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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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jemand anders und spazierte am Wohnwagen vorüber. Auf diesem abgelegenen Areal herrschte ihm ein wenig zu viel Betrieb. Zu viel Verkehr und ein zu großes Risiko, mit dem Auge am Schlüsselloch erwischt zu werden.
    Aber welches Interesse konnte ein Molekularbiologe wie Dr. Monnet an einer fahrenden Freak-Show haben? Es kam ihm nicht sehr wahrscheinlich vor, dass es mit dem zu tun hatte, womit Nadia ihn beauftragt hatte, aber die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass nur zu oft zwischen den gegensätzlichsten Dingen eine enge Verbindung bestand.
    Er musste sich diesen Ort bei Tageslicht ansehen. Am nächsten Tag war Sonntag. Zu schade, dass er Gia und Vicky nicht mitnehmen konnte. Er hätte gewettet, dass Vicky noch niemals ein »Kuriositäten-Kabinett« gesehen hatte. Aber nachdem er den Beagle Boy entdeckt hatte, müsste sie auch weiterhin darauf verzichten. Sein Besuch am nächsten Tag würde ein Solounternehmen werden.
    Er schlich zu seinem Wagen zurück und lenkte ihn in Richtung Manhattan. Sobald er den Tunnel hinter sich hatte, fuhr er am Sutton Square vorbei, um sich zu vergewissern, ob Dragovics Männer wieder Wache standen – von ihnen war aber nichts zu sehen.
    Er fragte sich, ob sie wohl am nächsten Tag wieder ihren Posten beziehen würden. Sie hatten sich den ganzen Tag dort herumgedrückt, ohne auch nur einen kurzen Blick auf Gia zu erhaschen, daher nahmen sie vielleicht an, dass sie übers Wochenende verreist war, und würden ihre Bemühungen einstellen.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Falls sie am nächsten Morgen wieder dort auftauchen sollten, würde er sie sich erneut vornehmen müssen. Er hatte sich für diesen Fall etwas ganz Besonderes ausgedacht, doch dabei brauchte er Hilfe.
    Jack fuhr rüber zur Upper West Side und fand, Wunder über Wunder, einen Parkplatz nur einen halben Block von seiner Wohnung entfernt – diese Feiertagswochenenden hatten wirklich etwas für sich. Er ging gleich weiter zu Julio’s.
    Die Bar schien mit den üblichen Stammgästen bevölkert, doch die Tische waren nur mäßig besetzt.
    »Nicht viel los«, stellte Jack fest, während Julio ihm eine schlanke Flasche Rolling Rock reichte.
    Sie standen am Fenster unter den von der Decke herabhängenden Pflanzen. Jack stieß mit dem Kopf gegen einen der Töpfe, und von dem vertrockneten Asparagus darin wallte eine Staublawine herab.
    »Herrlich«, sagte Julio, strahlte und rieb sich die Hände. Er trug wie immer ein ärmelloses T-Shirt, und die Bewegung ließ die Muskeln seiner durch Bodybuilding aufgepumpten Arme erzittern. »Ist das nicht toll? Wie in der guten alten Zeit.«
    Die Yuppies und Studenten hatten allesamt die Stadt verlassen. Die Stammgäste bei Julio’s – Arbeiter, die zu ihm kamen, seit er den Laden eröffnet hatte – gehörten nicht zu denen, die an einem verlängerten Wochenende verreisten.
    »Ich brauche morgen Hilfe«, sagte Jack. »Und zwar jemanden, der fährt.«
    »Klar. Wann?«
    »Irgendwann zwischen zwölf und eins ist absolut okay.«
    »Was habe ich zu tun?«
    Jack erklärte die Einzelheiten. Julio fand Gefallen daran, daher kamen sie überein, sich gegen Mittag zu treffen.
    Jack schlenderte nach Hause und hatte dabei das Gefühl, als hätte er sämtliche Schauplätze unter Kontrolle. Es war jedoch kein besonders tröstlicher Gedanke. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass man in dem Augenblick, in dem man glaubt, alles fest im Griff zu haben, lieber anfangen sollte, sich Sorgen zu machen.
    Er schaffte es, während der Lancaster-York-Verfilmung von Die Insel des Dr. Moreau wach zu bleiben, obgleich diese Version ungleich langweiliger war als die Buchvorlage. Barbara Carrera war wundervoll, aber das satte künstliche Grünzeug der Insel würgte jegliche Stimmung ab, und Richard Basehart konnte als Verkünder der Botschaft nicht ganz überzeugen. Es war jedoch ein offizieller Beitrag des Moreau-Festivals, und er fühlte sich daher moralisch verpflichtet, sich den Film geduldig bis zu Ende anzusehen. Es war eine Art vorweggenommene Buße für das nachfolgende sündige Vergnügen: die übermütige Brando-Kilmer-Version von 1996.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Sonntag
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

1
     
    Oh nein, dachte Nadia, während sie auf das Gebilde starrte, das vor ihr erschien. Oh bitte, mach, dass es nicht wahr ist.
    Aber wie konnte sie leugnen, was sich

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