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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sagte er.
    »Wir können eine Menge Nemet fangen«, sagte Garet grinsend. »Was bedeutet dir dieser?«
    »Ich kenne ihn«, sagte Kurt, »und er tut, was ich ihm sage. Er wird nicht schreien, wenn wir die Hütte verlassen, weil er weiß daß er dann sterben wird. Er weiß, daß ich der einzige bin, der ihn am Leben erhält, und er wird mir alles sagen, was ich von ihm wissen will.«
    Kta blickte zu den beiden Menschen auf. Er hatte ihr Gespräch genau verstanden. Ob es Angst vor Garet war oder Angst vor menschlichen Intrigen: Er blickte verstört und furchtsam von einem zum anderen. Er war unter Fremden. Vielleicht hielt er es sogar für möglich, daß Kurt ihn von Anfang an betrogen haben könnte.
    Garet runzelte unwillig die Stirn, steckte jedoch sein Messer in den Gürtel und führte Kurt aus der Hütte.
    »Wachen?« flüsterte Kurt kaum hörbar, als sie zwischen den dunklen Hütten auf die Rettungskapsel zuschlichen.
    Garet schüttelte den Kopf und zog ihn weiter auf die Landebeine der Kapsel zu. Kurt sah die ausgefahrene Aluminiumleiter. Und er sah den Posten, der dort stand.
    Garet zog das Messer aus dem Gürtel, bog den Arm zurück, um es dem Mann in den Rücken zu schleudern...
    Kurt hörte ein scharfes Zischen und einen dumpfen Schlag. Ein Pfeil fuhr in Garets Brust, und er sank zu Boden. Der Posten fuhr herum, und Männer liefen von allen Seiten auf Kurt zu. Sie rissen ihn zu Boden und warfen sich auf ihn. Dann rissen sie ihn wieder hoch und schleppten ihn auf die Aluminiumleiter der Kapsel zu.
    Renols stand dort, die Axt in der Hand. Er stieß Kurt damit vor den Bauch. Sein Gesicht war eine Maske der Wut.
    »Warum?«
    »Er kam in die Hütte«, sagte Kurt und deutete auf den toten Garet. »Und er drohte, mich zu töten, wenn ich nicht mit ihm käme. Dann sagte er mir, daß du mich töten wolltest. Ich wußte nicht, was ich glauben sollte. Aber er hatte ein Messer und zwang mich, mit ihm zu gehen.«
    »Wachen sind tot«, berichtete ein anderer Mann. »Sechs Männer sind tot. Kehle durchgeschnitten. Einer von unseren Spähern ist auch nicht zurückgekommen.«
    »Garets Brüder«, sagte Renols und blickte die Männer an, die sich um ihn drängten. »Das ist das Werk seiner Familie. Sucht seine Frau und seine Gören und gebt sie den Familien der getöteten Männer Die sollen mit ihnen machen, was sie wollen.«
    »Häuptling«, sagte einer der Männer und biß sich nervös auf die Lippe, »die Garets sind eine sehr große Familie. Verwandte von ihm sind sogar in der Roten Bande. Wenn sie denen von dieser Sache berichten...«
    »Holt sie«, sagte der Häuptling, »sofort.«
    Die Männer verschwanden. Nur die drei, die Kurt festhielten, blieben zurück. Renols blickte zum offenen Luk der Rettungskapsel hinauf, schien eine Weile zu überlegen, dann gab er den drei Männern einen Wink, und sie führten ihn durch das Camp. Sie sprachen kein Wort, und auch in den Hütten blieb es still. Sie kamen zu der Hütte, aus der er entkommen war.
    Renols bückte sich und blickte in die Öffnung.
    »Der Nemet lebt noch«, sagte er, als er sich wieder aufrichtete, und blickte Kurt mißtrauisch an. »Warum hat Garet ihn nicht getötet?«
    Kurt hob die Schultern. »Garet hat ihn bewußtlos geschlagen. Er hatte es ziemlich eilig.«
    Renols furchte die Stirn. »Das sieht Garet aber gar nicht ähnlich.«
    »Vielleicht befürchtete er, daß sein Plan heute fehlschlagen könnte, und wollte keinen toten Nemet als Beweis zurücklassen.«
    Renols dachte ein paar Sekunden lang nach. »Und wie konnte er sicher sein, daß du keinen Alarm schlagen würdest?«
    »Sicher sein konnte er nicht. Aber ich hielt es für das Beste, ruhig zu bleiben. Woher sollte ich wissen, wessen Worten ich glauben sollte?«
    Renols gab ihm einen Stoß. »Bringt ihn hinein und bindet ihn fest. Sowie wir einen von den Garets erwischen, werden wir weitersehen.«
    Renols und die anderen Tamurlin verließen die Hütte. Kurt prüfte die neuen Fesseln, die unnötig fest angezogen worden waren und die Blutzirkulation in seinen Armen zum Stocken brachten – ein Zeichen ihrer Wut auf ihn. Er seufzte und lehnte sich gegen den Pfahl, an den er gefesselt war, und zog es vor, Kta nicht zu beachten.
    Es war zu gefährlich, über ihre Lage zu sprechen, und Kta schien das ebenfalls zu wissen. Er schwieg. Ein Posten stand nur drei Schritte vom Eingang entfernt, und der Mond warf seinen Schatten auf das Geflecht der Hüttenwand.
    Wahrscheinlich, überlegte Kurt, hatte Kta bereits

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