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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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streckte die Hand aus und rubbelte das Fell auf dem Schädel des Wookiee. Dewlanna hatte ihn häufig auf diese Weise liebkost. Es war das Wookiee-Äquivalent eines ermutigenden Schulterklopfens. »Glaube mir, Chewie«, fuhr er fort, »diese Bühnenmagier können gar nicht wirklich zaubern. Nicht so wie in den alten Wookiee-Legenden. Was diese Xaverri macht, ist nichts als Taschenspielerei, das gleiche, was ich mit Chipkarten beherrsche. Entweder das, oder sie arbeitet mit Holoprojektionen oder Spiegeln oder sonst was in der Art. Keine richtige Zauberei jedenfalls. Nichts Übernatürliches.«
    Chewie heulte, doch er sah allmählich zuversichtlicher aus.
    »Ich wette, wenn du heute abend mit mir dorthin gehst, kann ich dir genau sagen, wie diese Xaverri ihre Tricks bewerkstelligt«, sagte Han. »Also, was meinst du, Kumpel, ist das eine Abmachung?«
    Der Wookiee verlangte zu wissen, was Han darauf zu setzen bereit sei. Der Corellianer dachte einen Moment darüber nach. »Ich werde einen Monat lang das Frühstück machen und aufräumen, wenn ich nicht herausbekomme, wie sie es macht«, versprach er dann. »Und wenn es mir gelingt, bezahlst du nur deine Eintrittskarte selbst. Wie klingt das?«
    Chewbacca fand, das sei fair.
    Die beiden Schmuggler gingen früh genug zu der Aufführung, um Plätze in der Nähe der Bühne zu ergattern. Sie warteten ungeduldig, bis eine plärrende Fanfare ertönte und der Holovorhang verschwand, um die Bühne und die einsame Gestalt darauf freizugeben.
    Xaverri entpuppte sich als eine üppige, attraktive Frau, die einige Jahre älter war als Han. Sie hatte schweres, langes schwarzes Haar, das sie kunstvoll frisiert hatte. Ihre Augen funkelten aufgrund der Irisverstärker, die sie eingesetzt hatte, silbrig. Die Magierin war in ein Gewand aus violetter Seide gehüllt, das an strategisch günstigen Stellen geschlitzt war, um gelegentlich aufreizende Ausblicke auf ihre goldene Haut darunter zu gewähren. Sie war eine aufregende, exotisch anmutende Frau. Han fragte sich, von welchem Planeten sie kommen mochte. Er hatte solch ein Wesen noch nie zuvor gesehen.
    Nachdem sie vorgestellt worden war, begann sie mit ihrer Darbietung. Mit einem Minimum an Brimborium führte sie immer schwierigere Tricks vor, und Han und Chewbacca bestaunten gleichermaßen fasziniert ihre Illusionen. Han dachte mehrmals, er könne erraten, wie ein Trick funktionierte, doch es gelang ihm nicht, irgendwelche Schwachstellen in der routinierten Aufführung der Magierin aufzudecken. Er erkannte bald, daß er seine Wette gegen Chewie verloren hatte.
    Xaverri brachte die ganze Palette traditioneller Illusionen und erweiterte sie dann. Sie zerteilte einen Freiwilligen aus dem Publikum mit dem Laser in zwei Hälften – und dann sich selbst. Sie ›teleportierte‹ nicht nur sich selbst, sondern auch einen kleinen Schwarm rodianischer Fiederschwingen aus einem Glaskasten in einen anderen auf der gegenüberliegenden Bühnenseite – in einer Explosion aus Rauch und Flammen. Ihre Illusionen waren elegant und phantasievoll und so überzeugend ausgeführt, daß es schien, als besitze sie wirklich übernatürliche Kräfte.
    Als sie scheinbar eine Handvoll Kayvenpfeifer auf das Publikum losließ, zog sogar Han den Kopf ein, und Chewie mußte mit Nachdruck davon abgehalten werden, die trügerischen Biester zu attackieren, so echt wirkte die Illusion.
    Zum großen Finale ihres Auftritts ließ Xaverri die gesamte Rückwand des Hotel-Ballsaals verschwinden und ersetzte sie durch einen mit Sternen übersäten Himmel. Das Publikum brach in begeisterte Ohs und Ahs aus, und plötzlich füllte die Vision eines vagabundierenden Zwergsterns den Weltraum, der geradewegs auf die Leute zuraste. Auch Han konnte sich nicht beherrschen, schrie laut auf und duckte sich, als die gewaltige Illusion den Raum beherrschte. Chewie brüllte vor Entsetzen und kroch fast unter seinen Sitz. Han mußte ihn wieder hervorziehen, als die Illusion mit einem Mal zerplatzte und ein riesiges Bild von Xaverri an ihre Stelle trat, das sich lächelnd verbeugte.
    Han applaudierte, bis seine Hände wund waren, brüllte und pfiff auf den Fingern. Was für eine Show! Als der Beifall verebbt war, bahnte sich Han einen Weg hinter die Bühne. Er wollte der hübschen Illusionistin persönlich gegenübertreten und ihr sagen, daß sie ungewöhnlich talentiert sei.
    Xaverri war seit langem die erste Frau, zu der er sich hingezogen fühlte. Genaugenommen seit Bria ihn verlassen

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