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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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ein. »Vertrauen Sie mir!«
    Han wartete am nächsten Abend wieder am Bühneneingang, und am Abend darauf auch. Er und Xaverri lernten einander Zug um Zug besser kennen. Sie redete nicht über ihre Vergangenheit und gab sich sogar noch zurückhaltender als Han selbst. Aber indem er aufmerksam zuhörte und das eigentliche Thema umging, gelang es ihm, ein paar Dinge über sie zu erfahren: Sie haßte das Imperium und die Beamten des Imperiums mit einer stillen, beharrlichen Wut, die er verstörend fand. Sie war stolz auf ihre Fähigkeiten als Magierin und konnte keiner Herausforderung widerstehen. Und sie war einsam.
    Es war ein hartes Leben, ständig von einem Planeten zum nächsten zu reisen, vor begeistertem Publikum aufzutreten und am Ende immer allein in irgendeinem Hotelzimmer zu enden.
    Han gewann den Eindruck, daß es lange her war, vielleicht Jahre, seit Xaverri zum letzten Mal mit einem Mann zusammen gewesen war. Es hatte sicher zahlreiche Gelegenheiten gegeben, aber ihre angeborene Reserviertheit ließ sie Beziehungen vermeiden.
    Zum ersten Mal im Leben sah Han sich selbst in der Rolle desjenigen, der sich öffnen mußte, um Barrieren zu überwinden, die seine eigene beachtliche emotionale Abwehrhaltung eher kläglich erscheinen ließen. Ein schwieriges Unterfangen. Er war mehrmals versucht, es aufzugeben und seine Bemühungen als hoffnungslos einzustellen. Aber Xaverri faszinierte und begeisterte ihn. Er wollte sie kennenlernen, und er wollte, daß sie ihm vertraute… wenigstens ein bißchen.
    Nach dem dritten Abend, den sie gemeinsam verbracht hatten, gab Xaverri Han an der Tür zu ihrem Zimmer einen flüchtigen Kuß, bevor sie im Innern verschwand. Han ging lächelnd heim.
    Als er sich am darauffolgenden Abend zum Ausgehen bereitmachte, erhob sich Chewbacca wie immer, um ihn zu begleiten. Han streckte dem Wookiee warnend die Hand entgegen. »Chewie, alter Kumpel, heute brauchst du nicht mit mir zu kommen.«
    Chewbacca gab einen spöttischen Laut von sich. Han würde ohne ihn in Schwierigkeiten geraten, das wußte er einfach.
    Han präsentierte ein langgezogenes, unwiderstehliches Lächeln. »Ja. Genau das hoffe ich, Kumpel. Ich gehe heute abend alleine aus. Bis später. Viel später – hoffe ich.«
    Lächelnd und mit den ersten gepfiffenen Noten von Xaverris Auftrittslied auf den Lippen, verließ Han das Apartment und begab sich auf den Weg zum ›Chance Castle‹.
    Als er an diesem Abend vor der Tür wartete, erschien Xaverri in einem einfachen schwarzen und purpurfarbenen Jumpsuit, der ihr Haar und ihre Haut zur Geltung brachte. Sie schien froh, ihn zu sehen, doch sie schaute sich irritiert um, offensichtlich auf der Suche nach Chewbacca. »Wo ist Chewie?«
    Han nahm ihren Arm. »Er bleibt heute zu Hause. Heute gibt es nur uns beide, Baby. Wenn du einverstanden bist.«
    Sie blickte ihn an und versuchte dabei, streng auszusehen, doch im nächsten Moment schenkte sie ihm ein wissendes Lächeln. »Solo, du bist ein Schuft, weißt du das?«
    Er erwiderte ihr Lächeln. »Ich bin froh, daß es dir aufgefallen ist. Das heißt, ich bin dein Typ, oder?«
    Sie wiegte den Kopf. »Das weiß man nie.«
    Sie gingen zu einem der Kasinos im Besitz der Hutts, und dank der Privilegien, die Han als Pilot von Jiliac und Jabba genoß, ließ man ihnen eine spezielle Behandlung angedeihen: freie Getränke, Zutritt zu Spielen mit besonders hohen Einsätzen und gute Plätze während der Shows.
    Es war schon spät, als sie gingen, und in diesem Teil von Nar Shaddaa regierte noch immer die echte Nacht. Han brachte Xaverri zurück zu ihrem Hotel. Sie fragte ihn, wie er und Chewie Partner geworden waren, und er ertappte sich dabei, daß er ihr von seiner Zeit in der Imperialen Flotte erzählte.
    »Und so stellte ich also, nachdem sie mich hinausgeworfen hatten, fest«, beendete er seinen Bericht, »daß ich keine ehrliche Anstellung als Pilot finden konnte. Man hatte mich auf die schwarze Liste gesetzt. Ich wußte nicht, woher meine nächste Mahlzeit kommen sollte. Aber obwohl ich stinksauer wurde und Chewie wegschickte, wollte er bleiben. Er meinte, eine Lebensschuld sei die ernsteste Verpflichtung, die ein Wookiee eingehen könne. Sogar schwerwiegender als Familienbande.« Er warf Xaverri einen Blick zu. »Macht es dir etwas aus, daß ich ein imperialer Offizier war? Ich weiß ja, daß du das Imperium haßt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das macht mir nichts aus. Du warst nicht lange genug dabei, um dich korrumpieren zu

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