Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
lächelte Lew und Jack freundlich an. »So gerne ich Sie hereinlassen würde, Mr. Shelby, aber an der Konferenz dürfen nur eingetragene Mitglieder teilnehmen.« Er streckte Jack eine Hand entgegen. »Bitte geben Sie den Umschlag zurück.«
Jack schüttelte den Kopf. »Das gefällt mir nicht. Ich bin hier. Und ich bleibe.«
»Ich muss darauf bestehen, Mr. Shelby«, sagte Roma. Aufflammender Zorn verdunkelte kurzzeitig seine ebenmäßigen Gesichtszüge.
Zu seiner Überraschung erhielt Jack von den anderen SESOUP-Mitgliedern Unterstützung. Einige sagten: »Lassen Sie ihn hier bleiben«… »Seien Sie nicht so streng«… »Ein Teilnehmer mehr wird niemandem schaden«… und so weiter.
Roma schaute sich um, öffnete den Mund, überlegte es sich aber offensichtlich anders und schloss ihn wieder. Der Affe machte den Eindruck, als wollte er Jack gleich wieder an die Gurgel gehen.
»Na schön«, lenkte Roma schließlich ein und zuckte die Achseln, während er die umstehenden Konferenzteilnehmer ansah. »Wenn Sie wollen, dass er hier bleibt, dann soll es so sein.«
Romas schnelles Nachgeben überraschte Jack. Etwas störte ihn daran. Der Affe schien ihm darin zuzustimmen. Er hüpfte wie wild auf und nieder und kreischte, als wollte er gegen Romas schnelle Kapitulation protestieren.
»Ganz ruhig, Mauricio«, schnurrte Roma und streichelte sein Fell. Seine Lippen lächelten, während seine Augen Jack zu durchbohren schienen. »Ich könnte Sie vom Sicherheitsdienst hinauswerfen lassen, aber das wäre den Aufwand nicht wert. Genießen Sie Ihre Teilnahme an der Konferenz, Mr. Shelby. Doch wenn Sie sich in irgendeiner Form in die Abläufe einmischen, dann werde ich Sie entfernen lassen. Ist das klar?«
Jack grinste in die wütend funkelnden Augen Romas und des Affen. »Heißt das, ich darf Sie
nicht
Sal nennen?«
Roma machte kehrt, aber der Affe beobachtete Jack von seinem Platz auf der Schulter und fauchte ihn an, während sie sich entfernten. Schließlich sprang der Affe herunter auf den Boden und rannte davon, als wollte er damit demonstrieren, dass er den Anwesenden übel nahm, seinem Herrn in den Rücken gefallen zu sein.
»Was ist zwischen Ihnen und dem Affen gelaufen?«, fragte Lew.
»Keine Ahnung. Mit Hunden und Katzen komme ich im allgemeinen ganz gut zurecht. Vielleicht mögen Affen mich nicht. Sein Herrchen war von mir auch nicht sehr begeistert.«
Und umgekehrt, dachte Jack. Er konnte sich nicht erinnern, jemals eine derartig spontane Abneigung gegen einen anderen Menschen verspürt zu haben.
»Aber Sie sind drin«, sagte Lew und klopfte ihm auf den Rücken. »Das ist das einzig Wichtige im Augenblick.«
»Ja.« Jack untersuchte den Inhalt seines – Melanies – Anmeldeumschlags und zog das Programm heraus. Er blätterte es durch. »Was nun?«
»Viel gibt es nicht zu tun. Für mich ist es zu früh, um in mein Zimmer einzuchecken. Wir könnten Mittagessen gehen.«
»Das muss ich wohl auf später verschieben. Ich habe noch einiges zu erledigen. Und ich muss mich um ein Zimmer für mich kümmern.«
»Das könnte ein Problem werden. Das Haus ist vollkommen ausgebucht. Wenn nötig, können Sie bei mir unterkriechen.«
»Danke«, sagte Jack, hoffte aber, dass es nicht dazu kam. Er wollte hier bleiben, weil hier das Zentrum des Geschehens – wie immer es aussehen mochte – wäre. Aber ein Mitbewohner eines Hotelzimmers zu sein – das war gegen seine Natur, es sei denn, der andere Bewohner wäre Gia.
»Vielleicht kann ich mich auf eine Warteliste setzen lassen, für den Fall, dass jemand abgesagt hat oder gar nicht erscheint.« Er informierte sich über das Programm des Tages. »Sollen wir uns nicht zu dieser Begrüßungsrede um fünf treffen?«
Das war Lew recht. Sie trennten sich, und Jack machte sich auf den Weg, um einen Bekannten namens Ernie aufzusuchen.
2
Roma beobachtete, wie der Fremde das Hotel verließ und kämpfte gegen den Drang, ihm zu folgen und ihm den Hals umzudrehen. Es durfte nicht sein, dass man ihn tot auffand. Es könnte die Konferenzteilnehmer in Unruhe versetzen und vielleicht einige von ihnen dazu bringen, schnellstens nach Hause zurückzukehren – und das war das Letzte, was er sich wünschte.
Aber wer war der Mann? Und warum hatte Melanie Ehlers Mann gelogen, als er behauptete, Melanie wünschte, dass dieser Neuzugang ihren Konferenzpass bis zu ihrer Ankunft benutzte? Nichts konnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Er zwang sich, ruhig zu bleiben. Im
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