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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Kopf geworfen... einen Mantel, glaube ich. Ich habe niemanden gesehen... kein Gesicht... ich erinnere mich nur, daß sie mich fortgeschleppt haben. Ich versuchte, mich zu befreien, aber sie... sie haben mich geschlagen. Sie...«
    »Genug«, sagte Kurt scharf. »Laß sie in Ruhe, Djan!«
    »Wie lange bist du schon in Nephane, h'Elas?« 
    »Vier... vier Jahre.«
    »Und du hast keine der Stimmen erkannt? Kein Gesicht gesehen, auch nicht zu Beginn des Überfalls?«
    »Nein, Methi. Vielleicht... waren sie von außerhalb.«
    »Wo haben sie dich festgehalten?«
    »Ich weiß nicht, Methi. Ich kann mich nicht genau erinnern. Es war dunkel... ein Gebäude... und ich konnte nicht sehen. Ich weiß nicht...«
    »Es waren t'Tefurs Männer«, sagte Kurt. »Laß sie in Ruhe.«
    »Es gibt auch noch andere Radikale«, sagte Djan. »Leute, die es darauf abgesehen haben, die Stadt in Aufruhr zu versetzen. Und du hast ihnen die Munition dazu geliefert, indem du zwei von ihnen getötet und den Tempel geschändet hast.«
    »Sollen sie doch herauskommen und mich anklagen«, sagte Kurt heftig. »Aber dazu haben sie nicht den Mut. Wenn sie mich noch einmal angreifen sollten...«
    »Ich warne dich ein letztes Mal, Kurt. Du wirst nichts unternehmen.«
    »Ich werde alles tun, was nötig ist, um meine Frau zu schützen.«
    »Reize mich nicht. Glaube nur nicht, daß dein Leben oder das ihre mir mehr bedeutet als diese Stadt.«
    »Beim nächstenmal«, sagte Kurt und drückte Mim fest an sich, »bin ich bewaffnet. Wenn du nicht bereit bist, mich unter den Schutz der Gesetze zu stellen, nehme ich die Sache selbst in die Hand. Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Verlaß dich drauf.«
    »Lord Kurt«, flehte Mim, »bitte streite dich nicht mit ihr.«
    »Du solltest auf sie hören«, sagte Djan. »Frauen haben solche Sachen seit Tausenden von Jahren durchgemacht und überlebt. Sie wird auch darüber hinwegkommen. Die Ehre ist ein schwacher Trost, wenn man tot ist, das haben sie die Erfahrungen bei den Tamurlin sicher gelehrt.«
    »Sie versteht dich schon!« schrie Kurt zornbebend und preßte Mim an sich. Mim zitterte. Ihre Hände waren eiskalt.
    »Du mußt jetzt gehen, h'Elas«, sagte Djan.
    »Ich werde sie nach Hause bringen«, sagte Kurt. »Du wirst heute nacht nirgendwo hingehen«, sagte Djan und rief nach der Wache.
    »Ich werde sie nach Hause bringen«, wiederholte Kurt trotzig.
    »Nein«, sagte Djan. »Es war ein Fehler, dich nach Elas gehen zu lassen, und ich habe dich gewarnt. Von heute an wirst du im Afen bleiben, und es gehört mehr als Ktas Überredungskunst dazu, um meinen Entschluß umzustoßen. Du hast einen Aufruhr verursacht und diese Stadt gespalten. Meine Geduld ist zu Ende, Kurt. – t'Udin«, wandte sie sich an einen Mann der Wache, die ins Zimmer getreten war, »begleite h'Elas nach Hause.«
    »Es gehört mehr als dein Befehl dazu, mich hier festzuhalten«, sagte Kurt.
    Mim legte die Hand auf seinen Arm und blickte zu ihm auf. »Bitte, nicht. Ich werde nach Hause gehen. Ich bin so müde. Ich habe Schmerzen, Lord Kurt. Bitte laß mich nach Hause gehen und streite dich um meinetwillen nicht mit der Methi. Sie hat recht: Es ist nicht sicher für dich oder für Elas. Für dich wird es nie mehr sicher sein. Ich möchte nicht, daß du meinetwegen in Schwierigkeiten kommst.«
    Kurt beugte sich über sie und küßte sie leicht auf die Stirn. »Ich komme später nach Hause, Mim. Sie wird es sich überlegen. Gehe mit t'Udin und sage deinem Vater, er soll die Haustür verschlossen halten.«
    »Ja, Lord Kurt«, sagte sie leise und griff nach seiner Hand. »Mach dir keine Sorgen um mich. Bitte, mach dir keine Sorgen.«
    Sie verbeugte sich vor der Methi. Djan entließ sie mit einem flüchtigen Wink. Kurt wartete, bis sich die Tür hinter Mim geschlossen hatte, dann trat er Djan gegenüber und starrte sie wütend an.
    »Falls du noch einmal wagen solltest, so mit meiner Frau zu sprechen...«
    »Sie ist vernünftiger als du. Sie würde niemals einen Krieg beginnen, nur weil jemand ihren Stolz verletzt hat.«
    »Du hast sie hier festgehalten, ohne Elas davon zu benachrichtigen...«
    »Ich habe Kta Bescheid gesagt, als er herkam, und wenn du geblieben wärst, wo du hingehörst, wäre die ganze Angelegenheit längst erledigt. Und jetzt muß ich mich um andere Dinge kümmern als um deine verletzte Eitelkeit.«
    »Du mußt t'Tefurs Hals retten, wolltest du sagen.«
    »Ich muß diese Stadt vor dem Blutbad retten, das du beinahe angerichtet

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