Handyman Jack 02 - Der Spezialist
ihres Vaters niederzubrennen?
Weil …
Tatsächlich gab es keinen anderen Grund als den, daß Alicia ihm Rätsel aufgab und daß er von ihrem Szenario fasziniert war. Diese Lady schlug ein Vermögen aus, um ein Haus, das einem Mann gehört hatte, den sie nicht »Vater« nennen wollte, vor dem Zugriff ihres Halbbruders zu bewahren, den sie haßte. Was war mit diesem Gebäude los? War dort irgend etwas mit ihr geschehen?
Im Augenblick hatte er keine dringenden Jobs zu erledigen und Jacks Neugier war geweckt.
»Okay. Ich kann Ihnen sagen, was ich für Sie tun kann, aber eine endgültige Zusage kann ich Ihnen jetzt nicht geben. Ich kann Ihnen bestenfalls versprechen, daß ich darüber nachdenken werde. Aber ich muß erst ein paar Dinge überprüfen, ehe ich meine Entscheidung treffe.«
»Was ist da zu entscheiden?« fragte sie, und ein ungehaltener Unterton schlich sich in ihre Stimme. »Entweder Sie tun es, oder Sie tun es nicht. Bei den Spielsachen brauchten Sie nichts zu überprüfen.«
»Das war eine ganz andere Geschichte. Etwas wiederzubeschaffen unterscheidet sich ein wenig davon, etwas abzubrennen, oder finden Sie nicht? Sie reden immerhin von einem mittelprächtigen Feuer mitten in Manhattan.«
Jack beobachtete ihr Gesicht, als sie zögerte. Offenbar hatte sie erwartet, daß er lediglich ein Honorar aushandeln und dann sofort den Job in Angriff nehmen würde. Aber ihr Gesicht verriet nichts … bis sich so etwas wie ein Lächeln zeigte. Es war kein richtiges Lächeln, denn es reichte nicht bis zu ihren Augen.
»Oh, ich verstehe«, sagte sie schließlich. »Sie müssen mich überprüfen.«
»Das gehört auch dazu. Mein Gefühl sagt mir, das ich Ihnen glauben kann, aber in der Vergangenheit hat es immer wieder den einen oder anderen hervorragenden Märchenerzähler gegeben, der mich für irgendwas anheuern wollte.«
Sie nickte. »Es könnte ja auch so sein, daß das Haus meinem Ex-Geliebten gehört, der fremdgegangen ist und an dem ich mich auf diese Weise rächen will.«
»Es wäre nicht das erste Mal.«
Sie ergriff ihre Schultertasche und erhob sich. »Nun, ich kann Ihnen folgendes sagen, Mr. ›Einfach Jack‹«, erklärte sie kühl. »Ich habe keinen Geliebten. Und ich lüge nicht. Stellen Sie die Recherchen an, die Sie für nötig halten, und melden Sie sich wieder bei mir, falls und sobald Sie zufrieden sind. In der Zwischenzeit sehe ich mich nach anderen Möglichkeiten um.« Ein weiteres nicht ganz vollständiges Lächeln, während sie kehrtmachte. »Vielen Dank, daß Sie überhaupt mit mir gesprochen haben.«
Jack pfiff leise durch die Zähne, während er ihr nachschaute. Diese Lady war innerlich aus Stahl.
2
Alicia ging zu Fuß zur Columbus Avenue und hielt nach einem Taxi Ausschau. Die Rush Hour war vorbei, bis zur Mittagspause dauerte es noch ungefähr eine Stunde, und wenn der Verkehr auf der Upper West Side jemals merklich nachließ, dann zu dieser Tageszeit. Ein paar Kaufwillige waren unterwegs, aber sie gingen zu Fuß. Im Augenblick gab es keine große Nachfrage nach Taxis.
Sie sah eins vorbeifahren, doch es war besetzt. Sie zuckte erschrocken zusammen, als es mit kreischenden Bremsen hinter einem weißen Wagen anhielt, der mitten auf der Straße stehengeblieben war. Der Taxifahrer stützte sich auf den Hupknopf, bis der weiße Wagen endlich weiterfuhr.
Sie lächelte: das war die Musik dieser Stadt…
Aber das Lächeln verblaßte, als ihr einfiel, was Jack gesagt hatte.
Ich muß erst ein paar Dinge überprüfen, ehe ich mich entscheide …
Sie hatte das ungute Gefühl, daß Jack seine Entscheidung schon längst getroffen hatte und nicht interessiert war.
Verdammt. Sie hatte fest mit seiner Hilfe gerechnet.
Sie würde sich woanders nach einem Brandstifter umschauen müssen. Die Gelben Seiten würden sich dafür allerdings nicht eignen. Vielleicht könnte sie die Kontakte der Erzeuger ihrer kleinen Schutzbefohlenen im Center nutzen – allesamt nicht unbedingt die seriösesten Stützen der Gesellschaft –, aber sie hätte Jack auf jeden Fall vorgezogen. Er hatte bewiesen, daß er erfolgreich arbeiten konnte. Und wenn er sie im Augenblick auch ein wenig hinhielt, damit er sie später um so leichter im Stich lassen konnte, vertraute sie ihm.
Sie suchte die Straße ab. Keine graue Limousine. Gut. Als sie zur Columbus Avenue gelangte, sah sie ein Taxi, das um die nächste Ecke bog und auf sie zukam. Sie hob die Hand, um es heranzuwinken, dann bemerkte sie, daß das Schild
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