Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
mit einem schiefen Grinsen. »Jetzt sind nur noch wir vier da.« Er erhob sich und ging mit einem kaum wahrnehmbaren Humpeln am Tisch entlang. Die Wunde schien ihn kaum zu behindern. Er deutete auf das Päckchen, das der Fremde zurückgelassen hatte. »Mal sehen, welche Überraschung euer Mann für uns vorbereitet hat.«
    »Er ist nicht unser Mann«, sagte Kent. »Wir haben ihn noch nie in unserem ganzen Leben gesehen. Zumindest ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Brad.
    »Er hat gesagt, ihr hättet ihn engagiert.«
    »Niemals!«, wehrte Brad sich. »Er sagte, er wäre engagiert worden, aber nicht von uns.«
    Alle Blicke richteten sich auf Luc.
    »Du hast diese Radzminsky aus dem Weg geräumt, ohne dich mit uns abzusprechen«, stellte Kent fest. »Hast du auch diesen Mann angeheuert?«
    Luc sagte nichts. Ihn interessierte nicht mehr, was sie dachten.
    Dragovic entfernte die Papierservietten, mit denen das Päckchen des Fremden umwickelt war. Vier Fleischmesser rutschten heraus und fielen klappernd auf den Tisch.
    »O… mein… Gott«, flüsterte Brad.
    Dragovic ergriff das Längste und strich mit dem Daumen über die Schneide. »Scharf«, stellte er grinsend fest. Er richtete die Spitze auf Luc. »Willst du mal versuchen?«
    Luc raffte sein Hemd zusammen und riss es so heftig auf, dass ein Knopf über den Tisch tanzte. Er streckte Dragovic seine Brust entgegen.
    »Tun Sie’s! Los! Ich warte!«
    Luc bluffte nicht. Er fühlte sich so schlecht, so verkommen, dass er fast dankbar gewesen wäre, wenn es für ihn in diesem Augenblick geendet hätte.
    »Reiz mich nicht. Denn ich tue es – und mit deinen beiden Partnern auch.«
    »Über so etwas macht man keine Witze!«, rief Kent.
    »Wer macht Witze?«
    »Fangen Sie mit mir an«, sagte Luc. »Mir ist alles egal.«
    Es war für ihn ein Schock zu erkennen, dass es ihm tatsächlich egal war, und das verlieh ihm eine beträchtliche Portion tollkühnen Mutes.
    Dragovic starrte ihn an. »Es wird dir nicht mehr egal sein, wenn die Klinge sich in deine Gurgel bohrt.«
    »Hören Sie auf mit dem Quatsch!«, verlangte Brad. »Sie kommen damit nicht durch, wenn Sie auch nur einem von uns einen Schaden zufügen. Wir alle sitzen hier fest, bis der Reinigungsdienst auftaucht.« Er schaute auf die Uhr. »Und der sollte in ungefähr einer Stunde hier sein.«
    »Richtig«, sagte Kent. »Sie wollen sicher nicht hier neben einer Leiche und mit Blut an den Händen angetroffen werden, oder? Nicht einmal Ihre Anwälte können Sie aus einer solchen Geschichte heraushauen.«
    Dragovic ließ sich das durch den Kopf gehen und zuckte die Achseln. Er warf das Messer auf den Tisch. »Dann eben ein anderes Mal.« Er beugte sich zu Luc vor. »Wenn es dir wieder etwas ausmacht. Denn ich möchte, dass es dir nicht egal ist.«
    »Wir müssen ganz ruhig bleiben«, sagte Brad. »Dieser Mann, wer immer er ist, möchte, dass wir einander umbringen – er erwartet, dass wir uns gegenseitig töten. Aber wir können ihn austricksen und sind diejenigen, die als Letzte und also auch am besten lachen. Wir müssen nur ganz ruhig bleiben. Wir alle haben Loki in unserem Organismus, und zwar genug, um mindestens ein halbes Dutzend Leute durchdrehen zu lassen. Aber wir sind doch intelligente Männer, nicht wahr? Wir sind klüger als Loki. Wir können damit fertig werden.«
    »Richtig«, sagte Kent. »Wenn wir uns alle ruhig hinsetzen und nichts sagen, um uns nicht gegenseitig in Rage zu bringen, können wir durchhalten bis zum Erscheinen des Reinigungsdienstes.«
    Brad rutschte zum hinteren Ende des Tisches und klopfte dort mit der flachen Hand auf einen Stuhl. »Milos, Sie setzen sich hierhin. Kent – «
    »Nein!«, widersprach Dragovic und ließ sich auf den Stuhl gegenüber von Luc fallen. »Ich sitze hier.«
    »Na schön«, sagte Brad. »Ich habe hier meinen Platz. Und Kent wird mir gegenüber Platz nehmen. Auf diese Art und Weise sind wir so weit wie möglich voneinander entfernt. Und jetzt: Seid alle still und verhaltet euch… ganz… ruhig.«
    Schweigen. Luc schloss die Augen und lauschte dem leisen Summen der Klimaanlage. Nach ein paar Minuten bemerkte er, dass seine Stimmung sich besserte. Er fühlte sich jetzt bei weitem nicht mehr so schlecht wie in dem Augenblick, als der Fremde sie alle eingesperrt hatte.
    Gedanken an Nadia kehrten zurück, aber er stellte fest, dass er sie aus einer neuen, realistischeren Perspektive betrachten konnte. Es war einfach absurd, wenn er sich wegen Nadias Verschwinden

Weitere Kostenlose Bücher