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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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darin eingewickelt?« fragte er und prägte sich das Muster des Papiers ein.
    »Die meisten, aber nicht alle.«
    Er zog die Tür zur Seitengasse auf und schaute sich in der Gasse selbst um. Es war leicht zu erkennen, wie die Tat ausgeführt worden war. Der äußere Türrahmen und die Fläche rund um das Schloß waren mit tiefen Kratzern übersät und stellenweise verbeult. Es sah aus wie die Spuren eines langen Brecheisens in den Händen von jemandem, der die Behutsamkeit und Geschicklichkeit eines Orang-Utans hatte.
    Er sah, wie Dr. Clayton in dem kalten Windhauch fröstelte, der durch die offene Tür hereindrang. Sie rieb die dünnen Ärmel ihres weißen Kittels. Die Frau war sehr schlank – hatte kein Gramm Fett an ihrem Körper, das die Kälte hätte abhalten können.
    »Wie werden Sie in dieser Sache vorgehen?« wollte sie von Jack wissen, während er die Tür schloß.
    »Nicht hier«, sagte Jack. »Können wir uns in Ihrem Büro unterhalten?«
    »Folgen Sie mir.«
    Auf dem Weg zu ihrem Büro machte Dr. Clayton am Eingang halt und blickte hinaus auf die Straße. Er sah, wie sie plötzlich starr wurde, als hätte sie etwas gesehen, das ihr Angst einjagte.

6

    Sam Baker saß nun schon seit einer guten Stunde, seit er mit Beobachten an der Reihe war, im Wagen, testete sein Gedächtnis und überprüfte sein Haar im Innenspiegel.
    Und er haßte es, in den Spiegel zu schauen. Die Leute dachten bestimmt, er wäre schwul oder so ähnlich, wenn er dauernd daran herumzupfte und herumstrich, aber verdammt noch mal, sein früher so volles und welliges blondes Haar wurde von Tag zu Tag dünner und grauer. Er war erst sechsundvierzig und konnte schon seine Kopfhaut sehen. Wenn das so weiterging, würde er völlig kahl sein, ehe er fünfzig wurde.
    Baker schaute hoch und sah, wie jemand durch die Eingangstür des Aids-Centers in seine Richtung blickte. Er schaute genauer hin und widerstand dem Impuls, sich zu ducken, als er erkannte, daß es diese Clayton-Tante war. Kein Grund zur Sorge. Sie konnte das Auto sehen, aber nicht, wer darin saß.
    Wenigstens war das eine Bestätigung dafür, daß sie immer noch dort war.
    Nicht daß es ihn einen feuchten Dreck interessierte, wohin diese verrückte Schnalle ging. Aber der Lappenschädel, der ihn bezahlte, wollte es wissen, und das allein zählte. Er …
    Das Mobiltelefon piepte. Baker griff danach und schaltete es ein.
    »Ja?«
    »Ich bin es.«
    Scheiße. Baker hatte angenommen, es wäre einer seiner Männer. Aber es war Ahab der Araber persönlich: Kernel Mulhallal.
    »Ja, Sir.«
    »Ich möchte mich nach dem Status des Objektes unseres gemeinsamen Interesses erkundigen.«
    »Wie bitte?«
    »Die Frau. Wo ist sie?«
    »Immer noch da, wo sie arbeitet.« Baker wollte sich nicht genauer ausdrücken. Ganz bestimmt nicht über ein Handy.
    »Sie war bei keinem anderen Anwalt?«
    »Nee.«
    »Wenn sie es doch tut, möchte ich keine Wiederholung dessen, was mit ihrem letzten Anwalt passiert ist.«
    »In Ordnung«, sagte Baker. »Darüber haben wir schon zur Genüge gesprochen. Und ich habe es Ihnen erklärt. Alles läuft bestens. Vertrauen Sie mir.«
    Seit diesem Morgen saß er ganz tief in der Scheiße. Mein Gott, er hatte angenommen, er bekäme ein Sonderlob dafür, daß er ihren Anwalt ausgeschaltet hatte, aber nein. Kernel, der Lappenschädel, war statt dessen sauer gewesen. Obersauer. Sagte, das würde nur erhöhte Aufmerksamkeit auf den Fall lenken, und wollte wissen, warum Baker das Ding ohne ausdrücklichen Befehl gedreht hätte.
    Hey, warum nicht? Wenn man einen ehemaligen Sprengstoffexperten der Special Forces anheuerte, dann bekam man jemanden, der eigene Entscheidungen traf. Du hast mich schon einmal eine Bombe legen lassen – und zwar eine ganz dicke –, und wenn du mir erklärst, daß dieser Weinstein-Wichser zuviel Ärger macht, schließe ich daraus, daß du mir sagen willst, du hättest ein Problem, das du gelöst haben möchtest. Also habe ich es gelöst. Und zwar für immer, genauso wie das andere. So haben wir solche Dinge erledigt, als ich mit der SOG in Vietnam war. Und so habe ich es auch bei all meinen Aufträgen gehalten, seit ich auf Honorarbasis arbeite. Bisher gab es keinerlei Klagen.
    Und keine Sorge. Der Koks, den ich im Wagen versteckt habe, wird jeden in der völlig falschen Richtung suchen lassen.
    Aber Kernel war immer noch sauer. Und das war nicht gut. Kernel hatte tiefe Taschen, und Sam Baker wollte sich mit ihm möglichst gut stellen. Tatsächlich

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