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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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weiter in die Wohnung ging, Luc wie einen Schatten hinter sich. Sie war durch nichts aufzuhalten. Während sie nach links in einen Raum abbog, der aussah wie ein Schlafzimmer, hielt Luc sich rechts und fand ein Zimmer, das eingerichtet war wie ein Büro. Während er hörte, wie im Zimmer nebenan und in der Diele Türen zugeschlagen wurden, nahm er mit Befriedigung zur Kenntnis, dass der Minitower auf dem Schreibtisch zertrümmert worden war und seine Einzelteile im ganzen Zimmer verstreut lagen. Die Festplatte war verbogen, ihr Gehäuse aufgebrochen. Sie war nicht mehr zu reparieren.
    Während er sich umwandte, um den Raum zu verlassen, erschien Nadia, und sie wären beinahe zusammengestoßen. Sie musste Gleason gefunden haben, denn sie sah aus, als würde sie jeden Augenblick ohnmächtig. Er ergriff ihren Arm, um sie zu stützen.
    »Er ist nicht da!«, stieß sie hervor. Sie keuchte, als hätte sie soeben einen Marathon hinter sich. »Ich habe im Schlafzimmer, in der Küche, im Bad und in den Wandschränken nachgeschaut, aber er ist nicht da!«
    Nicht da? Er musste da sein!
    »O mein Gott!«, rief sie aus und eilte an Luc vorbei. »Sehen Sie mal, was sie mit seinem Computer getan haben! Das war gestern noch nicht! Lieber Himmel, wo ist er? Was ist hier passiert?«
    Genau das wollte Luc auch wissen. Gleason sollte eigentlich dort und nirgendwo anders sein. Oder – sein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, während ihm ein Gedanke ins Bewusstsein schnitt – hatten Prathers Männer ihn verfehlt?
    Luc führte Nadia zu einem Sessel und half ihr, als sie sich hineinfallen ließ. »Es sieht aus wie ein Einbruch und Vandalismus.«
    »Ich sehe seinen Laptop nirgendwo«, sagte sie und schaute sich um. »Und sein Wohnzimmerteppich ist verschwunden. Ergibt das irgendeinen Sinn?«
    Das ergab es, falls Prathers Männer einen Weg hatten finden müssen, um Gleasons Leiche wegzuschaffen. Aber es war nicht vorgesehen gewesen, sie zu entfernen.
    »Nein, das tut es nicht«, erwiderte er. »Aber haben Sie irgendwo Blut gesehen?«
    Er wünschte sich, dass sie ja sagte. Ja, Unmengen, aber sie schüttelte den Kopf.
    Er drückte beruhigend ihre Schulter. »Sehen Sie. Wahrscheinlich ist er übers Wochenende verreist – «
    »Das ist er nicht!«, sagte sie mit Nachdruck. Tränen rollten über ihre Wangen. »Das hätte er mir erzählt!«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Luc. »Bestimmt hat er noch andere Freunde. Wahrscheinlich – «
    »Wir sind verlobt, verdammt noch mal!«
    Luc spürte, wie seine Knie weich wurden. Jetzt musste er sich ebenfalls hinsetzen. »Verlobt? Aber… aber ich dachte…«
    »Doug wollte, dass es geheim blieb. Er glaubte, dass die Geschäftsleitung eine enge Beziehung zwischen einem Verkaufsleiter und jemandem aus der Forschungsabteilung nicht billigen würde.«
    Damit hatte Gleason natürlich Recht gehabt. Luc versuchte, eine Antwort zu formulieren, aber die einzigen Worte, die sein Gehirn bildete, waren Was haben wir getan? Was haben wir getan…?
    Nun, da ihr Verlobter vermisst wurde, wäre sie als Forscherin im Labor vollkommen nutzlos – und das nicht nur für zwei Tage.
    Das war’s dann, dachte er. Vorbei. Erledigt. Finis.
    »Ich muss die Polizei benachrichtigen.«
    Ehe Luc sie aufhalten konnte, hatte sie schon den Telefonhörer abgenommen und presste ihn ans Ohr – aber nur für einen kurzen Moment. Sie nahm ihn herunter und betrachtete ihn. »Stimmt ja. Das hatte ich vergessen. Außer Betrieb.«
    Sie knallte ihn auf die Gabel und verließ eilig das Zimmer. Luc suchte krampfhaft nach einer Möglichkeit, sie aufzuhalten, nach irgendwelchen Worten, die sie davon abhalten würden, die Polizei zu alarmieren, doch in seinem Kopf herrschte eine völlige Leere. Was könnte er sagen? Gleason war verschwunden, und in seinem Apartment sah es aus, als wäre irgendetwas Schlimmes geschehen.
    Nadia und die Polizei… eine vielleicht tödliche Kombination. Um eine Vermutung zu äußern, wer eingebrochen haben könnte, müsste sie fragen, warum… und warum sie einen Computer gestohlen und den anderen zerstört hatten. Luc musste davon ausgehen, dass Gleason ihr von seinem Eindringen ins GEM-Computersystem erzählt hatte. Würde sie eine entsprechende Verbindung erkennen? Nadia war viel zu intelligent, um nicht darauf zu kommen. Und sie würde die Polizei darauf aufmerksam machen. Und falls sie den Verdacht hatte, dass Loki eine auf der Straße gehandelte Droge war, war Luc überzeugt, dass sie auch darüber reden

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