Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
fragte sich, ob der Nichtmensch vorhatte, abzutauchen und den Droiden als Schutzschild zu benutzen.
Falls ja, so kam er gar nicht erst so weit. Aus der Mitte von R2s Körper zuckte ein blitzender Lichtbogen…
… und die Beinmuskeln des Fremden begannen unvermittelt zu zucken; er geriet ins Straucheln, verlor das Gleichgewicht, kippte gemeinsam mit Kind der Winde zur Seite und schlug schwer auf dem Boden auf. Luke sprang über R2 hinweg, landete mit einem Fuß auf der Waffe des Fremden und spürte, als er in die Einflusssphäre des auf den Rücken des Chiss geschnallten Ysalamiri gelangte, erneut jene schlagartige Blendung seiner Machtsinne. Die roten Augen des Fremden starrten mit einem Ausdruck des Unverständnisses zu ihm hinauf, als Luke das Lichtschwert hob und die Klinge nach unten sausen ließ. Er sah den Tod selbst, der im hohen Bogen auf ihn herabstieß…
Doch dann deaktivierte Luke die blitzende Klinge auf halbem Weg. Anstatt den Fremden zu enthaupten, zog er diesem nur den Griff aus massivem Metall über den Hinterkopf. Der Mann brach geräuschlos und schlaff zusammen. Bewusstlos.
»Bist du in Ordnung?«, fragte Luke Kind der Winde und half dem Qom Qae, die fest zupackenden Krallen aus dem Arm des Fremden zu lösen. Die Stellen, an denen sich die Krallen eingegraben hatten, füllten sich, so bemerkte Luke, mit langsam größer werdenden roten Tropfen.
Ich bin unverletzt , antwortete Kind der Winde wackelig. Warum hast du sein Leben geschont?
»Weil es keinen Grund gab, ihn zu töten«, gab Luke zurück und hob den Blick zu R2. Auch der Droide schien ein wenig wackelig, während er seinen Laserschweißer wieder in dem entsprechenden Fach verstaute. »Danke für die Hilfe… euch beiden. Aber jetzt kommt, Mara braucht uns.«
Er lief zur Wand zurück, packte die Nährrahmen einen nach dem anderen und schleuderte sie hinter sich. Jeder Gedanke an Fingerspitzengefühl war jetzt dem verzweifelten Drang nach Eile gewichen. Der kurze kaleidoskopartige Einblick in Maras Geist hatte auch gezogene Waffen mit eingeschlossen. Er warf drei weitere Rahmen zur Seite, riskierte es und nahm sich die Zeit, auch noch den loszuwerden, der an der Stelle stand, wo immer noch Maras Lichtschwert auf dem Boden lag. Dann trat er an die Wand.
Unter einer Woge düsterer Befürchtungen ging ihm auf, dass er ein wenig zu knapp kalkuliert hatte. Durch den Filter unklarer Emotionen, die in Maras Geist durcheinander wirbelten, konnte er ein undeutliches, unstetes Bild der vier Nichtmenschen erkennen, die ihre Waffen auf sie gerichtet hielten. Er legte die Stirn an die Wand und verstärkte seine Sinne…
»Skywalker hat mich in Trance versetzt«, hörte er ihre Stimme schwach durch die dicke Mauer dringen. »Und der ist nicht hier. Ich könnte am Schock sterben oder verbluten…«
»Nichts davon wird Ihnen geschehen«, sprach eine andere Stimme. »Ich kenne die Stärke und die Grenzen der Chiss-Waffen, Sehen Sie darin einfach einen zusätzlichen Anreiz für Skywalker, sich uns zu ergeben.«
Luke wartete keinen Augenblick länger. Er richtete sich auf, zog erneut sein Lichtschwert und griff mit der Macht hinaus, während er die Spitze der glosenden grünen Klinge gegen die Wand presste, wobei ihm schmerzlich bewusst war, dass er hier nur einen Versuch haben würde. Aber wenn die Macht ihn mit der punktgenauen Präzision zu führen vermochte, die nötig war, um Blasterblitze abzuwehren…
Und dann sprang ihn mit einer Klarheit, die so unerwartet wie erschreckend war, ein Bild an: ein Nichtmensch, der mit dem Rücken zu Luke stand, fast genau vor ihm, und mit einer Waffe auf Mara zielte. Luke biss die Zähne zusammen, stieß das Lichtschwert durch die Wand und trieb die grüne Klinge in den oberen Teil der Waffe des Fremden.
Dann spürte er, wie die sorgfältig inszenierte kleine Szene auf der anderen Seite der Mauer sich in Chaos auflöste.
Luke stieß das Lichtschwert nach unten und schnitt so rasch, wie der hartnäckige schwarze Stein es zuließ, einen Durchlass für sich in die Wand. Das emotionale Durcheinander eines plötzlich ausbrechenden Kampfes überflutete ihn förmlich, als Mara mit einem Schlag in Aktion trat. Alles drehte sich einen Moment um ihn, als sie herumwirbelte, sich hinter ihrem Sessel in die Hocke sinken ließ und mit der Macht nach den Waffen ihrer Gegner griff. Die eine riss sie ihrem Besitzer ohne Umschweife aus den Händen, die andere verdrehte sie so, dass der Schuss daraus in die Decke fuhr; sie
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