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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Ein Regen aus Nahrungsmitteln prasselte auf das Gebäude nieder, angetrieben von der geistlosen Wut und dem aufgestachelten Zorn, den Klif zuvor so wortgewandt in der Menge erregt hatte.
    Ein Zorn, den Navett nicht für ein paar Obstflecken zu vergeuden gedachte. Er langte an der letzten Blicci-Frucht in seiner Tasche vorbei und zog einen schartigen Stein heraus. Gewalt erzeugt Gegengewalt, zitierte er stumm den alten Leitsatz und warf den Stein.
    Er traf das angepeilte Fenster, zerschmetterte das Kunstglas mit einem Splittern, das über dem Gebrüll des Mobs kaum zu hören war. »Vergeltung für den Völkermord!« rief Navett, schüttelte die Faust gegen das Gebäude und nahm einen weiteren Stein.
    Die Menge lernte rasch. Der Regen aus Obst und Eiern ging weiter, doch in ihn mischten sich bereits einige der Randsteine, die die Fußwege und Blumenbeete des Platzes säumten. Navett schleuderte noch einen Stein, während sich bereits vier weitere Scheiben in gezackte Löcher verwandelten, dann gönnte er sich einen kurzen Augenblick, um den Himmel ringsum zu mustern. Nicht einmal wenn man sie dermaßen überrumpelte, würden die Behörden von Dordol ewig brauchen, um zu reagieren.
    Und da war sie, die erwartete Reaktion, näherte sich eilig aus der Richtung des Raumhafens: drei Luftgleiter des Zolls in leuchtenden Farben samt einer Eskorte von vielleicht einem halben Dutzend Düsenschlitten. Da sie sich sehr schnell fortbewegten, würden sie den Platz in weniger als zwei Minuten erreichen.
    Was bedeutete, daß es an der Zeit war, von hier zu verschwinden. Navett ließ eine Hand unter die Hemdbluse zu seinem verborgenen Komlink gleiten und tippte zweimal auf die Ruftaste, das Signal für den Rest seines Agitationsteams, sich unverzüglich an die Ränder des Mobs zu begeben und im Nachmittagssonnenschein unterzutauchen. Dann griff er an den beiden letzten Steinen in seinem Beutel vorbei und zog das letzte Geschenk an die Bothans daraus hervor.
    Dabei handelte es sich um eine Granate. Allerdings um eine ganz besondere Granate. Navett hatte sie persönlich vor zehn Jahren, während der kurzen Rückeroberung der Welt Myomar durch das Imperium unter dem meteorhaften Regime des Großadmirals Thrawn, der Hand eines toten myomaranischen Widerstandskämpfers entwunden. Was diese besondere Granate so überaus nützlich machte, war, daß jene Widerstandszelle irgendwie einen Bith dazu überredet hatte, ihre Waffen zu bauen. Wenn man später die Überbleibsel der Granate untersuchte – was sicher geschah –, würde die Neue Republik unweigerlich zu der Schlußfolgerung gelangen, daß sogar die im allgemeinen pazifistisch eingestellten Bith sich auf die Seite der Anti-Bothan-Bewegung zu schlagen begannen.
    Vielleicht kam es darauf jedoch schon gar nicht mehr an. Vielleicht hatten die Nichtmenschen und ihre Freunde das Imperium schon so weit kleingekriegt, daß es auf nichts mehr ankam, was Navett und seine Gruppe unternahmen.
    Aber soweit es ihre Pflicht anging, spielten derartige Unwägbarkeiten eigentlich ohnehin keine Rolle. Navett hatte die Herrlichkeit des Imperiums gesehen, und auch dessen dunklere Tage… und falls diese Herrlichkeit nicht wieder zum Leben erweckt werden konnte, dann wollte er dabei helfen, es unter der Asche der Neuen Republik zu begraben.
    Er zog den Sicherheitsring, ließ den Zünder zurückschnalzen und holte aus. Die Granate fiel sauber durch eines der zerbrochenen Fenster im oberen Stockwerk und verschwand im Innern des Gebäudes. Er hatte den Rand der Menge halb erreicht, als sie hochging, das Dach zum Einsturz brachte und einen spektakulären Feuerball in den Himmel aufsteigen ließ.
    Er hatte den Platz längst hinter sich gelassen und wanderte unter den übrigen Müßiggängern des Nachmittags unbehelligt die Straße entlang, als die Behörden am Brandherd eintrafen.
     
    Die Petition rollte bis zu ihrem Ende und offenbarte die lange Auflistung der Unterzeichner. Leia hob den Blick von ihrem Datenblock, ihr Magen verkrampfte sich. Kein Wunder, daß Präsident Gavrisom so ernst ausgesehen hatte, als er sie in sein privates Büro führte. »Wann wurde das hier übermittelt?« fragte sie.
    »Vor annähernd einer Stunde«, antwortete Gavrisom. Die Spitzen seiner Flügel fuhren rastlos über die Stapel von Datenkarten, die dringend seiner Aufmerksamkeit bedurften. »Unter den gegebenen Umständen dachte ich, daß Sie und Rat Fey’lya dies vor allen anderen sehen sollten.«
    Leia sah Fey’lya an. Der

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