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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Gott segne alle Beteiligten. Sie haben mich nie gesehen, noch nicht einmal von mir gehört. Wenn man Sie fragen sollte, gibt es mich gar nicht.«
    Alicia wurde mißtrauisch. War das vielleicht irgendeine Gaunerei? Man raubt die Spielsachen und läßt sich anschließend dafür bezahlen, daß man sie »wiederfindet«. Vielleicht erhält man sogar noch eine Belohnung.
    Aber nein. Gia DiLauro würde bei so etwas niemals mitmachen. Ihr Zorn an diesem Morgen war einfach zu echt gewesen.
    Aber dieser Mann, dieser »Einfach Jack«, der könnte an dem Einbruch beteiligt gewesen sein, ohne daß Gia etwas davon ahnte.
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Und was verlangen Sie für …?«
    »Das wird schon geregelt.«
    »Ich verstehe nicht. Hat Gia …?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Es ist alles erledigt.«
    »Es wird eine Belohnung geben.«
    Man hatte sich bei ihr gemeldet – Firmen und Einzelpersonen, die Spenden als Belohnung für eine erfolgreiche Suche nach den Tätern bereitstellten. Die Gesamtsumme wuchs ständig.
    »Behalten Sie’s. Geben Sie es für die Kinder aus.«
    Alicia entspannte sich innerlich. Alles klar, es war keine Gaunerei.
    »Was ich brauchte, wären ein paar Informationen über die gestohlenen Stücke – irgend etwas Typisches über sie, damit ich schon frühzeitig erkennen kann, ob ich auf der richtigen Spur bin.«
    »Nun, sie waren allesamt in Geschenkpapier eingewickelt. Wir haben nur neue Kleider und Spielsachen angenommen – alles ohne Verpackung –, und dann haben wir sie selbst verpackt, als sie bei uns eintrafen. Sie haben das Papier bereits gesehen, das wir benutzt haben. Ansonsten – was soll ich sagen? Es war ein ganzer Haufen Geschenke, eine wunderschöne, großzügige Kollektion …«
    Alicia spürte, wie erneut namenlose Wut in ihrer Kehle hochstieg und ihr die Luft raubte.
    Und alles ist weg!
    Der Mann stand auf und streckte ihr über den Schreibtisch hinweg die Hand entgegen. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Alicia ergriff seine Hand und hielt sie fest. Sollte sie ihm von Thomas und dem Testament und dem Haus erzählen, oder von der Bombe, die Leo Weinstein getötet hatte, und daß der Diebstahl der Spielsachen vielleicht damit in Verbindung stand? Nein, sie wollte diesen Mann nicht in diese Dinge einweihen. Außerdem sprach alles dafür, daß der Einbruch nichts damit zu tun hatte.
    »Wie stehen unsere Chancen?« fragte sie. »Ehrlich. Sie brauchen mich nicht zu schonen.«
    »Ehrlich?« fragte er. »Die Chancen für eine Wiederbeschaffung sind gleich Null, wenn die Täter die Spielsachen bereits verhökert haben. Mager sind die Chancen, wenn sie noch keinen Käufer gefunden haben. Wenn wir das Diebesgut bis, sagen wir, Sonntag nicht aufgestöbert haben, dann schätze ich, daß die Spielsachen für immer weg sind.«
    »Tut mir leid, daß ich gefragt habe.« Sie seufzte. »Aber ich denke, so läuft es hier nun mal. Diese Kinder werden unter einem denkbar schlechten Stern geboren. Ich weiß nicht, weshalb ich erwarten sollte, daß sie diesmal vom Schicksal verschont werden.«
    Er drückte ihre Hand noch einmal und ließ sie dann los.
    »Man kann nie wissen, Dr. Clayton.« Er lächelte flüchtig. »Selbst die schlimmsten Verlierer haben ab und zu auch mal Glück.«
    Vielleicht war es das Lächeln. Es hatte seine Schutzhülle aufgerissen. Für einen kurzen Moment blickte Alicia in diesen Jack hinein – es war der winzigste Bruchteil einer Sekunde, mehr nicht –, und plötzlich keimte Hoffnung in ihrem Herzen auf. Wenn es überhaupt möglich war, die gespendeten Spielsachen zu finden und zurückzuholen, dann war dieser Mann anscheinend davon überzeugt, daß er es schaffen würde.
    Und nun begann auch Alicia daran zu glauben.

8

    Nachdem er das Büro der Ärztin verlassen hatte, wandte Jack sich nach links, statt zum Eingang zu gehen, und kehrte in die Säuglingsabteilung zurück. Er zog sich in den Schatten einer Türnische gegenüber der Glasscheibe zurück und beobachtete das Geschehen dahinter.
    Gia saß ihm halb zugewandt da, doch ihre Aufmerksamkeit galt ausschließlich einem in eine Decke gehüllten Bündel in ihren Armen. Sie wiegte es, lächelte, murmelte Koseworte und betrachtete dieses Bündel, als wäre es das liebste und wertvollste Kind auf dieser Welt. Es war das Baby einer anderen Frau, aber niemandem, der Gia in diesem Moment hätte sehen können, wäre es aufgefallen. Und ihr Gesichtsausdruck … glückselig war das einzig passende Wort dafür.
    Und dann hüpfte

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