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Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals

Titel: Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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vergessen.«
    »Sagen Sie lieber, Sie glauben mir nicht wirklich«, konterte Car’das. »Was ist es, das sie für Emberlene anstreben?«
    »Was alle wollen«, schoss sie zurück. »Mindestens das Gleiche, was alle für große, wichtige Welten wie Caamas verlangen. Ich will Gerechtigkeit für mein Volk.«
    Car’das schüttelte den Kopf. »Ihresgleichen will gar keine Gerechtigkeit, Shada«, sagte er. In seiner Stimme lag eine grenzenlose Traurigkeit. »Das war noch nie der Fall.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, konterte Shada. Sie spürte, dass sie errötete. »Wie können Sie es wagen, ein Urteil über uns zu fällen? Wie können Sie es wagen, über irgendjemanden ein Urteil zu sprechen? Sie sitzen hier draußen auf dem hohen Ross und lassen sich niemals dazu herab, sich die Hände schmutzig zu machen, während alle anderen kämpfen, bluten und sterben…«
    Sie verstummte. Die rasch wachsende Wut über seine Einstellung rang mit der tief in ihr verwurzelten Furcht, die Kontrolle zu verlieren. »Sie haben ja keine Ahnung, wie es auf Emberlene zugeht«, versetzte sie scharf. »Sie haben das Leid und die erbärmlichen Lebensbedingungen nie gesehen. Es steht Ihnen nicht zu zu behaupten, wir hätten aufgegeben.«
    Car’das wölbte die Augenbrauen. »Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass Sie aufgegeben hätten«, verbesserte er sie sanft. »Ich sagte lediglich, dass Sie nicht wirklich Gerechtigkeit wollen.«
    »Und was wollen wir dann ?«, knurrte Shada. »Wohltätigkeit? Mitleid?«
    »Nein.« Car’das schüttelte den Kopf. »Rache.«
    Shada bemerkte, wie ihre Augen sich verengten. »Wovon reden Sie jetzt wieder?«
    »Wissen Sie, weshalb Emberlene unterging, Shada?«, fragte Car’das. »Nicht wie der Planet unterging – ich meine nicht den Feuersturm und die massiven Angriffe aus der Luft und aus dem Weltraum, die ihn schließlich zerstörten –, sondern weshalb ?«
    Sie starrte ihn an. Ein finsteres, unbehagliches Vorgefühl begann sich in der Lohe ihrer Wut und Enttäuschung zu regen. Hinter seinen Augen verbarg sich etwas, das ihr ganz und gar nicht gefiel. »Jemand fürchtete unsere zunehmende Macht und unser Ansehen und beschloss, ein Exempel an uns zu statuieren«, sagte sie vorsichtig. »Manche glauben, dieser Jemand war Palpatine selbst; und das ist der Grund, warum wir niemals für sein Imperium gearbeitet haben.«
    Wieder hob er die Augenbrauen. »Niemals?«
    Shada musste den Blick von seinen steten Augen abwenden. »Wir hatten Millionen von Flüchtlingen, die wir ernähren und kleiden mussten«, erwiderte sie. Ihre Stimme tönte hohl und defensiv in ihren Ohren. »Ja, manchmal haben wir sogar für das Imperium gearbeitet.«
    Einen Moment lag ein quälendes Schweigen in dem Raum. »So ist es häufig mit Prinzipien, nicht wahr?«, sagte Car’das endlich. »Sie sind so… schlüpfrig. Es ist so schwer, an ihnen fest zu halten.«
    Shada sah ihn jetzt wieder an und versuchte sich eine angemessen ätzende Entgegnung einfallen zu lassen. Doch nichts kam ihr in den Sinn. Im Fall von Emberlene – im Fall der Mistryl – entsprach diese zynische Sichtweise nur zu sehr der Wahrheit.
    »Jedenfalls hatte dieses spezielle Prinzip keinen wirklichen Wert«, fuhr Car’das fort. »Wie es der Zufall will, hatte Palpatine nichts mit der Zerstörung von Emberlene zu tun.«
    Er ging um sie herum und trat neben den Datenspeicher hinter 3PO. »Ich habe die wahre Geschichte Ihrer Heimatwelt hier drin«, erklärte er und deutete auf die oberste Reihe Datenkarten. »Als ich erfuhr, dass Sie mit Karrde herkommen würden, habe ich alle verfügbaren Informationen zusammengestellt. Würden Sie sie gerne sehen?«
    Shada machte intuitiv einen Schritt in seine Richtung… und hielt inne. »Was meinen Sie mit wahre Geschichte ?«, fragte sie. »Was ist gemeint, wenn man von wahr spricht? Wir wissen doch beide, dass die Geschichte von den Siegern geschrieben wird.«
    »Die Geschichte wird ebenso von unbeteiligten Zeugen geschrieben«, gab Car’das zurück; seine Hand schwebte immer noch über den Datenkarten. »Von den Caamasi, den Alderaanern, den Jedi – von Völkern, die keinen Anteil und keinen Nutzen an dem hatten, was sich zutrug. Wollen Sie sie alle der Lüge bezichtigen?«
    Shada schluckte; Furcht und ein schreckliches Gefühl des Unvermeidlichen schnürten ihr die Kehle zu. »Und was sagen all diese desinteressierten Parteien?«, fragte sie.
    Car’das ließ langsam die Hand sinken. »Sie sagen«, erwiderte er sanft,

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