre Verbände einfach in Reichweite der Sensoren von Nar Shaddaa aus dem Hyperraum kommen sollten.
    Fei hielt dieses Vorhaben für pure Selbstüberschätzung. Und Selbstüberschätzung zog in einer Schlacht gewöhnlich eine Katastrophe nach sich.
    Das größte Problem war, sofern es Fei anging, jedoch die Durchführung der Order Basis Delta Zero auf Nar Shaddaa. Er wußte, daß dieser letzte Punkt nicht Greelanx’ Fehler war. Der Mufti des Sektors selbst hatte diesen Befehl ausgegeben. Doch an Stelle des Admirals hätte Fei wenigstens den Versuch unternommen, Sarn Shild zur Abänderung dieser Instruktion zu bewegen. Die Direktive des Imperators hatte die Beendigung der von Nar Shaddaa und anderen Schmugglernestern ausgehenden illegalen Aktivitäten, besonders des Waffenhandels, zum Ziel. In der Direktive hatte indes nichts über die Auslöschung des ganzen Mondes gestanden.
    Fei verfügte über beachtliche Kampferfahrung, und er wußte, daß die meisten intelligenten Wesen wie in die Ecke gedrängte corellianische Vrelts kämpften, wenn es um den Schutz ihrer Heime und Familien ging. Und es gab auf Nar Shaddaa Millionen intelligenter Wesen, von denen viele nur ganz am Rande in die Geschäfte der Schmuggler verwickelt waren. Ältere Lebewesen, Kinder…
    Soontir Fei verzog das Gesicht. Diese Mission würde sein erstes vom Imperium angeordnetes Massaker sein. Er hatte, wie die Dinge lagen, bisher Glück gehabt, einen derartigen Befehl nicht umsetzen zu müssen. Er würde seine Befehle ausführen, aber er war nicht froh darüber. Er wußte schon jetzt, daß die Bilder der brennenden Gebäude ihn verfolgen würden, nachdem er die Feuerbefehle erteilt hatte. Und danach… sie würden Landefähren und Bodentruppen entsenden müssen, um aufzuräumen, und er, Fei, der pflichtbewußte Kommandeur, würde diese Operation persönlich überwachen müssen.
    Vorstellungen von rauchenden Trümmern, zwischen denen schwarz verbrannte Leichen verstreut lagen, überschwemmten seine Gedanken, und Fei mußte tief durchatmen. Hör auf damit, rief er sich streng zur Ordnung. Du kannst ohnehin nichts daran ändern. Es ist völlig zwecklos, daß du dich damit quälst…
    Unter den Augen Feis erhöhte die ›Schicksal des Imperiums‹ plötzlich massiv ihre Geschwindigkeit und entschwand seinen Blicken, als sie den Hyperantrieb aktivierte. Dann folgte die ›Peacekeeper‹.
    Fei war erleichtert, endlich etwas zu tun zu haben. Irgend etwas, das ihn von seinen Gedanken ablenkte. Er warf seinem Navigator einen Blick zu.
    »Haben Sie Kurs gesetzt, Commander?«
    »Ja, Captain.«
    »Sehr gut, Commander Rosk, Bereiten Sie sich auf den Sprung den Hyperraum vor. Auf meinen Befehl.«
    »Ja, Sir.«
    Fei sah zu, wie die Koordinaten über die Navigationskontrollen flackerten, dann sagte er: »Aktivieren Sie den Hyperantrieb!«
    »Ja, Sir.«
    Der Captain betrachtete die Sterne, die sich plötzlich in Lichtstreifen verwandelten, und zum ersten Mal während dieser Mission durchlief ein Schauer furchteinflößender Geschwindigkeit das große Schiff. Die Operation zur Vernichtung von Nar Shaddaa war angelaufen.
     
    Auch Admiral Winstel Greelanx befand sich auf der Kommandobrücke seines Dreadnaught und beobachtete

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