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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Menschen, Wut flammte auf; Tejef war auf den wahnsinnigen Ausfall des Wesens nicht vorbereitet und schlug überrascht zu – mit offener Hand, um ihn nicht zu töten. Der Schlag war immer noch hart genug, um das zerbrechliche Wesen zu Boden zu schmettern, und Tejef wartete geduldig, bis sich der Mensch wieder bewegte, dann beugte er sich hinab, ergriff seinen Arm und zog ihn auf die Beine.
    »Du bist wahrscheinlich erst seit kurzem ein Kameth, denn ich kann nicht glauben, daß sich Chimele ein dummes Wesen ausgesucht hat, um ihr zu dienen. Ich hätte dir das Genick brechen können, M'metane. Ich wollte es nur nicht.«
    Er ließ den Menschen los, stützte ihn noch einen Augenblick, bis er das Gleichgewicht gefunden hatte; der M'metane schien jetzt eher vorsichtig als feindselig zu sein; er taumelte zurück und stolperte beinahe über einen Stuhl.
    »Ich würde lieber vernünftig mit dir reden«, sagte Tejef.
    »Wenn Sie das wollen, versuchen Sie es doch mit Chimele. Haben Sie nicht Verstand genug, um einzusehen, daß Sie in den Tod rennen?«
    »Dann ist es wichtig«, sagte Tejef, »es auf anständige Weise zu tun, nicht wahr? Was sagt dein Asuthe dazu?«
    Daniel sagte es ihm in aller Offenheit, und Tejef lachte.
    »Bitte«, flehte Daniel. »Wo ist Arle? Geht es ihr gut?«
    »Ja. Sie ist in Sicherheit.«
    »Bitte, kann ich sie sehen?«
    »Nein«, sagte Tejef; aber er wußte, daß sein Ärger darüber nach menschlichen Begriffen unvernünftig war. Das Kind selbst bettelte unaufhörlich um dieses Treffen, und obwohl sie ein Kind des Dhis war, war sie ein Mensch, nur ein Mensch, und kannte Daniel als Nas – als Freund, wie sie es nannte. Es war nicht dasselbe, als wenn sie ein Iduve-Junges gewesen wäre, und er sollte das besser nicht vergessen.
    Dann fiel ihm ein, daß ein Mensch, nach der ihm eigenen Ethik, eine gewisse Verpflichtung empfinden würde, wenn er ihm den Gefallen tat: Niseth-Kame, so paradox dieser Begriff auch war.
    »Arle kommt nicht von Ashanome«, fuhr Daniel hartnäckig fort. »Sie ist keine potentielle Gefahr für Sie.«
    Tejef redete sich seinen Abscheu aus und mahnte sich daran, daß es manchmal notwendig war, M'metanei als solche zu behandeln, ohne Arastiethe von ihnen zu erwarten.
    »Ich werde dich zu ihr bringen«, sagte Tejef.
    Margaret kam auf die Aufforderung hin zur Tür des Dhis, aber Arle war nicht weit hinter ihr, und Tejef war völlig unvorbereitet auf ihren wilden Schrei und ihren Sprung durch die Tür in Daniels Arme. Der Mann umarmte sie fest, fragte sie immer wieder, ob es ihr gut ginge, bis sie ganz außer Atem war und er sie absetzte. Aber dann wandte sich das Kind an Tejef und wollte auch ihn umarmen. Bei dem Gedanken erstarrte er, als er jedoch zurückwich, erinnerte sie sich an ihre Manieren und sah davon ab; ihre Arme waren immer noch ausgebreitet, als wüßte sie nicht, was sie sonst mit ihnen anfangen könnte.
    »Du siehst«, sagte Tejef zu ihr, »Daniel kann gehen; es geht ihm gut. Sei nicht so unbeherrscht, Arle.«
    Pflichtschuldigst trocknete sie ihr Gesicht ab und schmiegte sich wieder in den Schutz von Daniels Arm: Die Berührung zwischen ihnen reizte Tejefs Empfindungen.
    »Er hat dich nicht verletzt – dich nicht angerührt?« wollte Daniel beharrlich wissen, und als Arle protestierte, daß sie wirklich sehr gut behandelt worden sei, schien er verwirrt und gleichzeitig erleichtert. Er streichelte ihre Wange mit der Außenkante seiner Hand und schenkte Margaret und Tejef ein kurzes, höfliches Nicken. »Danke«, sagte er auf kalliranisch. »Aber, wenn Ihre Zeit abgelaufen ist und Chimele angreift – was ist dann Ihre Freundlichkeit für sie noch wert?«
    »Für meine eigenen Kamethi«, gab Tejef zu, »empfinde ich großes Bedauern. Aber es wird mir nicht leid tun, wenn ich einige von Chimele als Serach bekomme.«
    »Es ist doch sinnlos, wenn all diese Leute sterben. Wo ist da die Arastiethe? Geben Sie auf.«
    »Hoffnungslos unvernünftig, M'metane. Arastiethe bedeutet ›besitzen‹ und nicht ›aufgeben‹. Ich bin ein Iduve. Erkläre mir deinen Gedanken in meiner Sprache, wenn du kannst.«
    Das brachte den Menschen in Verlegenheit, denn es war natürlich ein Widerspruch und konnte nicht so übersetzt werden, daß es dieselbe Bedeutung ergab. »Aber«, beharrte Daniel, »ihr Iduve behauptet, die intelligenteste Rasse der Galaxis zu sein – warum können dann Sie und Chimele einen Streit nicht anders beilegen?«
    »Und doch führt eure Rasse Kriege«, sagte Tejef,

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