Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Die neue Kiste war mit gekrümmten Metallplatten und Kupferkugeln gefüllt. Auf allen bildete sich Raureif, als die Feuchtigkeit in der Luft darauf kondensierte und auf der Oberfläche gefror. Er kontrollierte die Unterseite des Deckels und bemerkte weitere Konstruktionspläne – eine Explosionszeichnung von was immer es war plus eine Darstellung der gesamten Struktur. Sie sah aus wie ein Ölbohrturm mit einer warzenförmigen Kuppel auf der obersten Spitze. Wie auch bei der anderen Kiste schienen die Bauanweisungen in das Material des Deckels eingebrannt zu sein. Er glaubte sogar in einer Ecke so etwas wie eine Signatur zu erkennen, konnte sie aber durch die dicker werdende Eisschicht nicht entziffern. Das könnte er sich später ansehen. Im Augenblick…
    Jack erschauerte – sowohl vor Kälte als auch vor Unbehagen. Es war eiskalt hier drin. Er knipste das Licht aus und schloss die Badezimmertür.
    Er blickte erneut auf die Uhr: 4:35. Diese zweite Kiste war etwa um die gleiche Zeit eingetroffen wie die Erste. Was hatte das alles zu bedeuten. Etwa ein unheimliches Äquivalent zum ›Interociter‹ aus
Metaluna IV antwortet nicht?
Was war das? Sollte er das verdammte Ding zusammenbauen?
    »Lasst ruhig was von euch hören, wer immer ihr seid«, murmelte er, während er sich auf die Bettkante setzte.
    Jack hatte in Bezug auf den Apparat ein ungutes Gefühl. Es war eine Ahnung, die ihm sagte, dass es vielleicht keine so gute Idee wäre, wenn er es zusammensetzen würde. Doch selbst wenn er entschlossen gewesen wäre, mit der Montage zu beginnen, so hatte er keinerlei Werkzeug bei sich.
    Er fragte sich, ob Lew ins Hotel zurückgekommen war. Es würde nicht schaden, seine Meinung zu hören. Vielleicht hatte er so etwas schon früher mal gesehen.
    Eine unchristliche Zeit, um jemanden anzurufen, aber was sollte es? Lew hatte ihn in diese Sache hineinschlittern lassen. Er wählte Lews Zimmer an, doch niemand antwortete. Wahrscheinlich ist er immer noch draußen in Shoreham, vermutete er. Das konnte bis zum nächsten Tag warten.
    Jack schlüpfte wieder unter die Laken, wusste aber, dass er nicht mehr einschlafen würde. Er versuchte, nicht an die Kisten oder an den Traum zu denken… schon wieder ein riesiges Loch, das ihn nach unten sog. Warum kam es ihm viel eher wie eine Vorahnung und weniger wie ein Traum vor?
    Seine Gedanken wanderten zu Ceil Castleman und dem verlorenen, völlig niedergeschmetterten Ausdruck in ihren Augen, während er sie zum Wandschrank führte. Und das rief eine andere Vision wach – Lewis Ehler, der ohne seine vermisste Melanie wie ein steuerloses Boot erschien.
    Er lag still da und dachte an all die verlorenen Seelen, während das Tageslicht außerhalb der geschlossenen Vorhänge heraufzog.
     
     

Roma …
     
    »Schon wieder stehen wir mit leeren Händen da«, verkündete Mauricio von seinem Platz auf dem Kellersims.
    Roma sah keine Notwendigkeit, das Offensichtliche zu bestätigen. Er hatte ein ungutes Gefühl, wenn er daran dachte, wo die zweite Lieferung gelandet sein mochte.
    »Ich verstehe das Warum nicht. Warum schickt die Andersheit die Komponenten an einen anderen Ort?«
    »Vielleicht hat der Fremde einen Weg gefunden, die Andersheit zu beeinflussen?«
    Roma schnaubte abfällig. »Dieser Mann… der soll die Andersheit lenken? Das glaube ich kaum.«
    »Aber welche andere Erklärung könnte es geben?«, fragte Mauricio, erhob sich und ging auf dem Sims auf und ab. »Du bist Der Eine. Die Vorrichtung ist für deinen Gebrauch bestimmt. Warum sollte die Andersheit sie jemand anderem schicken? Es sei denn…«
    »Es sei denn was?«
    »Vergiss es. Es war ein flüchtiger, lächerlicher Gedanke.«
    »Sprich es aus.«
    »Na schön: Es sei denn, du wärest nicht Der Eine.«
    Die Worte erschütterten Roma. Sein Kiefer war vor Grauen wie gelähmt. Er war nicht fähig, Worte zu bilden. Er presste die Knie gegeneinander, damit sie nicht nachgaben. Nicht Der Eine? Undenkbar! Er hatte sich seit einer Ewigkeit darauf vorbereitet! Es konnte niemand anderer sein. Es gab niemand anderen!
    »Du kannst erkennen, weshalb ich auf diesen Gedanken komme«, sagte Mauricio schnell. »Nachdem ich davon abgehalten wurde, den Fremden zu töten, begann ich zu überlegen: Könnte er Der Eine sein? Aber das ist natürlich unmöglich. Ich wäre niemals zu dir geschickt worden, wenn du nicht Der Eine wärst. Der Fremde wurde von der Andersheit gezeichnet, aber er ist nicht Der Eine.«
    Mauricio hatte Recht. Er, Roma,

Weitere Kostenlose Bücher