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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Herzen?«
    »Ein oder zwei Dinge, ja«, antwortete Pellaeon und gab sich alle Mühe, nicht die Fassung zu verlieren. »Ich wollte mit Ihnen über die SoroSuub-Preybirds sprechen, mit denen Sie die Flotte ausgerüstet haben.«
    »Ja«, nickte Disra und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Exzellente kleine Sternjäger, nicht wahr? Psychologisch vielleicht nicht ganz so eindrucksvoll wie TIE-Jäger, aber auf ihre eigene Weise absolut verläßlich.«
    »Immerhin so verläßlich, daß ich mich gefragt habe, warum wir in den vergangenen Jahren nicht mehr von ihnen gesehen haben«, sagte Pellaeon. »Also bin ich der Sache auf den Grund gegangen. Dabei hat sich herausgestellt, daß SoroSuub das Preybird-Projekt niemals wirklich in Angriff genommen, sondern die Produktion bereits nach wenigen Prototypen eingestellt hat. Was uns zu einer interessanten Frage führt: Woher haben Sie diese Jäger?«
    »Ich sehe nicht, aus welchem Grund die Bezugsquelle irgend jemanden etwas angehen könnte, Admiral«, sagte Disra, »solange die Maschinen über die gewohnten SoroSuub-Qualitäten verfügen…«
    »Ich will wissen, mit wem das Imperium Geschäfte macht«, schnitt Pellaeon ihm das Wort ab. »Mit wem ich Geschäfte mache.«
    Die Augen unter Disras silbernen Brauen schienen aufzublitzen. »Eine private Investorengruppe hat die Fertigungsstraße für die Preybirds aufgekauft und wieder in Betrieb genommen«, brummte er. »Ich habe eine geschäftliche Übereinkunft mit diesen Leuten.«
    »Ihre Namen und Herkunft?«
    »Es handelt sich um eine Gruppe privater Investoren«, wiederholte Disra und betonte jedes Wort so sorgfältig, als spreche er mit einem Kleinkind.
    »Das ist mir gleich«, entgegnete Pellaeon und schlug den nämlichen Ton an. »Ich will über ihre Namen, ihre Heimatsysteme und ihre Geschäftsverbindungen Bescheid wissen – und über die Mittel, aus denen Sie diesen Handel finanzieren.«
    Disra fuhr in die Höhe. »Wollen Sie damit andeuten, daß irgend etwas daran unlauter ist?«
    »Nein, selbstverständlich nicht.« Pellaeon ließ den Blick ostentativ durch den Raum schweifen. »Ein Mann von Ihrem offensichtlichen Vermögen hat sicher Zugriff auf eine große Zahl von Geldquellen.« Dann sah er wieder den Mufti an. »Ich möchte mich lediglich davon überzeugen, daß das ganze Imperium von diesem Handel profitiert.«
    Er hatte mehr oder minder damit gerechnet, daß Disra ihm diese Bemerkung übelnehmen würde. Doch der Mufti lächelte nur. »Seien Sie dessen versichert«, sagte er sanft. »Das gesamte Imperium wird davon profitieren.«
    Pellaeon blickte ihn an und spürte, wie sich seine Stirn leicht in Falten legte. Etwas an diesem Gesichtsausdruck gefiel ihm nicht – etwas Selbstsüchtiges und irgendwie Unheilverkündendes. »Ich will die Namen Ihrer Investoren!.«
    »Ich werde die Liste an die Schimäre übermitteln lassen«, versprach Disra. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Major Tierce und ich haben zu arbeiten.«
    »Natürlich«, entgegnete Pellaeon und versuchte, einen Anflug von Herablassung in seine Stimme zu legen. Es war nicht gut, wenn der Oberkommandierende der imperialen Streitkräfte den Eindruck erweckte, einfach ohne viel Federlesen entlassen werden zu können. Nicht einmal von einem Mufti. Nicht ohne daß er zuvor selbst zu gehen beschlossen hatte. »Guten Tag, Euer Exzellenz.«
    Er drehte sich um und marschierte auf die große Doppeltür zu. Ja, er würde den Geheimdienst einen Blick auf die Namen von Disras Privatinvestoren werfen lassen – er würde Commander Dreyf und sein Team unverzüglich darauf ansetzen. Und da er gerade dabei war, würde er sie auch die persönlichen Vermögensverhältnisse des Mufti überprüfen lassen. Vielleicht gab es da ein paar höchst aufschlußreiche Verbindungen aufzudecken.
    Doch in der Zwischenzeit mußte er eine diplomatische Mission vorbereiten – und, wenn er Glück hatte, einen Krieg beenden.
     
    Die Flügel der Doppeltür schlossen sich hinter Pellaeon, und für einen Moment gestattete es Disra seinen Zügen, einen kleinen Teil der Geringschätzung zu offenbaren, die er für den scheidenden Admiral empfand: Geringschätzung für den Mann Pellaeon und den imperialen Offizier; Geringschätzung für dessen Unfähigkeit, gegen jene zusammengewürfelte Auswahl rebellischer Alien-Freunde den Sieg davonzutragen; Geringschätzung für seine rückgratlose Beschwichtigungshaltung.
    Der Moment zog vorüber. Es gab dringendere Angelegenheiten, um die er

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