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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wie es auch Blasphemie wäre, dieses Immunitätszeichen unberechtigt zu führen.
    Die Menge, die sich im Hafen versammelt hatte, war ruhig und ablehnend, als der Botschafter Indresuls an Land ging. Charakteristischerweise gab es keine wilden Demonstrationen des Hasses, aber die Leute ließen sich Zeit, zurückzutreten und dem Botschafter und seiner Eskorte den Weg freizugeben, um ihn merken zu lassen, daß er in Nephane nicht willkommen war.
    Mor t'Uset ul Orm, ein weißhaariger, ernster Mann, stieg zu Fuß den Berg hinan, auf dem der Afen stand, ohne sich um die feindseligen Blicke und die leisen Flüche zu kümmern, die die Bewohner von Nephane ihm nachsandten.
    »Das Haus von Uset«, sagte Kta, als er und Kurt die ansteigende Straße hinaufgingen, »das Haus von Uset auf dieser Seite der Trennenden See wird heute seine Türen geschlossen halten. Sie werden sich auch nicht im Upei zeigen, weil sie sich zu sehr schämen.«
    »Vor Mor t'Uset oder vor den Leuten von Nephane?« fragte Kurt.
    »Vor beiden. Es ist ein entsetzlicher Zustand, wenn ein Haus gespalten ist. Die Hüter Usets auf beiden Seiten der See sind miteinander im Konflikt. Glaube mir, ein Kampf gegen die Tamurlin ist wirklich nicht einfach, und es ist schlimmer, wenn zwei verschiedene Rassen gegeneinander Krieg führen, aber wenn man sich vorstellt, einen Krieg gegen die eigene Familie zu führen, die gemeinsame Götter und Ahnen haben, deren Herdfeuer einmal mit gemeinsamer Flamme brannten – bei allen Göttern, der Himmel bewahre uns vor diesem Übel.«
    »Ich glaube nicht, daß Djan diese Stadt in den Krieg führen wird. Sie weiß zu gut, was das bedeutet.«
    »Keine der beiden Seiten will den Krieg«, sagte Kta, »und die Indras-Nachkommen von Nephane am allerwenigsten. Unser Streit mit...«
    Kta schwieg, als sie sich dem Tor in der unteren Stadtmauer näherten. Ein Mann, der von der anderen Seite auf das Tor zukam, starrte sie feindselig an. Er war groß und kräftig und trug den gestreiften Überhang, den Kurt häufig bei den Wachen der Methi festgestellt hatte. Sein Haar war zu einem Zopf geflochten, der ihm auf den Rücken hing.
    Kurt erkannte ihn sofort wieder. Shan t'Tefur. Glühender Haß stand in den schmalen, schrägen Augen des Mannes. Ein paar Sekunden lang schlug Kurts Herz rascher, und seine Muskeln spannten sich an. t'Tefur war im Stadttor stehengeblieben, und es sah aus, als ob er ihnen den Weg versperren wollte.
    Kta packte Kurt beim Arm und zog ihn weiter durch das Stadttor und die Straße hinauf.
    »Dieser Mann«, sagte Kurt und widersetzte sich dem Verlangen, den Kopf zu wenden, »der Mann ist vom Afen.«
    »Geh weiter«, drängte Kta, der noch immer Kurts Arm umspannt hielt.
    Sie blieben erst stehen, als sie die Hohe Straße erreicht hatten die in der Nähe des Afen lag und zu den Häusern der Familien führte, unter denen das von Elas eins der größten war. Hier erst ließ Kta Kurts Arm los.
    »Dieser Mann«, sagte Kurt, »kam in den Saal, als ich zur Methi gebracht wurde. Er führte mich anschließend in ihre Räume. Sein Name ist Shan t'Tefur.«
    »Ich kenne seinen Namen.«
    »Er scheint die Menschen zu hassen.«
    »Nein«, widersprach Kta, »das ist kein persönlicher Haß. Er mag keinen von uns beiden. Er ist Sufaki.«
    »Ich habe die gestreifte Robe bemerkt und den Zopf. Das ist also nicht die Uniform der Wachen der Methi?«
    »Nein, die der Sufaki.«
    »Osanef... Osanef ist Sufaki. Aber weder Bel noch sein Vater tragen...«
    »Nein. Die Osanefs sind zwar Sufaki, aber sie legen keinen Wert darauf, diese Tatsache besonders zu betonen. Der
jafikn
, der geflochtene Zopf im Nacken, war früher das Zeichen des Sufaki-Kriegers. Seit der Eroberung hat ihn niemand mehr getragen. Es war den Sufaki früher verboten. Aber in letzter Zeit hat der rebellische Geist diesen alten Brauch wiedererweckt und auch die gestreiften Roben, deren Farben die verschiedenen Häuser identifizieren. Drei Häuser der Sufaki-Aristokratie haben überlebt, und t'Tefur ist eins davon. Shan ist ein gefährlicher Mann und ein erbitterter Feind Elas'. Und auch der deine, und nicht nur um Elas willen.«
    »Weil ich ein Mensch bin? Ich hatte immer geglaubt, daß die Sufaki die Menschen nicht hassen und...« Plötzlich ging ihm ein Licht auf, und er spürte, wie ihm die Röte in die Wangen stieg.
    »Ja«, sagte Kta. »Er war viele Monate lang der Liebhaber der Methi.«
    »Und was sagen eure Brauche dazu? Was müssen er und ich jetzt tun?«
    »Nach den Bräuchen

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