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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gesagt, ich weiß nicht, wo sie ist, und ich mache mir Sorgen.«
    Er spulte seine Geschichte ab und flocht Jacks »Kontakt« mit ein. Jack beobachtete aufmerksam Olives Gesichtsausdruck während des Gesprächs, sah aber nichts Verdächtiges.
    »Ich bin sicher, Mel geht es gut«, sagte Olive. »Du weißt ja, wie sie ist. Wie ein Bluthund, wenn sie erst einmal eine Fährte aufgenommen hat. Wahrscheinlich hat sie jedes Gefühl für Zeit verloren. Mach dir keine Sorgen, Lew. Melanie wird wie geplant am Sonntag hier erscheinen und uns berichten, was sie entdeckt hat. Und ich weiß genau: Sie wird beweisen, dass der Satan der große Manipulator ist. Er muss es sein – der Teufel ist die Quelle alles Bösen. Weißt du, als ich gestern Abend betete – «
    Ihre Stimme brach ab, als zwei langhaarige Heavy-Rock-Typen auf dem Bürgersteig vorbeispazierten. Ihr Kopf vollführte fast eine Dreihundertsechzig-Grad-Drehung, während sie den Rocker in dem Black-Sabbath-T-Shirt fixierte. Zorn rötete ihr Gesicht.
    »Entschuldige«, sagte sie und eilte den beiden nach.
    Jack beobachtete, wie sie den Black-Sabbath-Typen am Arm packte und zu sich herumriss.
    »Bist du ein Satanist?«
    »Verpiss dich«, sagte der Typ mit britischem Akzent und ging weiter.
    »Auch wenn du kein Anhänger bist, arbeitest du für den Teufel!«, sagte sie und verfolgte ihn. »Du verbreitest mit diesem Hemd die Botschaft des Bösen!«
    Die Stimmen verhallten, als das Trio sich weiter entfernte.
    »Wie Sie sehen können, ist Olive ein wenig, hm, heftig«, sagte Lew. »Sie repräsentiert die Denkweise eines ziemlich großen Teils der Mitglieder – fundamentalistisch christliche Typen, die überzeugt sind, dass die letzten Tage unmittelbar bevorstehen und dass Satan die Ankunft des Antichrist vorbereitet.«
    »Das sind ja hübsche Aussichten.«
    »Sie ist im Grunde eine sehr nette Lady«, sagte Lew. »Man darf nur nicht eins ihrer Lieblingsthemen ansprechen. Vor wem Sie sich wirklich in Acht nehmen müssen, ist Jim Zaleski – ein richtiger Hitzkopf und eingefleischter Ufologe.«
    »Ein was?«
    »Ein Ufologe – ein Experte für UFOs. Er ist der Sprecher der Fremdkontaktfraktion in der SESOUP.«
    »Demnach ist die SESOUP gar keine homogene Gemeinschaft.«
    »Etwa genauso homogen wie die Vereinten Nationen. Jede Untergruppe hat ihre eigene Theorie, die sie als einzige Wahrheit verkauft. Das andere hohe Tier ist Miles Kenway. Er war früher beim Militär und er ist… nun ja, er kann einem Angst machen. Er spricht für die, die an eine Konspiration der neuen Weltordnung glauben. Wenn ich von denen einen nennen müsste, der höchstwahrscheinlich hinter Mels Verschwinden steckt, dann würde ich auf Kenway tippen.«
    Das liebe ich, dachte Jack. Es ist wie eine alternative Realität.
    »Haben Sie schon einen der beiden hier gesehen?«, fragte er, weil er sie sich gerne angeschaut hätte.
    »Nein. Aber ich bin sicher, dass sie später beim Cocktailempfang erscheinen werden. Und Roma hält die Begrüßungsrede. Sie werden sie heute alle noch kennen lernen – falls wir Sie reinschmuggeln können.« Lew schaute auf die Uhr. »Die Anmeldung müsste bald öffnen. Lassen Sie uns möglichst früh dort sein. Und überlassen Sie mir das Reden.«
    Zurück im Hotel fuhren sie mit dem Lift eine Etage höher zu den Konferenzsälen und fanden das Anmeldungspult in einem Korridor. Lew war schon vorangemeldet, daher brauchte er nur zu unterschreiben. Jack hielt sich zurück, während die schlanke Brünette mittleren Alters hinter dem Pult Lews ansteckbaren Teilnehmerausweis und sein Programm bereit legte. Eine Bewegung zu seiner Rechten ließ ihn zusammenzucken – etwas Kleines und Braunes mit einem langen gekrümmten Schwanz huschte über den Boden. Es verschwand hinter dem Anmeldepult.
    Jack bückte sich, um nachzusehen, als das Ding auf den Tisch sprang.
    Ein Affe. Eins dieser reizenden kleinen Drehorgeltierchen mit einem hellen Gesicht und dunklem Fell auf dem Kopf – ein Kapuzineräffchen oder so etwas Ähnliches. Es hockte am anderen Ende des Tisches und fixierte ihn.
    Jack hörte, wie Lew sagte: »Ich nehme auch gleich die Anmeldeunterlagen für meine Frau mit.«
    »Klar, Lew«, sagte die Frau und suchte in einem ziehharmonikaförmigen Aktenordner. Auf ihrem Namensschild stand
Barbara.
    Immer noch Jack fixierend, kam der Affe näher. Barbara warf ihm einen Seitenblick zu, sagte aber nichts. Jack verstand nicht, warum das Tier ihn so konzentriert anstarrte. Es gefiel ihm auch

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