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Handy-Falle

Handy-Falle

Titel: Handy-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Vogel
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uns diesen Laden heute Nachmittag ja mal anschauen«, sagte Kim schließlich widerstrebend.
    »Aber vorher fahren wir bei Anna vorbei«, erinnerte sie Franziska. »Ich schicke Marie eine SMS, damit sie nach der Schule direkt zu Annas Haus kommt.«
    Kim nickte. Langsam kam der Fall in Bewegung. Sie spürte, dass sie der Lösung immer näher kamen. Vielleicht würden sie ja heute den großen Durchbruch schaffen. Die Frage war nur, ob ihr gefallen würde, was sie dabei zu Tage förderten.
     
    Annas Mutter öffnete sofort, als sie an der Wohnungstür klingelten. Kim fragte sich, ob sie vielleicht hinter der Tür gewartet hatte. Wenn dem so war, hatte Frau Kästner aber offensichtlich mit jemand anderem gerechnet. Als sie Kim, Marie und Franziska im Hausflur stehen sah, konnte sie ihre Enttäuschung nur schwer verbergen.
    »Ja bitte?«, fragte sie.
    »Guten Tag, Frau Kästner, entschuldigen Sie bitte die Störung«, sagte Franziska höflich. »Wir möchten gerne zu Anna. Wir … sind Schulfreundinnen von ihr.«
    »Tut mir leid«, entgegnete Frau Kästner. »Aber Anna ist nicht da.«
    »Nicht da?«, wiederholte Franziska verdutzt. »Wo ist sie denn?«
    Frau Kästner stemmte die Hände in die Hüften. »Das wüsste ich auch gerne. Ich warte schon seit einer halben Stunde mit dem Mittagessen auf sie. Vielleicht trödelt sie auf dem Nachhauseweg mal wieder herum. In letzter Zeit kommt sie ständig zu spät zum Essen, ich weiß wirklich nicht, was mit dem Mädchen los ist.«
    »Heißt das, Anna ist nicht krank?«, fragte Franziska.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Frau Kästner und sah Franziska verwundert an. »Warum sollte sie? Sie ist heute um halb acht in die Schule gegangen, wie jeden Morgen.«
    Franziska schien es die Sprache verschlagen zu haben, und sie warf Kim und Marie einen Hilfe suchenden Blick zu.
    »Dann kommen wir am besten später noch mal wieder«, sag-te Kim geistesgegenwärtig. »Wissen Sie zufällig, wann Anna wieder zu Hause ist? Hat sie vielleicht irgendetwas von einer Verabredung gesagt? Oder davon, dass sie heute länger Schule hat?«
    Frau Kästner schüttelte den Kopf. »Nein, sie hat nichts dergleichen gesagt. Und ihr Handy hat sie auch nicht angestellt. Wozu habe ich ihr denn dieses Ding gekauft, wenn man sie nie damit erreichen kann?«
    Plötzlich hatte Kim einen Geistesblitz. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und fragte: »Hat Anna ihr Handy zufällig bei Millbrandt & Sohn gekauft?«
    Frau Kästner sah Kim überrascht an. »Woher weißt du das? Wir haben das Handy tatsächlich von Millbrandts Elektrogeschäft. Dort waren die Preise einfach unschlagbar günstig. Irgendein besonderes Schüler-Angebot.« Frau Kästner seufzte. »Ich dachte, ich mache Anna eine Freude, wenn ich ihr endlich ein Handy kaufe. Schließlich hat sie sich schon seit Ewigkeiten eins gewünscht. Aber seit sie dieses verdammte Ding hat, ist sie wie ausgewechselt.«
    »Tatsächlich?«, hakte Marie nach. »Inwiefern denn?«
    »Sie ist ständig mürrisch und schlecht gelaunt, redet kaum noch ein Wort und kommt andauernd zu spät«, zählte Frau Kästner auf. Sie schüttelte ratlos den Kopf. »Dabei war sie sonst immer so zuverlässig. Ich verstehe das einfach nicht! Na ja, wenigstens schreibt sie immer noch gute Noten, und das ist schließlich die Hauptsache. Bildung ist heutzutage ja so wichtig.«
    Franziska verdrehte die Augen, und Kim blickte verstohlen auf ihre Armbanduhr. Es wurde Zeit, den Rückzug anzutreten.
    »Tja, dann wollen wir mal nicht länger stören«, sagte sie. »Schöne Grüße an Anna.«
    Als sie wieder draußen auf der Straße standen, zog Franziska eine Grimasse und schimpfte: »Annas Mutter scheint sich größere Sorgen um Annas Schulnoten zu machen als um Anna selbst. Ganz schön ätzend!«
    Kim seufzte. »Fast so wie meine Mutter. Die hat auch so einen Schulfimmel. Aber sie kann nichts dafür, schließlich ist sie Lehrerin.«
    »Auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass Anna nicht krank ist«, stellte Marie fest. »Sieht ganz so aus, als hätte sie die Schule geschwänzt.«
    Franziska machte ein besorgtes Gesicht. »Das passt überhaupt nicht zu ihr. Hoffentlich ist Anna nichts passiert! Was meint ihr, sollen wir sie suchen?«
    Kim überlegte einen Moment, dann schüttelte sie den Kopf. »Das bringt nichts. Wir wissen schließlich gar nicht, wo wir anfangen sollen.«
    Marie nickte. »Genau. Ich bin dafür, dass wir jetzt zu diesem Handy-Laden fahren. Vielleicht finden wir dort ja eine

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