Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
registrierte sie, dass R2 ihren Wächter als Objekt seiner Angriffslust ausgewählt hatte und nicht den auf Lukes Seite. Dann fragte sie sich, ob die Skywalker-Neigung zu überzogener Fürsorglichkeit auf ihn abgefärbt haben mochte.
Ihr dritter Gedanke überzeugte sie jedoch davon, dass Luke recht hatte. Diese Aktion konnte die Atempause bedeuten, die sie brauchte und die ihr die Möglichkeit eröffnete, ihren Plan erfolgreich in die Tat umzusetzen, ohne dabei ihr Leben lassen zu müssen.
Vielleicht.
R2 hatte den Wächter fast erreicht; ein bläulicher Funke schlug einen Bogen über dem Kontakt des Laserschweißers. Der Wächter war sich der Gegenwart des anderen Droiden natürlich vollkommen bewusst; die Frage war bloß, was er gegen ihn unternehmen wollte…
Im nächsten Moment blitzte in Maras Geist ein Bild auf. Ein Bild von ihr und Luke, wie sie inmitten des Geflechts aus Stolperschlingen auf dem Boden lagen.
Sie merkte, dass sie keuchend nach Luft schnappte. War das eine Vision der Zukunft? Eine Vision, die sie beide tot nebeneinander liegend zeigte? War ihr Plan zum Scheitern verurteilt?
Siehst du es? Lukes Emotion durchbrach ihre plötzliche Furcht. Verstehst du es?
Und dann klärte sich das Bild, und sie begriff, was er meinte. Dies war keine Vision des Todes, sondern ihre Hoffnung auf Leben. Lukes in letzter Sekunde eingehender Beitrag zu ihrem Plan. Ich verstehe , übermittelte sie ihm ihre Einsicht.
Mach dich bereit …
Sie spürte, dass sie die Zähne noch fester zusammenbiss, wehrte mit dem Lichtschwert weiter die Attacken des Wächters ab und traf ihre Vorbereitungen. R2 stand fast vor dem Wächter, der Laserschweißer sprühte Funken…
… da schwang der Wächter mit gleichgültiger und verächtlicher Leichtigkeit seinen linken Arm herum, drückte, den Lauf des Blasters in der Linken, seitlich gegen R2s Kuppelkopf und stieß den kleinen Droiden, achtlos von sich.
Und während dieser halben Sekunde feuerte nur einer der beiden Blaster.
Jetzt!
Mara reagierte augenblicklich, ließ ihr linkes Bein unter dem Körper einknicken, sodass sie auf die rechte Seite kippte. Luke fiel mit ihr zu Boden, wobei sein Rücken während des Sturzes die ganze Zeit gegen den ihren gepresst blieb. Sie prallten auf den Boden – höchstwahrscheinlich fuhr ein scharfer Schmerz wie ein Blitz durch ihre Schulter, aber Mara war sich dessen nicht bewusst –, und Luke drehte sich schnell auf den Rücken, um den Blick nach oben auf die Decke richten zu können.
Und mit dieser einen Bewegung gab es plötzlich keine Attacken mehr, die von zwei gegenüberliegenden Seiten gegen Sie geführt wurden. Jetzt kamen die Attacken nur noch von zwei weit auseinander stehenden Gegnern, die sich beide praktischerweise vor ihm befanden.
Und das war etwas, mit dem er umgehen konnte .
Los! erscholl sein Kommando, als die grün weiße Klinge seines Lichtschwerts über Maras Kopf zuckte und einen Schuss abwehrte, der genau auf ihr Gesicht zielte. Mara bedurfte der Vorgabe jedoch nicht; ihr Lichtschwert wirbelte bereits auf den einen Wächter zu. Ein kurzer Hieb, und der Blaster in seiner Rechten war zerschmettert. Die andere Klaue schwang jetzt wieder in ihre Richtung, doch das Lichtschwert änderte den Kurs und landete den zweiten Treffer, womit auch der zweite Blaster des Wachdroiden ausgeschaltet war.
Der große Droide gab ein kurzes grollendes Brüllen von sich – offenbar verfügte er über genug Intelligenz und Bewusstsein, um darüber verärgert zu sein, dass er auf diese Weise ausgetrickst worden war. Doch er war außerdem klug genug, um zu wissen, dass dieser Nachteil nur von kurzer Dauer sein würde und dass Maras Lichtschwert ihm keinen unmittelbaren Schaden zufügen konnte, zumindest nicht schnell genug, um ihr Nutzen zu bringen.
Und seine Erbauer hatten ihn auf eine solche Eventualität gut vorbereitet. An seiner Unterseite hatten sich zwei Fächer aufgetan, und die Klauen des Wächters gruben bereits darin nach einem Paar Ersatzwaffen.
Aber vielleicht würde er keine Chance erhalten, sie zu benutzen. Mara hatte ihr Lichtschwert längst um den Wächter herum bewegt und so ausgerichtet, dass die Spitze der Klinge auf den großen Droiden wies. Jetzt trieb sie die Waffe, vor Anstrengung ächzend, nach vorne.
Aber nicht in den Leib des Wächters und die Hülle aus Cortosis-Erz, sondern geradewegs daran vorbei und in die von Wasserflecken übersäte Wand dahinter.
Auf der Stelle brach ein gewaltiger Wasserstrom aus der
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