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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Lichtung, den Dolch in der Hand, Kurt an seiner Seite, die toten Tamurlin zu seinen Füßen, und die Nemet jubelten ihm zu.
    »Lord Kta!« schrien sie immer wieder. »Lord Kta!« Sie traten auf ihn zu, die blutigen Schwerter in den Händen, und knieten vor ihrem fast nackten und mißhandelten Lord nieder. Kta hob den Arm, ließ den blutigen Dolch in den Sand fallen und streckte seine Handfläche dem reinigenden Licht der Sonne entgegen.
    »Gut gemacht, meine Freunde«, sagte er. »Gut gemacht, meine Freunde.«
    Val t'Ran, der Offizier, der jetzt Bel t'Osanefs Stelle einnahm, erhob sich und blickte Kta an, als ob er ihn am liebsten umarmen würde, wenn solche Impulse unter den Nemet nicht streng verpönt gewesen wären. Tränen standen ihm in den Augen. »Ich danke dem Himmel, daß wir noch rechtzeitig gekommen sind, Ktaifhan.«
    »Ihr wart es, die die Tamurlin außerhalb des Lagers getötet habt, nicht wahr?«
    »Ja, Lord Kta, aber wir hatten schon befürchtet, daß dadurch unser Überfall vorzeitig entdeckt werden könnte. Deshalb haben wir uns heute nacht besonders vorsichtig an das Lager herangepirscht.«
    »Ihr habt es sehr gut gemacht«, sagte Kta und streckte seine Hand dem jungen Pan entgegen, der mit den Rettern ins Lager gekommen war. »Du hast sie alarmiert und hergeführt, nicht wahr?«
    »Ja, Lord Kta«, sagte der Junge. »Ich bin die ganze Strecke gelaufen. Ich wollte dich nicht verlassen. Tas und ich – wir glaubten, dir mehr helfen zu können, wenn wir zum Schiff zurückliefen. Tas ist unterwegs an seinen Wunden gestorben.«
    Kta nickte ernst. »Das tut mir leid, Pan. Mögen die Hüter eures Hauses ihn freundlich bei sich aufnehmen.« Er hob den Kopf. »Laßt uns gehen. Laßt uns diesen elenden Ort so rasch wie möglich verlassen.«
    Kurt fühlte ein ungewohntes Gewicht in seiner rechten Hand und sah, daß er noch immer den Stiel der Axt umklammert hielt. Sein rechter Arm war bis zur Schulter voller Blut. Er ließ die Axt fallen und begann plötzlich zu zittern. Er taumelte hinter eine Hütte und erbrach sich, bis er seinen Magen von allem geleert hatte, was er bei den Tamurlin zu sich genommen hatte: von ihrem Essen und ihren Drogen. Aber die Bilder, die sich in sein Gehirn drängten, konnte er nicht so einfach loswerden. Er nahm eine Handvoll Sand vom Boden auf und scheuerte damit das Blut von seinem Arm und von seinen Händen, bis seine Haut brannte. In einer der verlassenen Hütten fand er eine Kürbisflasche mit Wasser, trank etwas davon und wusch sich das Gesicht. Das Innere der Hütte stank nach den Blättern, die die Tamurlin kauten. Er trat taumelnd wieder ins Freie und blinzelte in das helle Sonnenlicht.
    »Lord Kurt«, rief einer der Nemet, der ihm über den Weg lief. »Komm schnell. Ktaifhan hat den Verstand verloren! Bitte komm rasch.«
    Feuer loderte an der Wand einer Hütte empor, und die Hitzewelle versengte ihm fast die Haut. Sie hatten das Lager in Brand gesteckt. Er starrte in die Flammen wie ein Mann, der aus einem Traum erwacht.
    Er hatte früher auch getötet. Er hatte dazu beigetragen, einen ganzen Planeten in ausgebrannte Schlacke zu verwandeln. Aber das waren nur tote Bilder auf dem Schirm seines Scanners gewesen, statistische Ziele auf Bildschirmen.
    Er sah den erstaunten Ausdruck in Renols Augen, als er starb. Er hatte ihn an Mim erinnert.
    Er lag im Sand. Seine Lippen und seine Wange waren aufgeschrammt. Er konnte sich nicht daran erinnern, zu Boden gefallen zu sein. Hilfreiche Hände drehten ihn auf den Rücken und wischten ihm den Sand aus dem Gesicht.
    »Er hat Fieber«, hörte er die klare Stimme Pans sagen. »Die Verbrennungen, die Sonne, der lange Marsch...«
    »Helft ihm«, sagte Kta. »Tragt ihn, wenn er nicht gehen kann. Wir müssen so rasch wie möglich fort von hier. Es gibt noch andere Stämme in dieser Gegend.«
    Der Marsch war ein verschwommenes Bild von Braun und Grün. Zeitweise ging er allein, aber er hatte keine andere Erinnerung daran, als den Rücken eines anderen Mannes vor sich zu sehen, dem er folgte. Als die Sonne sank und es kühler wurde, als sich das Land dem Meeresufer zu senkte, begann er seine Umgebung wieder bewußt wahrzunehmen. Er übergab sich ein zweites Mal. Es nahm ihm viel von dem bißchen Kraft, das ihm noch geblieben war, aber hinterher fühlte er sich befreit, und sein Kopf war klarer. Er trank einen Schluck
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, und der freundliche Nemet, der es ihm anbot, forderte ihn auf, die Flasche zu behalten. Erst später fiel ihm ein,

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