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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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tastete über die Tischplatte, suchte das Messer, fand es, packte es und verschwand wieder.
    Luc stand nicht auf, rührte sich nicht, außer dass er sich zu Dragovic umdrehte. Es klang, als wären Brad und Kent im Begriff, sich gegenseitig umzubringen, und er betete innerlich, dass genau das geschähe. Damit wäre nur noch Dragovic übrig.
    Der Serbe konzentrierte sich auf den Kampf vor seinen Augen. Er verfolgte ihn aufmerksam und grinste dabei wie ein Haifisch, der Blut gerochen hat und darauf wartet, sowohl den Sieger als auch den Verlierer zu verschlingen.
    Dann hörte das Kampfgetümmel auf und ein keuchender und blutüberströmter Kent Garrison kämpfte sich auf die Füße. Luc sah, wie Dragovic eins der beiden noch verbliebenen Messer ergriff, es mit dem Griff nach unten in die Hand nahm und hinter seinem Arm versteckte, während er auf Kent zuging.
    »Sind Sie okay?«
    Kent grinste. »Besser als Sie gleich!«
    Ohne Vorwarnung stieß er nach Dragovic. Aber der Serbe schien damit gerechnet zu haben. Er wich zurück, dann zog er seine eigene Klinge quer über Kents Hals. Blut spritzte über den Tisch, während Kent mit einem gurgelnden Stöhnen nach hinten kippte und wieder unter der Tischplatte verschwand.
    Lucs Geist bewegte sich jetzt mit Lichtgeschwindigkeit. Perfekt! Kent hat Brad getötet, Dragovic hat Kent erstochen, und ich töte Dragovic in Notwehr. Er traf keine bewusste Entscheidung, sondern stand plötzlich an dem Tisch, hatte das Messer in der Hand und stürmte entschlossen auf Dragovic zu, während der Serbe sich zu ihm umdrehte…
     
     

21
     
    Angesichts des Verkehrsstaus im Midtown Tunnel und des umgekippten Sattelschleppers auf der Springfield-Boulevard-Überführung des LIE konnte Jack beinahe von Glück sagen, dass er schon nach zwei Stunden in Monroe eintraf.
    Sein erster Plan sah vor, dass er in der Dunkelheit direkt über die Wiese fuhr und neben dem Zelt anhielt, sich unter der Plane hindurchschlängelte, Narbenmaul mit Benzin überschüttete, ein Streichholz anzündete und die Bestie in die Hölle schickte. Und dann, während der ausbrechenden Panik und allgemeinen Verwirrung nach Nadia suchte.
    Doch während er über die schmale Landstraße in Richtung Zirkusplatz rollte, hatte er plötzlich ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
    Wo waren die Zelte?
    Schlingernd kam der Wagen auf der schlammigen Wiese zum Stehen, und Jack starrte ungläubig auf den freien Platz, den seine Scheinwerfer aus dem Dunkel rissen. Er sprang aus dem Wagen und schaute sich um. Nichts zu sehen. Auf der Straße war er nicht an ihnen vorbeigefahren. Wo –?
    Er hörte ein Geräusch, wirbelte herum und gewahrte eine gekrümmte Gestalt, die auf der anderen Seite seines Automobils aufgetaucht war. Im reflektierten Licht seiner Scheinwerfer konnte er erkennen, dass der Mann alt und grauhhaarig und unrasiert war. Viel mehr sah er nicht.
    »Wenn Sie sich die Show ansehen wollen, kommen Sie ein wenig zu spät«, sagte der Mann. »Aber keine Sorge, sie sind nächstes Jahr wieder hier.«
    »Haben Sie mitbekommen, wie sie abgefahren sind?«
    »Natürlich«, sagte der Mann. »Aber nicht bevor ich nicht die Miete kassiert habe.«
    »Wissen Sie, wohin –?«
    »Ich heiße Haskins. Mir gehört dieses Land, wissen Sie, und Sie stehen darauf.«
    Jacks Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. »Ich werde auch gleich wieder verschwinden. Verraten Sie mir nur – «
    »Ich vermiete es jedes Jahr an diese Truppe. Es scheint ihnen in Monroe zu gefallen. Aber ich – «
    »Ich muss wissen, wohin sie weitergereist sind.«
    »Sie sind ein wenig zu alt, um mit dem Zirkus mitzufahren, oder?«, sagte er mit einem pfeifenden Lachen.
    Das reichte. »Wo sind sie hin?«
    »Immer mit der Ruhe«, besänftigte ihn der alte Mann. »Sie brauchen nicht zu brüllen. Sie sind nach Jersey. Morgen eröffnen sie in Cape May.«
    Jack rannte zurück zu seinem Wagen. South Jersey. Es gab nur zwei mögliche Routen für eine Karawane von Lastzügen und Wohnwagen: auf dem Cross Bronx Expressway zur George Washington Bridge kämen sie zu weit nach Norden ab. Wenn sie den Beltway zur Verrazano und quer durch Staten Island nähmen, landeten sie mitten in Central Jersey. Das war die logische Route. Aber selbst wenn er sich irren sollte, führte der einzige Weg nach Cape May über den Garden State Parkway. Diese Richtung schlug Jack ein, gab Gas und rechnete sich aus, dass er den Zirkus früher oder später sicher einholen

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