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Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Titel: Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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später wurde der Erste Offizier der Falcon an die Oberfläche des Sees gezogen, die ihm wie ein riesiger Spiegel entgegenkam.
    Chewbacca schoß mit dem Kopf aus dem Wasser und sog mit solcher Begeisterung die Luft ein, daß er daran halb erstickte, hustend und spuckend und gesalzene Wookie-Flüche ausstoßend. Spray schob sich hinter ihn, um ihn zu stützen. Er schwamm trotz der schweren Schere, die er in einer Hand hielt, geschickt und wendig.
    »Das war großartig!« rief der Inkassoagent überschwenglich. »So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen! Ich bin Ihnen nachgeeilt, als ich merkte, daß Sie zu weit fliegen und im See landen, aber ich hätte nie geglaubt, daß ich Sie noch rechtzeitig erreiche! Das Land ist einfach nicht mein Element!«
    Er zerrte an der Schulter des Wookie, um ihn in Bewegung zu bringen. Chewbacca schwamm auf das nahe Ufer zu und sagte sich, daß ihm genauso zumute war, was den Himmel anging.

11
     
     
    »Er hieß Zlarb«, sagte Han zu dem vom Glück so sehr begünstigten Mor Glayyd in dessen Arbeitszimmer. »Er versuchte, mich zu betrügen und zu töten. Er hatte eine Liste von Schiffen, die durch die Agentur Ihres Clans abgefertigt wurden, aber ich habe die Plakette gerade nicht bei mir. Doch wenn Sie seinen Namen in Ihren Unterlagen finden könnten…«
    »Das ist nicht notwendig. Ich kenne seinen Namen gut«, unterbrach ihn der Mor Glayyd und wechselte mit seiner Schwester außerordentlich ernste Blicke.
    »Sein Chef schuldet mir Zehntausend«, sagte Han beinahe mit Inbrunst, »und die will ich haben.«
    Der Mor Glayyd lehnte sich zurück, während der Sessel sich anschmiegte, und faltete die Hände. Er wirkte nicht mehr ganz so jung; er spielte eine Rolle, für die er gut ausgebildet worden war. Han wünschte sich, eine der Schußwaffen in der Gewölbekammer behalten zu haben.
    »Was wissen Sie über die Clans von Ammuud und ihren Kodex, Kapitän Solo?«
    »Daß der Kodex heute beinahe Ihre letzte Umlaufbahn berechnet hätte«, antwortete Han.
    Der jugendliche Mor Glayyd gab zu: »Eine Möglichkeit. Der Kodex ist das, was die Clans zusammenhält und verhindert, daß wir einander an die Kehle springen. Ohne ihn würden wir in die Rückständigkeit zurückfallen und einander bekriegende Wilde werden, wie vor hundert Jahren. Aber ein Vertrauen zu enttäuschen oder einen Eid zu brechen, unterliegt ebenfalls dem Kodex und macht denjenigen, der das tut, zu einem Ausgestoßenen, was immer er vorher gewesen sein mag. Und nicht einmal ein Clan-Mor steht über dem Kodex.«
    Ach, laß mich mal raten, worauf das hinausläuft, dachte Han, aber er sagte nichts.
    »Die Geschäfte, die mein Clan mit Zlarbs Leuten gemacht hat, fallen in diese Kategorie. Wir haben keine Fragen gestellt; wir haben unsere Provision für Lieferung und Empfang der Schiffe kassiert, ohne uns mit ihren Zwecken zu befassen. Zlarb und seine Genossen kannten unsere Praxis; das ist der Grund, warum sie bereit waren, uns so gut zu bezahlen.«
    »Soll heißen, daß Sie mir nicht sagen werden, was ich wissen möchte«, prophezeite Han.
    »Soll heißen, daß ich nicht kann. Es steht Ihnen frei, Gallandro zurückzurufen, wenn Sie wollen«, erwiderte der Mor Glayyd steif.
    Seine Schwester machte ein ängstliches Gesicht.
    »Vergessen Sie das, es ist vorbei«, warf Fiolla ein. »Aber Zlarbs Leute haben Han gegenüber schimpflich gehandelt. Bedeutet das für Ihren Kodex nichts? Decken Sie Verräter?«
    Der Mor Glayyd schüttelte den Kopf. »Sie verstehen nicht. Niemand hat mir oder den Meinen gegenüber das Vertrauen enttäuscht; das ist es, was der Kodex umfaßt.«
    »Wir vergeuden unsere Zeit«, sagte Han kalt zu Fiolla. Er dachte an Chewbacca und die Falcon. Er war bereit, seine Suche nach den Zehntausend vorübergehend beiseite zu schieben; das spielte im Augenblick keine solche Rolle wie die Tatsache, daß Chewbacca immer noch irgendwo im Ammuud-Gebirge war.
    Aber zum Abschied deutete er auf die Stadt hinaus, hinter dem sich entfernenden Gallandro her. »Sie haben gesehen, was das für Leute sind. Sie schlagen sich auf die Seite von Sklavenhändlern, Betrügern und Giftmischern. Diese…«
    Der Mor Glayyd und seine Schwester fuhren so plötzlich aus ihren Sesseln hoch, daß diese auf dem glatten Boden wegrutschten.
    »Was sagen Sie da?« flüsterte das Mädchen. »Giftmischer?«
    Er hatte es mit dem Gedanken an das Etui gesagt, das er bei Zlarb gefunden hatte, und fragte sich nun, welchen wunden Punkt er

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