Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
das früher erzählt. Ich hätte dich begleiten können. Vielleicht lässt sich noch immer etwas arrangieren.«
O
nein!
»Mann, Dad! Die Reise ist ausgebucht.«
Wieder Stille.
Ich bin nicht nur ein verlogener Feigling, ich bin auch ein Arsch.
»Weißt du, Jack«, sagte sein Vater schließlich. »Ich erkenne durchaus, dass du mich nicht in deinem Leben haben willst oder dass es in deinem Leben vielleicht gewisse Dinge gibt, von denen ich nichts wissen soll… aber – «
Ein eisiges Gefühl ergriff Jack. »Was… was meinst du?«
»Sieh mal, Jack, wenn du… wenn du schwul bist« – er schien Probleme zu haben, das Wort über die Lippen zu bringen – »oder etwas in dieser Richtung, das ist okay. Damit werde ich fertig. Du bist schließlich mein Sohn.«
Jack hatte das Gefühl, seine Knie gaben nach. Schwul? Ist das das Schlimmste, was er sich vorstellen kann?
»Nein, Dad. Männer machen mich absolut nicht an. Genau genommen kann ich noch nicht mal erkennen, was Frauen an ihnen finden können. Ich mag Frauen. Das war so und wird immer so sein.«
»Wirklich?« Jack konnte die Erleichterung in seiner Stimme hören. »Nun, warum –?«
»Ich werde nicht dasein, wirklich.«
»Okay, das glaube ich dir. Aber du hast angedeutet, du kämst zu einem Besuch hierher. Wann wird das sein? Lass uns einen festen Termin machen.«
»Das kann ich im Augenblick nicht, aber«… er konnte ihn nicht schon wieder enttäuschen… »ich verspreche, dass ich noch vor Jahresende zu dir komme. Wie wäre das?«
»Okay! Abgemacht!«
Er unterhielt sich noch ein wenig mit Jack über unverfängliche Dinge, dann verabschiedete er sich. Jack hängte ein und stand sekundenlang da und sammelte seine Kraft. Er setzte sich lieber mit einer ganzen Bande Hütchenspieler auseinander, als mit seinem Vater zu telefonieren.
Er schlug mit der Faust gegen die Wand. Was habe ich gerade getan? Ich habe versprochen, ihn zu besuchen, und ich habe mich auf einen Zeitraum festgelegt: noch vor Ende des Jahres. Spinne ich etwa?
Er hasste es grundsätzlich zu reisen, aber… einige Dinge ließen sich nun mal nicht vermeiden.
Er steckte in der Klemme. Er hatte ein Versprechen gegeben.
Jack beschloss, auf sein Zimmer zu gehen. Er brauchte ein wenig Ruhe.
9
Salvatore Roma saß in seinem Zimmer und starrte auf den Fernseher, bekam jedoch nur am Rande mit, was über den Bildschirm flimmerte – es war eine Talkshow mit einer Ansammlung von stark geschminkten und schmuckbehangenen Männern und Frauen mit teilweise bizarren Frisuren, die sich darüber beklagten, wie sie von der konventionellen Gesellschaft behandelt wurden. Er war in Gedanken woanders, malte sich aus, wie die nächste Zukunft aussehen mochte und welche Veränderungen er dieser Welt bescheren würde. Er lächelte den Bildschirm an: Ihr jammert jetzt über euer Schicksal? Wartet… wartet nur ab.
Ein beständiges Kratzen an der Tür riss ihn zurück in die Gegenwart. Er öffnete, und Mauricio hüpfte herein.
»Ich hab es gefunden«, sagte er und sprang auf das Bett.
»Du hast lange gebraucht.«
»Ich kam nur in die Zimmer hinein, wenn die Hausmädchen sie aufschlossen, um sie zu reinigen. Ich würde immer noch durch das Haus irren, wenn ich nicht einem speziellen Zimmer meine besondere Beachtung geschenkt hätte.«
Roma spürte, wie seine Hände sich ganz von selbst zu Fäusten ballten. »Der Fremde.«
»Ja. Der rätselhafte Jack Shelby. Die Lieferung liegt unter dem Waschtisch in seinem Bad.«
Roma schloss für einen Moment die Augen. »Offen?«
»Ja, aber ich fand keine Anzeichen dafür, dass er versucht hat, die Vorrichtung zusammenzusetzen.«
»Nicht dass das von Bedeutung wäre. Die Vorrichtung ist unvollständig. Und selbst wenn die restlichen Teile eintreffen …«
»Hoffen wir nur, dass er nichts beschädigt oder irgendein wichtiges Teil verloren hat. Ich denke, wir sollten uns die Kiste so bald wie möglich holen.«
»Dem widerspreche ich«, sagte Roma. »Nicht solange die Zwillinge hier sind. Außerdem gibt es noch zu viele unbeantwortete Fragen. Warum kam die Lieferung in diesem Zimmer und nicht wie geplant im Keller an? War das sein Einfluss, oder wurde sie von der anderen Seite umgeleitet? Wer
ist
dieser Mann?«
»Wenn ich nicht den ganzen Tag damit hätte zubringen müssen, die Lieferung zu suchen, könnte ich es dir vielleicht jetzt erzählen.«
»Aber warum ist er hier? Steht er mit den Zwillingen in Verbindung? Wenn ja, dann spielen wir ihnen
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