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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Ekels, wann immer er mit ihm zusammentraf.
    Nur Lu und Toj t'Isulan, Hausfreunde von Elas, fanden sich bereit, mit Kta zusammenzusitzen, als der Tee gebracht wurde. Sie saßen links von Kta, Kurt auf seiner rechten Seite.
    Kurt nahm die Tasse dankbar in die Hand und nahm kleine Schlucke von dem heißen, süßen Tee. Es rief Erinnerungen an Elas wach, an eine Zeit, in der Friede und Vernunft herrschten und sie glaubten, daß es keiner Macht der Welt gelingen würde, diese Oase der Ruhe zu stören.
    Doch jetzt war alles, ihr Leben und Nephane selbst, so zerbrechlich wie die Porzellantasse, die er in den Fingern hielt.
    Die erste Runde Tee wurde schweigend getrunken und auch die zweite. Es war, wie die Nemet es ausdrückten, ein Problem der dritten Runde, eine so ernste Angelegenheit, daß niemand zu sprechen wagte, bevor nicht die dritte Tasse Tee eingeschenkt worden war.
    »Ich bin sicher«, sagte Ian schließlich, »daß die Methi zu ihrem Wort steht. Bis jetzt hat sie es jedenfalls getan. Wir werden nicht verfolgt. Wir sollten uns immer vor Augen halten, daß sie die Methi unseres eigenen Volkes ist, und deshalb halte ich es für undenkbar, daß sie uns belügen könnte.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte t'Nechis. »Aber was bringt uns das?«
    »Das Überleben von Nephane«, sagte Kta leise. »Und ich liebe diese Stadt, t'Nechis. Selbst wenn du mich haßt, das kannst du mir glauben.«
    »Ich glaube dir«, sagte t'Nechis. »Ich halte es aber für möglich, daß du auch die Vorteile liebst, die die Methi dir versprochen haben mag.«
    »Sie hat ihm nichts versprochen«, sagte Ian. »Mein Wort darauf.«
    »Vielleicht hast du recht«, gab t'Nechis zu, warf aber einen verstohlenen Blick auf Kurt, als ob ein Nemet, der sich mit einem Menschen einließ, von vornherein suspekt wäre.
    »Wie schlimm sieht es in Nephane wirklich aus?« fragte Kta.
    »t'Elas«, sagte der jüngere Sohn von Usetin-Nephane, »wir haben damals das Unglück von Elas zutiefst bedauert. Aber das war nur der Anfang. In mehreren Häusern – in Nechis und Ranek – sind Männer gestorben.
Ypaisulim
sind gezogen worden. Du mußt ihnen einiges nachsehen.«
    Die
ypaisulim
, die Großen Waffen, wurden nur zum Töten gezogen und nicht wieder in die Scheide zurückgesteckt, bevor sie ein Leben ausgelöscht hatten. Kta verbeugte sich leicht vor t'Nechis und t'Ranek. Die beiden Männer erwiderten den Gruß. Eine Weile herrschte Schweigen, aber die Atmosphäre war leichter geworden.
    »Dann«, sagte Kta schließlich, »stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch eine Stadt gibt, die wir retten können. Ich habe ein Gerücht über Osanef gehört. Kann jemand mir darüber Näheres berichten?«
    »Das ist eine schlechte Nachricht, Kta«, sagte Ian. »Han t'Osanef hat Tlefek t'Tefur getötet. Das Haus Osanef wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt als Warnung für andere Sufaki, sich nicht auf die Seite der Indras zu stellen. Sie haben während der Nacht zugeschlagen, als die Familie schlief. Sie sind in das Haus eingedrungen und haben die
phusmeba
mit dem Feuer umgestürzt, um das Haus in Brand zu setzen. Lady Ia, Hans Frau, ist in dem Feuer umgekommen.«
    »Und Aimu?« unterbrach Kta. »Was ist mit Bel und meiner Schwester?«
    »Bel ist zusammengeschlagen worden. Deine Schwester ist von den
chan
der Osanef in Sicherheit gebracht worden. Wie wir zuletzt hörten, leben Bel und Aimu jetzt bei t'Isulan, bei der Schwester deines Vaters.«
    »Wie ist Han gestorben?«
    »Er hat sich selbst getötet, nachdem er Lady Ia gerächt hatte. Bei seinem Begräbnis hat es Unruhen und viele Tote gegeben. – Es tut mir leid, Kta.« Ktas Gesicht war blaß geworden.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Toj t'Isulan. »Jeden Tag gibt es solche Begräbnisse. Han und seine Lady waren nicht die ersten und nicht die letzten, die durch t'Tefurs Banditen starben.«
    »Er ist wahnsinnig«, sagte t'Nechis. »Er hat gedroht, die Flotte zu verbrennen – die Flotte zu verbrennen! –, bevor er sie unter dem Kommando von Indras-Kapitänen auslaufen lassen würde. Die Sufaki sprechen davon, Nephane in Brand zu stecken und sich in die Berge zurückzuziehen, in denen früher ihre Hauptstadt Chteftikan stand.«
    »Das stimmt«, nickte der junge t'Irain. »Und deshalb wäre es mir lieber, die Stadt in den Händen Indresuls zu wissen als in den Händen t'Tefurs.«
    Diese Ansicht wurde von den anderen durch zustimmendes Gemurmel bestätigt. t'Nechis runzelte die Stirn, aber selbst er schien

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