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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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es für die Methi noch einen Grund gab, auf mich zu hören: Sie erkannte, daß dein Leben in einem Sufaki-Haus ständig in Gefahr sein würde, um der Ehre Shan t'Tefurs willen. Deshalb hat sie dich nach Elas geschickt. Ich glaube, sie hat eingesehen, daß sie dich nicht vor Shan t'Tefur schützen konnte, selbst wenn du im Afen wohnen würdest.«
    »Ich verstehe«, sagte Kurt, weil es sich gehörte, daß er irgend etwas sagte. Ktas Eröffnungen schmerzten ihn. Er traute sich nicht, mehr zu sagen.
    »Elas liebt und verehrt dich«, sagte Kta, als Kurt schwieg. Er blickte hinab, und nach einer Weile und anscheinend langer Überlegung legte er behutsam seine Hand auf Kurts Arm. Es war eine ungewöhnliche Geste für einen Nemet, sie war einstudiert, kopiert, ein Symptom seiner Verzweiflung.
    Kurt blieb stehen und biß die Zähne zusammen, weil er Tränen in seine Augen steigen fühlte.
    »Hüte dich vor Shan t'Tefur«, bat Kta. »Wenn der Hausfreund von Elas den Erben Tefurs tötet – oder wenn er dich töten sollte –, wird das Töten nicht aufhören. Er wird versuchen, dich herauszufordern. Sei klug. Laß dich nicht von ihm reizen.«
    »Ich verstehe. Ich habe es dir schon einmal gesagt.« Kta senkte den Blick und machte die Andeutung einer Verbeugung. Seine Hand glitt von Kurts Arm. Sie gingen auf Elas zu.
    »Habe ich eigentlich eine Seele?« fragte Kurt plötzlich und blickte Kta an.
    Das Gesicht des Nemet wirkte schockiert, ängstlich. »Habe ich eine Seele?« fragte Kurt noch einmal.
    »Ja«, sagte Kta, und es schien ihm schwerzufallen, das Wort auszusprechen.
    Das war ein Zugeständnis, sagte sich Kurt, das Kta schon einen guten Teil seines Seelenfriedens gekostet hatte.
    Der Upei, der Rat Nephanes, trat an diesem Tag im Afen zusammen. Die Sitzung wurde bei Sonnenuntergang auf den nächsten Morgen vertagt, wie es durch das Gesetz vorgeschrieben wurde.
    Nym kam kurz nach Sonnenuntergang nach Hause und wurde von Lady Ptas und Hef an der Tür begrüßt. Als er ins
rhmei
trat, wo es hell war, sahen die anderen, wie erschöpft und müde er aussah. Aimu lief sofort hinaus, um ihm Wasser zum Waschen zu bringen, Ptas bereitete den Tee zu.
    Während des Essens wurde nicht über geschäftliche Dinge gesprochen. Alles, was Nym bedrücken mochte, hatte Zeit bis zum Tee, der dem Abendessen folgte. Statt dessen fragte Nym interessiert nach Mims Vorbereitungen für die Hochzeit und auch nach Aimus. Beide Mädchen verbrachten ihre Tage mit Nähen, Planen und Diskutieren der anstehenden Hochzeiten und hielten das Haus mit ihrer fröhlichen Aufregung – und manchmal mit ihren Tränen – in Atem. Aimu senkte den Blick und sagte, daß ihre Aussteuer bereits fertig sei und sie jetzt gemeinsam an Mims arbeiteten, weil sie glaube, daß Mim und ihr menschlicher Verlobter sicher nicht die lange, formelle Verlobungszeit einhalten würden, wie sie unter Nemet üblich war.
    »Ich habe heute unseren Freund, den älteren t'Osanef, getroffen«, sagte Nym, den Gesprächsfaden aufgreifend, »und es ist nicht ausgeschlossen, Aimu, daß wir deine Hochzeit vorverlegen werden.«
    »So?« Ihre Augen weiteten sich. »Und um wieviel, verehrter Vater?«
    »Vielleicht wird sie schon in diesem Monat stattfinden.«
    »Warum diese Eile?« fragte Ptas erschrocken. »Immer die besorgte Mutter«, sagte Nym lächelnd.
    »Aimu, mein Kind, du und Mim könnt uns noch eine Kanne Tee holen. Und dann beschäftigt euch wieder mit euren Handarbeiten. Wir haben über Geschäfte zu sprechen.«
    »Soll ich auch...« Kurt wollte sich erheben.
    »Nein, nein, unser Gast. Bitte bleib bei uns. Diese Angelegenheiten betreffen das Haus, zu dem auch du bald gehören wirst.«
    Die beiden Mädchen brachten den Tee und servierten ihn mit der üblichen Zeremonie. Dann zogen sie sich zurück und ließen die Männer des Hauses und Ptas allein.
    Nym nahm einen Schluck Tee und blickte seine Frau an. »Du hattest eine Frage, Ptas?«
    »Wer hat darum gebeten, den Hochzeitstermin vorzuverlegen, Osanef oder du?«
    »Ptas, ich fürchte, es wird bald Krieg geben.« Und in die Stille, die dieser furchtbaren Eröffnung folgte, fuhr er fort: »Wenn wir diese Ehe wollen, müssen wir die Hochzeit so bald wie möglich festsetzen. Eine Heirat zwischen einem Sufaki und einer Indras könnte helfen, die Feindschaft zwischen den Familien und den Söhnen des Ostens zu beseitigen. Das ist unsere Hoffnung. Aber wir müssen rasch handeln.«
    Die Lady von Elas weinte lautlos und wischte die Tränen mit einem

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