Handyman Jack 02 - Der Spezialist
würde.
Ja, er hatte sich gedacht, daß es Kernel und Baker und der Rest seiner Truppe wären. Thomas Clayton – mit seiner geschwollenen Nase und den blau geschlagenen Augen – war eine Überraschung, allerdings keine große.
Jack spürte, wie sich seine Eingeweide verkrampften. Das war schlimm. Schlimmer als schlimm.
Von den fünf Besuchern, die sich durch die Tür drängten, war Kernel der einzige, der mit Jack keine persönliche Rechnung zu begleichen hatte. Aber was Kernel betraf, so war er sich darin auch nicht mehr allzu sicher.
Aber wie zum Teufel waren sie hergekommen? Er wußte verdammt genau, daß sie sich nicht mit Yoshio den Kofferraum geteilt hatten.
Was habe ich getan – etwa eine weithin leuchtende Spur hinterlassen?
5
Es ist hier, dachte Kemel und hatte Mühe, die Freudentränen zurückzuhalten. Allah sei gepriesen, ich habe es geschafft. Ich habe es gefunden.
Er drückte bewußt die Knie durch, während er weiter in die Hütte hineinging. Er fühlte sich geradezu schwach vor Erleichterung, wollte jedoch nicht, daß jemand es bemerkte.
Er betrachtete die drei Anwesenden. Er kannte Alicia Clayton und erkannte ihren Detektiv, aber der andere Mann … der Asiate, der die Lampe in der Hand hielt…
»Wer sind Sie?« fragte er und deutete auf ihn.
Der Mann schüttelte den Kopf. In seinen dunklen Augen lag keine Angst.
»Ich kann das für Sie ganz schnell rauskriegen«, sagte Baker und zielte mit der Pistole auf ein Knie des Mannes.
»Nein«, entschied Kemel. »Hier wird nicht geschossen.«
In diesem Punkt mußte er sehr streng sein. Er konnte nicht zulassen, daß die Situation außer Kontrolle geriet. Auf keinen Fall jetzt, wo der Erfolg zum Greifen nahe war.
Es war gleichgültig, ob der Asiate redete oder nicht. Kemel war sicher, einen Japaner vor sich zu haben. Wer sonst sollte jemanden losgeschickt haben? Ronald Clayton war mit seiner Wunder-Technologie zu dieser Nation unterwegs gewesen. Sie mußten hinter dem Flugzeugabsturz üble Machenschaften vermuten.
»Na schön«, sagte Baker. »Dann gehen wir mit ihnen raus.« Er entblößte die Zähne in einem häßlichen Grinsen, während er auf Alicia Claytons Helfer zuging. »Vor allem mit diesem hier. Er wird besonders langsam sterben.«
Der Mann schlug beide Hände über dem Kopf zusammen und fiel auf die Knie. Er ließ den Kopf hängen und schluchzte: »Bitte … bitte tun Sie mir nicht weh!«
Einer von Bakers Männern trat vor und holte mit dem Fuß aus, um dem Mann einen Tritt zu versetzen. »Verdammt, du armselige Memme …!«
»Barlowe, nicht!« warnte Baker, packte den Mann am Kragen und riß ihn zurück. »Das ist genau das, was er will, du Arschloch! Ehe du weißt, was los ist, hat er dich schon überwältigt und hält uns mit deiner Waffe in Schach!«
Mit einem matten Grinsen hörte Alicia Claytons Helfer schlagartig auf zu jammern und stand wieder auf. Er nickte anerkennend, was Baker sehr zu schmeicheln schien. Baker machte einen Schritt auf den Mann zu.
»Zu Anfang nehmen wir uns dich aus sicherer Entfernung vor, und dann, wenn es richtig lustig werden soll, kommen wir allmählich näher.«
»Noch nicht, Baker«, bremste ihn Kernel. »Vielleicht hat er Informationen, die ich brauchen kann.«
»Wie was, zum Beispiel? Was für ein Haus ist das hier überhaupt?«
Kernel ignorierte die Frage. Je weniger Baker wußte, desto besser. »Entwaffnen Sie die Leute und bewachen Sie sie. Wenn ich mit ihnen fertig bin, können Sie mit Ihnen machen, was Sie wollen.«
Er mußte dies Baker in Aussicht stellen. Während der Fahrt in diese Berge hatten Baker und seine beiden restlichen Männer von kaum etwas anderem gesprochen als davon, was sie mit dem Mann tun würden, der ihre Kameraden beseitigt hatte. Aber Kernel mußte auch sichergehen, daß das, was er vor sich sah, wirklich alles war, daß es keinen weiteren Sender gab. Er würde von der Clayton-Frau und ihrem Mietling erfahren, wie sie den hier gefunden hatten und ob sie noch von anderen Sendern wußten.
Und dann …
Dann müßten sie sterben.
Kernel gefiel das gar nicht. Tatsächlich scheute er vor diesem Moment zurück. Er hatte von der Bombe von Flug JAL 27 gewußt, aber das war nicht seine Idee gewesen. Es hatte ihn tief erschüttert, daß so viele unschuldige Leben geopfert werden mußten, um einen bestimmten Menschen zu erwischen, aber er hatte eingesehen, daß es absolut notwendig gewesen war, dafür zu sorgen, daß Ronald Clayton nicht nach Japan gelangte. Und
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