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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Benzinkanister. In seinem Plan hatte Narbenmaul an erster Stelle gestanden, und danach wäre Nadia an der Reihe gewesen. Das müsste er jetzt ändern. Erst wollte er Nadia suchen und sich dann um das Rakosh kümmern. Er holte die .22er mitsamt Schalldämpfer aus ihrem Versteck hinter dem Reserverad, verstaute sie unter dem Oberteil seines Trainingsanzugs im Hosenbund und marschierte auf die Fahrzeuge des Oddity Emporium zu.
    Er zählte zwei große Lastzüge und ungefähr zwanzig Wohnwagen und Motorhomes unterschiedlicher Form und Größe. Auch ihr jeweiliger Betriebszustand variierte erheblich. Während er sich dem ruhenden Konvoi näherte, hörte er ein halblautes Hämmern. Er schien seinen Ursprung in einem der Semi-Trailer zu haben. Zwei der hundegesichtigen Helfer traten hinter einem Motorhome hervor, während Jack den äußeren Rand der geparkten Kirmeskarawane erreichte. Sie knurrten eine Warnung und bedeuteten mit Handzeichen, Jack sollte sofort umkehren.
    »Ich will mit Oz sprechen«, sagte Jack.
    Weiteres Knurren und unmissverständliches Gestikulieren.
    »Hört mal, entweder ich kann ihm einen Besuch abstatten, oder ich gehe rüber zu den Polizeibaracken da drüben, und dann sorge ich dafür, dass er Besuch von ihnen erhält.«
    Den Helfern schien diese Idee ganz und gar nicht zu gefallen. Sie sahen einander an, dann rannte einer davon. Kurz darauf kam er wieder zurück. Er gab Jack ein Zeichen, ihm zu folgen. Jack zog den Reißverschluss seiner Trainingsjacke ein Stückchen nach unten, um schneller an seine P-98 heranzukommen, dann setzte er sich in Bewegung.
    Einer der Helfer blieb zurück. Während Jack dem anderen auf einem gewundenen Weg zwischen den kreuz und quer geparkten Fahrzeugen hindurch folgte, sah er, wie ein paar Arbeiter versuchten, ein Loch in der Flanke eines der Semi-Trailers zu flicken. Er blieb stehen, als er die Größe des Lochs gewahrte: fünf oder sechs Fuß hoch, zwei Fuß breit. Die Ränder der stählernen Haut waren nach außen gebogen, als hätte eine riesige Faust sie von innen nach außen durchschlagen. Und Jack war sich ziemlich sicher, dass diese Faust jemandem gehört hatte, der kobaltblaue Haut und gelbe Augen hatte.
    Scheiße! Er schloss die Augen und schlug sich mit der Faust auf den Oberschenkel. Er hätte am liebsten irgendetwas zerbrochen. Was sollte denn an diesem Tag noch alles schief gehen?
    Aber seine Laune besserte sich schlagartig, als er begriff, dass Oz seinen Konvoi gar nicht hatte in der Nähe der Polizeibaracken parken wollen – er hatte keine andere Wahl gehabt. Vielleicht war Nadia doch noch am Leben.
    Der Helfer war stehen geblieben und bedeutete ihm, er solle sich beeilen. Jack tat ihm den Gefallen und gelangte schon bald zu dem Wohnwagen, den er als den von Oz wiedererkannte. Der Mann selbst stand davor und verfolgte die Reparaturarbeiten am Lastwagen.
    »Die Bestie hat sich befreien können, nicht wahr?«, sagte Jack, während er neben ihn trat.
    Der größere Mann drehte sich halb um und sah Jack an. Sein Gesichtsausdruck war alles andere als freundlich.
    »Ach, Sie sind’s. Sie kommen aber weit herum.«
    Jack musste die letzten Reste seiner Selbstkontrolle zusammenkratzen, um Oz nicht gleich an Ort und Stelle einen Schwinger zu verpassen. Ihm brannte die Frage nach Nadia auf der Zunge, doch er zwang sich, einstweilen beim Rakosh zu bleiben. Das war ein Thema, über das sie schon mal geredet hatten. Erst würde er das abhandeln und dann auf etwas anderes zu sprechen kommen.
    »Sie mussten es füttern, nicht wahr? Damit es wieder seine volle Kraft erlangt. Verdammt, Sie kannten das Risiko, das Sie eingingen.«
    »Er war hinter Eisenstäben gefangen. Ich dachte –«
    »Sie haben falsch gedacht. Ich habe Sie gewarnt. Ich habe das Ding erlebt, als es im Vollbesitz seiner Kräfte war. Ob Eisen oder nicht, dieser Käfig hätte das Monster niemals auf Dauer festhalten können.«
    »Ich bewundere Ihre Gabe, stets das Offensichtliche zu erkennen und auszusprechen.«
    »Wo ist es?«
    Zum ersten Mal glaubte Jack in Oz’ Augen so etwas wie Angst wahrnehmen zu können.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Na prima.« Er schaute sich um. »Und wo ist dieser Hank?«
    »Hank? Was wollen Sie von diesem Schwachkopf?«
    »Ich wollte nur wissen, ob er das Rakosh wieder mal gepiesackt hat.«
    »Ich dachte, er hätte seine Lektion endlich gelernt. Nun, dann wird er sie jetzt lernen müssen.« Er wandte sich um und rief in die Nacht: »Los, ihr alle – sucht Hank. Wenn ihr

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